Expressionismus (1910-1925)
Diese Epoche umfasst die Jahren 1910-1925. Der Expressionismus verbreitete sich von Deutschland aus auf das europäische Ausland.
Der Begriff Expressionismus – „Ausdruckskunst“ – stammt aus der bildenden Kunst. 1911 wurde die Bezeichnung von Kurt Hiller erstmals auf die deutschen Dichter und ihre Werke übertragen. Vom Naturalismus mit seiner detailgetreuen Nachahmung der äusseren Wirklichkeit unterschied sich die expressionistische Kunstdichtung durch ihre Beschränkung auf «das Wesentliche».
Der Expressionismus war die dominierende Bewegung der jungen Autoren, die in den letzten 20 Jahren des 19 Jh. geboren wurden; sie stammten meist aus dem bürgerlich-intellektuellen Milieu. Sie standen dem technischen Fortschritt, aber auch dem Positivismus der Wissenschaften kritisch gegenüber und beobachteten misstraurisch den wachsenden Einfluss von Militarismus, und Patriotismus und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Gleichzeitig mit dem erwachsenden soziale Bewusstsein entstand angesichts der aufziehenden politischen Gefahr ein Gefühl der Bedrohung, die dann im Ersten Weltkrieg (1914-1918) furchtbare Wirklichkeit wurde.
Die letzte Chance, die Menschheit und die Welt vor dem Untergang zu retten, sahen die Expressionisten in einer Veranderung des Individiums und daraus folgend – in einer Veränderung der Gesellschaft. «Die Welt kann nur gut werden, wenn der Mensch gut wird ». (K.Pinthus). Der Ton der expressionistischen Publikationsorgane war pathetisch, radikal, aufwühlend und ganz auf Ausdruckstarke – Expressivität – gerichtet.
So sorgten für die Verbreitung der expressionistischen Programme und warnten schon früh vor dem nahenden Krieg. Diese Zeitschriften trugen ausserordentlich sprechende Namen : «Der Sturm», «Die Aktion», «Die Revolution», «Die Weltbuhne», «Die weissen Blätter». In den Zeitschriften ergänzten druckbild und Illustrationen die Wirkung des geschriebenen Wortes. Die Künste waren eng miteinander verbunden.
Die entscheidende künstlerische Leistung des Expressionismus lag vor dem Ersten Weltkrieg in der Lyrik. Sie konnte den Gefühlsüberschwang am besten zum Ausdruck bringen. Es stammen die meisten bekannten Gedichte von Georg Trakl, Georg Heym, Franz Worfel, Else Laster- Schüler und Gottfried Benn. Autorenabende und literarische Veranstaltungen machten die neue Literatur bekannt. Neue Wege mit der Sprache ging z.B. August Stramm:
Patroille : Die Steine feinden
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