Zum Usbeken- und Usbekistanbild im deutschsprachigen Raum

das unausgesetzte Geplärre der Schüler
“ (ebd.) hören. Der Lehrer, „
ein Mollah mit 
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Das Wort 
merkwürdig
verwendet Moser häufig in der Bedeutung ʻziemlichʼ. Er verwendet es jedes Mal, wenn er Erscheinungen 
einer fremden Kultur loben und sich dennoch gleichzeitig sofort von denen distanzieren will. Die folgenden Bespiele belegen dies: 
„Dieser merkwürdige Mann“ (Moser 1888, S. 11) mit „merkwürdige[r] Energie“ (ebd.: S. 5), der General Tschernajew; 
„merkwürdiges Gebäude“ (ebd.: S. 74); „merkwürdige Gegenstände“ (ebd.: S. 110); Schahi-Sinda, „das merkwürdigste vom 
Eroberer errichtete Gebäude“ (ebd.: S. 112); das Steppenrebhuhn, „ein merkwürdiger Vogel“ (ebd.: S. 120), ein „merkwürdiger 
Wagen“ (ebd.: S. 130), die „merkwürdige Stadt“ Buchara (ebd.: S.136); der Teppichbazar in Buchara, „einer der merkwürdigsten“ 
(ebd.: S. 165); „die merkwürdig schön gearbeitete Decke“ in der Sommerresidenz des Emirs (ebd.: S. 171); die Hände des Chans 
von Chiwa, die „merkwürdig weiß und gut gepflegt“ sind (ebd.: S. 244); die usbekischen Kämpfer, die „sehr gut gehalten und 
merkwürdig gut gepflegt“ waren (ebd.: S. 252). 

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weissem Turban, mit einer langen Ruthe bewaffnet
“ (ebd.), würde den Unterricht 
führen und die Schüler würden beim Lernen „
aus Leibeskräften schrei[en]
“ (ebd.). Die 
Schüler seien „
krebsroth
“, die „
Stirnadern
[…] gewaltig angeschwollen
“. Im letzten Satz 
verbildlicht der Autor seinen Text mit der personifizierten Metapher „
erlahmt der 
Eifer
…“ (ebd.) und der Personifikation der 
Ruthe
: 
„
Die erstern sind krebsroth vor lauter Schreien; die Augen treten ihnen aus den Höhlen, 
und die Stirnadern sind gewaltig angeschwollen. Erlahmt der Eifer des Chores im 
Herplappern von Phrasen, welche die Schreier nicht verstehen, so mahnt sie die flink 
und geschickt gehandhabte Ruthe des Mollah schleunigst zur Rückkehr zur Pflicht.
“

(Ebd.: S. 163) 
Graf Konstantin von der Pahlen verbindet das Schicksal der Kinder unmittelbar mit 
dem der Frauen. Er berichtet, dass die Frauen nur kurze Zeit Freude an den Kindern 
hätten. Die Söhne würden von den Vätern im anderen Hof erzogen oder sich auf der 
Straße herumtreiben. Mädchen würden nur bis zum Heiratsalter, also bis zum zehnten 
oder zwölften Lebensjahr, bei der Mutter bleiben (vgl. v. d. Pahlen 1969 [1964], S. 60-
61). Er vergleicht diese Kinder mit einem „
Rudel kleiner Tiere
“: 
„
Die Kinder, bei denen der Einfluß der Mutter ausgeschaltet ist, wachsen wie ein Rudel 
kleiner Tiere auf.
“ 

(v. d. Pahlen 1969 [1964], S. 63) 
Graf von der Pahlen berichtet, ebenso wie Moser, von der Schulbildung in Turkestan. 
Detailliert beschreibt er den Raum, die Ausstattung, die Lehrenden und die Schüler. 
Er behauptet, dass der Lehrplan, der 
Mechtebe
, das Realienwort, das vom Autor statt 
der Bezeichnung 
Schule
benutzt wird, alle Wissenszweige umfasse, denn alle 
Weisheit sei im Schariat (Islamisches Gesetzbuch) enthalten. Im weiteren Verlauf 
beschreibt er den Ablauf des Lernprozesses, die Bekleidung der Schüler und auch das 
Unterrichtsgeschehen in Turkestan (ebd.: S. 64).
Er bezeichnet das, was Moser „
das unausgesetzte Geplärre der Schüler
“ (Moser 1888, 
S. 163) nennt, als „
das Gemurmel der Kinder
“:
„
In solch einer Schule hört man dauernd das Gemurmel der Kinder, die ihre Lektion 
auswendig lernen und dabei mit gekreuzten Beinen auf dem Boden sitzen. Sie sind alle