Kapitel 1: Lagebezeichnungen, Knochen, Gewebe, Kniegelenk und Rückenmark


Kapitel 5: Abdomen: Gebiete, Muskeln, Versorgung und Organe



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Sana08.09.2017
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Kapitel 5: Abdomen: Gebiete, Muskeln, Versorgung und Organe



Abdomen: Regionen

Das Abdomen lässt sich grob in 9 Regionen unterteilen:



  1. Epigastrium (mittlerer Oberbauch): medial unter den Rippenbögen (Magenfeld und Leberfeld, Organe liegen hier an)c:\users\felix\desktop\abdomen regionen.jpg

  2. Die beiden Hypochondiren sinistra/dextra, sie liegen lateral vom Epigastrium

  3. Die Regio umbilicalis befindet sich in der Mitte, wo auch der Nabel sesshaft ist. (Dünndarmbeschwerden)

  4. Die beiden Regiones laterales sinistra/dextra, sie liegen seitlich der Regio umbilicalis (dexter befindet sich hier der McBurney-Punkt, dieser ist druckschmerzhaft bei einer Blinddarmentzündung)

  5. Die Region pubica, unterhalb der Regio umbilicalis. (Dickdarm-Endabschnitt Beschwerden)

  6. Die Regiones inguinales dextra / sinistra, seitlich der Regio pubica. (Beschwerden bei Leistenbruch)


Abdomen: Muskeln

Wichtige Muskeln des Abdomens sind: M. rectus abdominis (erstreckt sich vorne am Bauch, „Sixpack“, Vorwärtsbeugen), M. pyramidalis (setzt am Schambein an und strahlt in die Linea alba, Anspannung Linea alba), M. obliquus externus abdominis (quasi links und rechts vom rectus abdominis, entspringt von Außenfläche unterer Rippen und zieht zur Linea Alba, Rumpfdrehung und Ausatmung), M. obliquus internus abdominis (unter externus, läuft aber geradliniger von unten-außen nach oben(leicht)-innen, Rumpfdrehung und Ausatmung), M. transversus abdominis (liegt dem obliquus internus abdominis an, Einziehen des Bauches und Bauchpresse), M. cremaster (der [ja!] Hodenheber, umgreif den Hoden (wirklich das Ei, wie eine Hand) von oben) M. quadratus lumborum (quasi links/rechts des Kreuzes - bei den Lendenwirbeln, seitwärtsneigen der Lendenwirbelsäule)c:\users\felix\desktop\abdomen muskel.jpg

Das tranversospinale System ist ein Muskelsystem aus zwei Muskeln, welches von den Dornfortsätzen eines Wirbels zu den Querfortsätzen der nächstkranial liegenden Wirbels greift.c:\users\felix\desktop\muskelverziehungsdings.jpg

Das sakrospinale System, welches auch zwei Muskeln umfasst, entspringt am Becken und inseriert an die Querfortsätze der Rippen.

Die Rektusscheide (Vaina musculi recti abdominis) ist eine von den Sehnenplatten der Muskeln gebildete Hülle um den M. rectus abdominis (der gleitet darin, und rutscht daher nicht „aus“). In ihr verlaufen die Aa. Epigstrica superior und inferior und Endäste der N. intercostalis XI und N. subcostalis. Sie wird in Vorderblatt (Lamina anterior) und oberhalb des Nabels aus einem hinteren Blatt (Lamina posterior) gebildet. Am medialen Rand des M. rectus abdomins kreuzen und durchflechten sich die Senenfasern aller drei Bauchmuskeln (olbiquus internus/externus und transverus abdominis) mit denen der Gegenseite, es entsteht die Mittellinie Linea alba.

Aufgaben: Schutz der Eingeweide, Steuerung des Bauchinneren Drucks und Rumpfbewegungen. Die Muskulatur passt sich den Füllungszustand der inneren Organe an.
Abdomen: Cavitas abdominis bzw. Peritonealhöhle

Ausgekleidet wird die Bauchhöhle (Peritonealhöhle) vom serös-häutigen Bauchfell (Peritoneum). Dieses besteht wiedermal aus 2 Schichten: Das Parietale Blatt nach außen zur Bauchwand, das viscerale Blatt nach innen zu den Eingeweiden. Organe lassen sich je nach Lage relativ zum Bauchfell in intraperitoneal (vom Bauchfell umschlossen, Verdauung: Magen, Darm, etc.), retroperitoneal (hinter dem Bauchfell: große Gefäße, Nerven, Nieren, … - sekundär: Pankreas, Teile des Dickdarms), subperitoneal (unter dem Bauchfell, Harnblase etc.) und extraperitoneal (keine Beziehung, z.B. unteres Rektum) kategorisieren.

