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Im Rahmen der sprachlichen Übungen können wir folgende
drei Stufen unterscheiden, bei
denen aber immer die Situativität erhalten werden soll. Bei der ersten Stufe handelt es sich um
einfache phonetische, lexikalische und grammatische Übungen. Wichtig ist, dass die Übungen
dieses Niveaus vor allem zur Automatisierung der Benutzung der einzelnen
Sprachphänomene dienen.
Die zweite Stufe umfasst die Übungen, die einen Übergang
zwischen der ersten und der
dritten darstellen sollen. Hierzu gehören Gespräche oder Dialoge, mit deren Hilfe z. B.
verschiedene lexikalische Phänomene und
Repliken erlernt werden sollen, die in der
Muttersprache anders sind. Die dritte und zugleich höchste Stufe der sprachlichen Übungen
dient zur Übung, Entfaltung und Stabilisierung der sprachlichen Fertigkeiten. Die Schüler
sollen sich vor allem auf den Inhalt konzentrieren und die Wahl
der sprachlichen Mittel bei
der Kommunikation soll ganz natürlich und automatisch erfolgen. Es handelt sich um das
wichtigste Ziel dieser Übungen. Hierzu können z. B. Ergänzungsübungen, Bildung der Sätze
mit Hilfe von bestimmten Satzteilen und auf die Zuordnung ausgerichtete Übungen gehören.
Alle genannten Übungstypen können natürlich weiter variiert werden.
Das zweite Kriterium, nach dem die Klassifikation der Übungen erfolgen kann, ist die Art und
Weise des Anreizes und der Reaktion des Schülers. Hier spielt die Art des Anreizes (wie z. B.
Bilder, Lehrbücher, Audiomaterialien, …) eine gewisse Rolle.
Nach der Reaktion des
Schülers auf den Anreiz unterscheidet man mündliche Übungen, schriftliche Übungen und auf
die Handlung orientierte Übungen.
Nach dem Verhältnis zwischen Fremdsprache und Muttersprache unterscheidet man die
Übersetzungsübungen, die auf den Unterschieden zwischen den einzelnen Sprachen basieren,
und Interferenzübungen, die die Verminderung der sprachlichen Interferenz zum Ziel haben.
Nach der Kontrolle der Schülerreaktion unterscheidet man Beobachtungsübungen (als
Beispiel ist hier Arbeit
mit einem Text zu nennen, in dem die Schüler bestimmte
grammatische Phänomene erkennen und begründen sollen) sowie strukturelle Übungen. Zu
diesen gehören Imitationsübungen, Substitutionsübungen, Transformationsübungen (z.B.
Aktiv und Passiv) und dialogische Übungen (entweder auf die
Reproduktion oder auf die
Konversation orientiert).