Thema 1: Wesen und Aufgaben der Phonetik. Physiologie und Akustik der Sprachlaute

Ablaut Umlaut
liegen — lag Hand — Hände
fliegen — flog fahre — fährst
sehen — sah jung — jünger
gehen — ging Haus — Häuser
finden — fand
Brechung
reiten — ritt
flechten — flocht sehe — sieht
nehme — nimmt
helfe — hilft
Die phonologischen (historischen) Alternationen dienen zum Ausdruck verschiedener grammatischer und lexikalischer Bedeutun­gen.
Die phonetischen (positionsbedingten) Alternationen sind durch die phonetische Umgebung der Phoneme im Redefluß bedingt und sind leicht zu erklären.
Zu der phonetischen Umgebung gehören:
a) Die Stellung im Wort und in der Silbe.
b) Der Akzentgrad.
c) Die Nachbarlaute.
Auf Grund der erwähnten phonetischen Bedingungen entstehen in der Rede verschiedene Arten der phonetischen Lautalternationen, wie Assimilation, Akkommodation, Reduktion, Synhärmonismus, neuer Einsatz, Aspiration, Auslautgesetz und andere.
Der Grad Beeinflussung hängt dabei von dem Sprechtempo und von der Unterart der Literatursprache ab.
1. Phonetische Alternation der Vokale.
a) Vokale in unbetonten offenen Silben.
Unbetonte lange Vokale verlieren an Dauer, sie werden der quan­titativen Reduktion ausgesetzt. Qualitativ bleiben sie unverändert. Einen Ausnahmefall bildet der [ə] Laut. In folgenden Fällen wird der Vokal in unbetonten offenen Silben halblang gesprochen:
1. Im Wortauslaut, z. B.: Auto ['^saoto.] Aula ['^saola.].
2. Wenn vor der betonten Silbe mindestens vier unbetonte Sil­ben stehen, so wird der Vokal in der ersten Silbe halblang, die anderen Vokale kurz, aber geschlossen gesprochen, z. B.: Solidarität . [zo. lidari'tɛ:t ], Meteorologie [me. teorolo'gi: ], Universität [u. nivɛrzi'tɛ:t ].¹³⁸
Im Usbekischen können die Vokale sowohl in unbetonten als auch in betonten Silben einer quantitativen und qualitativen Re­duktion ausgesetzt werden z. B.: б(и)p, тeгиpмон, тиш, билан.