Weiters setzt sich das Peritoneum aus Tunica serosa (Nerven, Blut und Lymphgefäßreich: Flüssigkeitsaustausch durch Sekretion und Resorption, außerdem ermöglich die feuchte Oberfläche eine Verschiebung der intraperitonealen Organe aneinander) und Tela subserosa (besteht aus Bindegewebe und vielen Fettzellen, verankert das Peritoneum).

Das Peritoneum bildet außerdem Mesos, das sind Auffaltungen des Bauchfells an welchen Organe „hängen“. Davon gibt’s einige Unterschiede, die Bennungen richten sich nach den Namen des jeweiligen Organs. (z.B. Mesogastrium für den Magen, Mesenterium für den Dünndarm). Das Mesos des Magen ist besonders, da es netzförmige Ausziehungen (Omentum majus und minus) ausbildet. Das Omentum minus spannt zwischen Magen und Leber aus, das Omentum majus zieht gleich einer Schürze über die Darmschlingen in den Beckenbereich. (Kann man sich grob-unwissenschaftlich wie so einer Art Haut-Vorhang vorstellen, die einfach vom Magen ausgeht und den „Bauch“ runterhängt)c:\users\felix\desktop\organe_übersicht.png

Der Bauch lässt sich nun noch am Quercolon (im Bild rot, „querverlaufender“), dass mit dem Omentum majus fest verbunden ist, in Oberbauch (Leber, Gallenblase, Magen, Milz, Pankreas und obere Teile des Zwölffingerdarms) und Unterbauch (untere Teile des Zwölffingerdarms, Dünndarm und Dickdarm) unterteilen.
Die Leber (Hepar)

Wiegt bis zu 2kg, ist die größte Drüße des Menschen. Es handelt sich hierbei auf eine exokrine, galleproduzierende Drüse. Grob besteht sie aus 4 Lappen: Lobus dexter, Lobus sinister, Lobus quadratus und Lobus caudatus. (Trennung durch Bindegewebssepten) Durch intrahepatische Gefäße gibt es noch eine weitere Unterteilung der Leber, welche letztendlich in eine Aufteilung von 8 verschiedenen Lebersegmenten resultiert. Sie liegt unmittelbar unter dem Zwerchfell, mit welchem sie teilweise verwachsen ist. Seitlich verläuft der untere Leberrand mit dem Recht Rippenbogen, links reicht sie bis zum Magen. An der unteren, den Eingeweiden zugewandten Seite (Facies visceralis) liegt die Leberpforte (Porta hepatis) mit den ein- (A. hepatica propria per A. hep. communis von Truncus coeliacus weg, V. portae) und austrenden (Gallengang, Lymphgefäße) Gefäßen und Nerven. In einer rechten sagital verlaufenden Furche liegt ventral die Gallenblase und dorsal die untere Hohlvene. (V. cava inferior). Die Leber liegt intreperitoneal.


Der Leber (Hepar): Feinbau und Funktion

Unter der derben Leberkapsel liegt ein zartes, schwammartiges Bindegewebsgerüst, in welchem Blutgefäße verlaufen. Das Lebergewebe selbst ist in Leberläppchen (max. 1-2 mm) unterteilt Diese sind im Anschnitt sechseckige Gebilde, die vorwiegend aus Leberzellen (Hepatozyten) bestehen. Die Hepatozyten haben meist mehre Zellkerne und sind in Strängen angeordnet. An den Eckpunkten (Periportalfelder) benachbarter Leberläppchen liegt das Glissonische Dreieck, in diesem verlaufen jeweils ein Ast der Leberartiere, der Pfortader und ein Gallengang. Zwischen den Leberzellen liegen außerdem die erweiterten Kapillen (Sinusoide) der Leber, welche spezielle Makrophagen (Fresszellen), die Kupfferschen Sternzellen, behausen. Über die Sinusoide gelangt das eingehende Blut über die Leberläppchen Richtung der Läppchenzentren, wo es schließlich per kleinerer Venen (letztendliche Treffpunkt: Leber Vene, Vena hepatica) wieder abtransportiert wird. Der Raum zwischen den Lebersinusoiden und Leberzellen wird als Disse-Raum bezeichnet, hier findet der eigentliche Sotffaustausch zwischen Blut und Leberzellen statt.

