Zum Usbeken- und Usbekistanbild im deutschsprachigen Raum

bedeutendste und 
interessanteste
“ (ebd.) Moscheen namentlich auf (vgl. ebd.: S. 123-125). Die 
städtische Residenz des Emirs, der Ark, wird vom Autor ebenso betrachtet. Er schreibt 
der „
Emirburg
“ (ebd.: S. 125) die Attribute „
monumental
“, „
stattlich, aber finster
“ zu. 
Der Ark gilt für ihn als Symbol der Grausamkeit und des Despotismus: 
„
Diese Burg, Ark genannt, hat eine berüchtigte Vergangenheit, und man sieht es ihr so 
recht an, daß hinter diesen Mauern ein ungezügelter, grausamer Despotismus die 
ärgsten Scheußlichkeiten vollbringen konnte.
“

(Ebd.: S. 125) 
Nach dem Ark des Emirs findet auch der Registan mit Hyperbeln als „
der größte Platz 
der Stadt
“ (ebd.: S. 127), der „
über und über mit Buden bedeckt
“ (ebd.) ist, Erwähnung. 
Die Schilderung des Minora-i-Kalon weist einen intertextuellen Bezug auf: Wie Karutz 
typisiert v. Schweinitz das Minarett mit Periphrasen als „
das Wahrzeichen der Stadt
“ 
und „
Verbrecherturm
“ (ebd.: S. 130).
Bei der Schilderung des Gefängnisses erwähnt der Autor die gruseligen 
Foltermethoden mit Wanzen. Er behauptet, dass die frühere „
Blutherrschaft und d[ie]
Grausamkeit, welche keine Grenzen fand
“ (ebd.: S. 128) zu Ende sei, und dass die 
Gefängnisse nun niemandem mehr Entsetzen einzujagen brauchten. Zum Beispiel 
hätten Gefangene eine Kette, wie sie in seiner Kindheit die Baugefangenen trugen. Im 
Allgemeinen findet v. Schweinitz, dass „
die Strafvollstreckung [durch den russischen 
Einfluss] eine durchaus menschliche [geworden] ist
“ (ebd.). 
Wie bei anderen Autoren wird auch bei v. Schweinitz der vom Reis streng kontrollierte 
religiöse Formalismus kurz thematisiert: 

---

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„
Dem Reis liegt auch ob, über das religiöse Leben der Bucharer zu wachen, und er 
prüft auf offener Straße die Leute in der Religion und verhängt auch hier über die 
unwissenden sofort die Strafe.
“

 
 
 
 
(v. Schweinitz 1910, S. 129)
Das Wasserproblem wird vom Reiseautor ebenso eingehend erläutert. Den 
unhygienischen Zustand des Wassers führt v. Schweinitz unter anderem auch auf 
ungereinigte Wassergräben zurück, durch welche das Wasser vom Fluss Sarafschan 
in die Stadt gelassen wurde (vgl. ebd.: S. 138). Er erwähnt den unhygienischen 
Wassergebrauch der Bucharer im Alltag: 
„
Das bereits in so übler Verfassung anlangende Wasser wird dann von den Bucharern 
im Haus selber zu allem benutzt, zu dem man Wasser verwendet. Hier in dem Haus 
wäscht sich der Strenggläubige vor dem Gebet, hier trinkt der Durstige und hier wird 
das für den Haushalt nötige Wasser entnommen. All diese Verrichtungen werden 
einträchtig nebeneinander vorgenommen, so daß man sehen kann, wie der eine mit 
der hohlen Hand das Wasser aus dem Haus schlürft, während dicht neben ihm ein 
anderer sich die Füße wäscht und ein dritter sich den Mund ausspült. 
Jahrhundertelange Gewöhnung hat den Leuten absolut jedes Gefühl für diese 
ekelerregenden Zustände genommen.
“

 
 
 
(v. Schweinitz 1910, S. 139)
Graf von Schweinitz berichtet, ebenso wie Vámbéry, Moser und Karutz, von der für 
Buchara typischen Krankheit 
Rischta
, dem Hautwurm, der große Schmerzen 
verursacht (ebd.: S. 140). Außerdem werden die ausgestoßenen Leprakranken 
erwähnt, die in einer Sondersiedlung außerhalb der Stadt leben (vgl. ebd.: S. 141).
Die schönsten Erinnerungen des Reisenden sind mit dem berühmten Teich Bucharas, 
dem Labi-Haus, den er als den „