1. Anlass und Zweck der Neuregelung

Zu § 3 Abs. 1 Z. 4:

Die neue Marktgemeinde Wartberg-Veitsch

An der Vereinigung sind folgende Gemeinden beteiligt:

Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal

Topographisch hat die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal Anteil an den Mürztaler Alpen, den Fischbacher Alpen sowie dem Mittleren Mürztal. Bedingt durch die naturräumlichen Verhältnisse beschränkt sich die Siedlungsentwicklung vornehmlich auf den Bereich des Talbodens an der Mürz. Die Mürz trennt in diesem Bereich die Fischbacher Alpen von den Mürztaler Alpen. Durch diese topographische Lage sowie Nutzungsbeschränkungen aufgrund der steilen Hangsituation und den ausgedehnten Wald- und Almenbereichen ergeben sich einschränkend-begrenzende Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung.

Der erweiterte Talraum der Mürz stellt den eigentlichen Siedlungsraum dar, die Hauptsiedlungsbereiche befinden sich ausschließlich in den Tal- bzw. Talrandbereichen nördlich und südlich der Mürz. Das Erscheinungsbild der Siedlungsbereiche weist einen kompakten Charakter auf. Die Siedlungsentwicklung geht an der östlichen Gemeindegrenze nahtlos in den Siedlungsraum der Gemeinde Wartberg im Mürztal über.

Mit der konzentrierten Siedlungsstruktur und einer guten Erreichbarkeit der hochrangigen Nahversorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen hat Mitterdorf im Mürztal auch eine wichtige Auffangfunktion für das Hinterland. Darüber hinaus ist die Marktgemeinde Teil der Industrieachse Mürzzuschlag – Mitterdorf – Wartberg – Kindberg und bietet als industrielles Zentrum Arbeitsplätze in regionalem Ausmaß, wodurch Mitterdorf im Mürztal auch als regionaler Industrie- und Gewerbestandort festgelegt ist.

Im Regionalen Entwicklungsprogramm für die Planungsregion Mürzzuschlag ist Mitterdorf im Mürztal als Teilregionales Versorgungszentrum sowie als regionaler Industrie- und Gewerbestandort festgelegt.

Aufgrund der Lage an überregional bedeutsamen Verkehrsachsen weist Mitterdorf im Mürztal eine Vielzahl an unterschiedlichen Nutzungen wie produzierendes Gewerbe, Handel sowie öffentliche und private Einrichtungen und Dienstleistungen auf. Die Marktgemeinde verfügt damit über eine umfassende Versorgungsinfrastruktur und ergänzende Infrastruktureinrichtungen.

Die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal ist Volksschul- und Hauptschulstandort. Gemäß der Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung über die Festsetzung des Schulsprengels umfasst der Schulsprengel der Hauptschule Mitterdorf im Mürztal auch die Marktgemeinde Veitsch und die Gemeinde Wartberg im Mürztal.

Mitterdorf im Mürztal ist Teil der Kleinregion „Bezirk Mürzzuschlag“ sowie des Wasserverbandes „Mürzverband“. Darüber hinaus ist Mitterdorf im Mürztal im Tourismusverband „Waldheimat-Semmering-Veitsch“ organisiert.

Der Bevölkerungsstand der Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal ist von 1981 bis 2013 rückläufig (-12,3%), am 1.1.2013 hatte Mitterdorf im Mürztal 2.397 EinwohnerInnen, die Prognosen bis 2030 gehen von einem weiteren Bevölkerungsverlust auf 2.114 EinwohnerInnen aus.

Die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal liegt verkehrstechnisch günstig, die S 6 sowie die L 118 Semmering Begleitstraße und die L 102 erschließen als wichtigste Verkehrsträger den Hauptsiedlungsraum.

Trotz eigener Betriebe überwiegen in der Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal leicht die Auspendler. Die Steuerkraftkopfquote liegt 2011 mit € 1.079 nur leicht unter dem Steiermarkdurchschnitt von € 1.170.

Die finanzielle Lage der Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal war im Betrachtungszeitraum 2008 bis 2012 trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfeldes grundsätzlich positiv. Die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal konnte in den Jahren 2008 bis 2011 den ordentlichen Haushalt der Gemeinde immer mit Überschüssen abschließen. Im Haushaltsjahr 2012 konnte der ordentliche Haushalt ausgeglichen abgeschlossen werden.

Im Bereich des außerordentlichen Haushaltes konnte die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal im Betrachtungszeitraum einzelne außerordentliche Vorhaben nicht ausfinanzieren.

Die Kennzahl „freie Finanzspitze“ ergibt im Betrachtungszeitraum ein uneinheitliches Bild. Die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal wies lediglich in den Jahren 2008 und 2011 eine positive freie Finanzspitze aus. Im gesamten Betrachtungszeitraum wies die Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal stets einen positiven Saldo der laufenden Gebarung aus.

Der Voranschlag 2013 sowie die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2014 und 2015 lassen eine geordnete Haushaltsführung erkennen.

Marktgemeinde Veitsch

Die Marktgemeinde Veitsch liegt zur Gänze in den Nordalpen, der überwiegende Teil wird von den bewaldeten Gebirgsbereichen der Veitschalpe und den Mürztaler Alpen eingenommen. Nur zwölf Prozent der Gemeindefläche können als Dauersiedlungsraum angesehen werden. In Anbetracht der naturräumlichen Lage sowie der Nutzungsbeschränkungen (Waldflächen, Almen) ergeben sich damit beschränkende Rahmenbedingungen für die Siedlungsentwicklung.

