L5: „Naja wünschenswert wäre, dass diese Kinder irgendwie ahm verantwortungsbewusste,
überlegende Menschen sind, die ihr Ego wenigstens für kurze Zeit einmal zurückstecken und
sozusagen bisschen von außen an ein Problem heran gehen könnten. Dass sie einmal nicht nur
sagen: Ich und der Rest der Welt, sondern dass sie sich mal ihr Leben so quasi: ich schaue mir
das jetzt an und ziehe meine Schlüsse. […] naja, selbstständige Menschen ahm kritische
Menschen die was hinterfragen.“ (L5_Ö_2.3.B #00:33:39# )
L1: „Ich bemühe mich halt die Schülerinnen und Schüler zu aktivieren, zum selber Denken
anzuregen und auch sozusagen nicht immer nur zu warten und, weil bei uns auch sehr viel
die Gefahr ist, da ist eh schon sehr viel eingeteilt und dann wird halt sehr viel auch berieselt
und dann ist die Grundhaltung prinzipiell jetzt einmal eine passive. […] Interesse zu wecken
auch ihre Kritikfähigkeit […]. Ja, da zeigt man dann zum Beispiel dann auf, es kommt ja
darauf an, was man gerade als Beispiel zur Verfügung hat, wie wird jetzt ein Punkt, wenn ich
auch merke, was ist Thema oder was interessiert sie, finde ich da Unterschiedliches in den
Medien, wie wird das da und dort dargestellt.“ (L1_Ö_2.3.B #00:19:51#)
FAKTOR: AUTONOMIE
L5: „Hilfe zur Selbsthilfe geben, also Anstoß geben.“ (L5_CH_2.3B#00:36:05#)
Mit der Schüler/innen- und Handlungsorientierung führten die Lehrer/innen der österreichischen
Schule konkrete didaktische Konzepte an. Anhand konkreter Unterrichtsbeispiele und im Zuge der
teilnehmenden Beobachtung konnte deren Umsetzung auch verifiziert werden.
135
FAKTOR:
SCHÜLER
/INNEN-ORIENTIERUNG
L6: „Ja, auf jeden Fall also die Schüler/innen-Orientierung steht eigentlich für mich im
absoluten Zentrum, weil das ist das Zentrum, weil es geht ja um sie und nicht um mich.“
(I): „Was meinen Sie mit Schüler/innen-Orientierung genau?“
L6: „Ich arbeite mit ihnen und meine Aufgabe ist es, natürlich ihnen etwas zu vermitteln und
beizubringen, aber sie sind immer die, von denen es ausgeht. Und wenn ich jetzt sage, wenn
ich Entscheidungen treffe, das machen wir so und so und das interessiert sie überhaupt nicht,
werden sie auch nichts lernen. Das heißt, ich sehe es als meine absolut oberste Aufgabe, dass ich
Sachen so vorbereite, wo es auch für sie transparent ist […] halt auch quasi mit dem
Zusammenhang dann auch ah so, mit dem Bezug eben, ganz auf sie persönlich, ihre eigene
Umwelt. […]. Und ja, dass sie dann teilweise auch, also Handlungsorientierung kann man
nicht so sagen, weil ich möchte es natürlich schon immer, dass sie irgendwas auch tun und
machen, aber so in letzter Dings, würde ich das nicht so durchziehen dann, weil auch oft die
Zeit dann nicht reicht für solche wirklich total durchgedachten großen Sachen.“ (L6_Ö_2.3.B
#00:29:44#)
FAKTOR: HANDLUNGSORIENTIERUNG
L7: „Ich sage jetzt einmal, jeder Schüler fängt bei mir bei null an, ja. Jetzt nicht einmal bei
eins oder sonst was, sondern bei null, weil ich muss ihn einmal kennenlernen und dann erst
kommt einmal diese Benotung und so weiter und so fort. Ganz wichtig ist eben diese
Schüler/innen-Orientierung, Prozessorientierung, wo ich halt sehe, ich komme sehr oft an
meine Grenzen, weil ich nicht jeden beobachten kann, auch nicht jeden sehe und so weiter
und so fort und fair, was ist fair. […] Das ist das erste, das zweite ist die
Handlungsorientierung, was ich gesehen habe, dass das ganz wichtig ist, ahm, dass sie was tun.
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