Vorrangige Funktion der Marktgemeinde Veitsch ist die Wohnfunktion mit überwiegend forstwirtschaftlichem Charakter. Die Siedlungsstruktur wird stark von den topographischen Gegebenheiten der Gebirgstäler beeinflusst und erstreckt sich bandartig entlang der Flusstäler des Großen und Kleinen Veitschbachs, des Zwertlesbachs sowie des Preetal Bachs. In den Mündungsbereichen der Flüsse kommt es zu dörflichen Zentrumsbildungen, die Siedlungsstruktur ist kompakt, ergänzend zu den Siedlungsansätzen bestehen Streusiedlungen mit überwiegendem Wohnnutzcharakter. Das Zentrum bildet der Ort Veitsch im Mündungsbereich des Großen und des Kleinen Veitschbachs; dieser Bereich wird durch die Wohnnutzung und öffentliche Einrichtungen bestimmt. Im Mündungsbereich des Großen Veitschbachs mit dem Preetal Bach besteht ein weiteres Siedlungsgebiet im Nahbereich einer bestehenden Betriebsanlage.

Im Regionalen Entwicklungsprogramm für die Planungsregion Mürzzuschlag ist die Marktgemeinde Veitsch als regionaler Industrie- und Gewerbestandort festgelegt.

Die Marktgemeinde Veitsch verfügt über eine Grundversorgung vor Ort. Die Gemeinde ist zentralörtlich und funktionell nach Mitterdorf im Mürztal orientiert. Hinsichtlich der Versorgung der BürgerInnen mit öffentlichen und privaten Gütern und Dienstleistungen sowie des (Pflicht-) Schulangebotes und der fachärztlichen Versorgung bestehen Verflechtungen mit der Nachbargemeinde Mitterdorf im Mürztal in ca. fünf Kilometer Entfernung.

Aufgrund der topographischen Lage an der Veitschalpe spielt der Tourismus mit mehreren Appartements, Zimmervermietern und Gastronomiebetrieben in der Marktgemeinde eine übergeordnete Rolle. Für die Bevölkerung sowie die zahlreichen Besucher stehen umfassende Freizeitanlagen zur Verfügung.

Die Marktgemeinde ist Volksschulstandort. Gemäß der Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung über die Festsetzung des Schulsprengels ist die Gemeinde dem Hauptschulsprengel der Hauptschule Mitterdorf im Mürztal zugeordnet.

Die Marktgemeinde Veitsch ist gemeinsam mit der Marktgemeinde Mitterdorf im Mürztal und der Gemeinde Wartberg im Mürztal Teil der Kleinregion „Bezirk Mürzzuschlag“ sowie Teil des Wasserverbandes „Mürzverband“. Darüber hinaus ist die Marktgemeinde Veitsch Teil des Tourismusverbandes „Waldheimat-Semmering-Veitsch“.

Die verkehrsmäßige Erschließung der Gemeinde ist stark durch die topographischen Gegebenheiten geprägt, die L 102 sowie die L 131 folgt dem Verlauf der Flusstäler und erschließt die Marktgemeinde im Bereich der Hauptsiedlungsräume.

Der Bevölkerungsstand der Marktgemeinde Veitsch ist von 1981 bis 2013 stark rückläufig (-36,6%), am 1.1.2013 hatte Veitsch 2.438 EinwohnerInnen, die Prognosen bis 2030 gehen von einem weiteren starken Bevölkerungsverlust auf 1.836 EinwohnerInnen aus.

Die Marktgemeinde Veitsch ist eine Auspendlergemeinde. Die Steuerkraftkopfquote liegt mit € 1.017 etwas unter dem Steiermarkdurchschnitt von € 1.170 (2011).

Die finanzielle Lage der Marktgemeinde Veitsch war im Betrachtungszeitraum 2008 bis 2012 von erheblichen Schwierigkeiten geprägt. Die Marktgemeinde Veitsch konnte in den Jahren 2009 bis 2012 den ordentlichen Haushalt der Marktgemeinde nicht ausgeglichen gestalten. Lediglich im Jahre 2008 konnte der ordentliche Haushalt mit einem Überschuss abgeschlossen werden. Seit dem Jahr 2008 wurden alljährlich Bedarfszuweisungsmittel für den Haushaltsausgleich bzw. als Härteausgleich zur Verfügung gestellt.

Im Bereich des außerordentlichen Haushaltes konnte die Marktgemeinde Veitsch in den Jahren 2011 und 2012 einzelne außerordentliche Vorhaben nicht ausfinanzieren.

Die Kennzahl „freie Finanzspitze“ ergibt im Betrachtungszeitraum ein uneinheitliches Bild. Die Marktgemeinde Veitsch wies lediglich in den Jahren 2008, 2011 und 2012 eine positive freie Finanzspitze aus. Im gesamten Betrachtungszeitraum wies die Marktgemeinde Veitsch stets einen positiven Saldo der laufenden Gebarung aus.

Der Voranschlag 2013 sowie die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2014 und 2015 der Marktgemeinde Veitsch lassen eine geordnete Haushaltsführung erkennen.