Die Lebererfüllt diverse Syntheseleistungen, Speicherungsdienste (Glucose in Form von Glykogen, Vitamine), bildet Galle, baut Stoffe (Medikamente, etc.) ab und entgiftet.
Die Gallenblase (Vesica fellea) und Gallengang:

Die Gallenblase ist ein dünnwändiger, birnenförmiger Sack, der an der Unterseite der Leber, mit welcher er verwachsen ist, liegt. Ventral grenzt die Gallenblase an das Peritoneum viscerale.

Die Gallenblase wird von einem Ast der A. cystica (Ast der A. hepatica propria), mit Blut versorgt, der Abtransport läuft über die V. cystica. In der Gallenblase wird die Gallenflüssigkeit eingedickt und bei Bedarf über den Gallenblasengang (Ductus cysticus) in den großen Gallengang (Ductus choledochus) entlassen. Galle wird zur Verdauung von Fetten im Darf benötigt.
Der Magen:

Der Magen (Ventriculus, oder Gaster) liegt im linken Oberbauch unter dem Zwechfell, wobei Form und Lage aufgrund des Füllungszustandes grobe Unterschiede aufweisen kann. Sein Füllvolumen beträgt in etwa +-1400ml und man unterscheidet folgende Abschnitte Teile: Cardia (Eingang), Fundus (Grund), Corpus (Körper), Antrum (Ausgang) und Pylorus (Pförtner). Am Carda öffnet sich die Speiseröhre (Ösophagus) unmittelbar unter dem Zwerchfell in den Magen, links davon erhebt sich Kuppelförmig der Magenfundus (Meist mit Luft gefüllt). Am Ausgang zum Zwölffingerdarm liegt der Antrum und unmittelbar dahinter der ringförmige Schließmuskel Pylorus.

Die Oberfläche des Mangens ist von einer Schleimhaut bedeckt, welche von Nebenzellen der Magendrüsen gebildet wird. Die Hauptzellen szernieren Pepsinogen und weitere Spaltproteine zur Bildung des sauren Magensafts. (z.B. Parietalzellen bilden Wasserstoffionen) Der Speisebrei im Magen wird von der mehrschichten Muskulatur in dessen Wand (3-teilig: Schleimhaut, Bindegewebe mit Gefäßen und äußere Muskelschicht) durchmischt und sorgt für die Magenentleerung.

Durchblutung: Am oberen Rand bei der kleinen Krümmung des Corpus (Curvatura minor) liegen die A. gastrica sinistra (von A. Truncus) und dextra (von Leberarterie), am unteren Rand bei der großen Krümmung des Corpus (Curvatura major) verlauf die A. gastroomentalis dextra (von Zwölffingerdarm-Magen-Artiere) und sinistra (von A. splenica). Der Magenfundus wird von mehreren Ästen der A. splenica versorgt.

Nerven: Die nervöse Sekretion wird über den N. vagus (X. Hirnnerv) vermittelt und durch Sinneseindrücke stimuliert. Außerdem wird der Magen intrinsisch vom enterischen Nervensystem (Plexus myentericus Auerbach) innerviert.
Der Dünndarm:

Der Dünndarm beginnt jenseits des Magenpförtners (mit dem Zwölffingerdarm) und endet an der Einmündung in den Dickdarm. Der ca. 3-5m lange Dünndarm wird in 3 aufeinanderfolgende Schichten gegliedert: Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). Das Duodenum umfasst den Kopf der Bauspeicheldrüse C-förmig, bei seinem absteigenden Teil mündet auf einer Erhebung der Gallengang zusammen mit dem Hauptausführungsgang der Bauchspeicheldrüse. Das Treit-Band fixiert den Zwölffingerdarm und dient als Grenze zwischen Dünndarm/Zwölffingerdarm und Ober/Unterbauch. Leerdarm (60%) und Krummdarm (40% d. Gesamtlänge) gehen ohne scharfe Grenze ineinander über. Sie sind über das Darmmeso (Mesenterium) an der hinteren Bauchhöhlenwand befestigt. Das Ende des Dünndarm ist bei der Bauhin-Klappe (funktioneller Verschluss zwischen Dünn/Dickdarm) definiert.

Beschichtet ist der Dünndarm mit einer inneren Schleimhaut, (+Glatterschleimhaut-Muskelschicht+Bindegewebsschicht), Ring und Längsmuskulatur und Bauchfell (Serosa). Transport und Durchmischung des Darminhaltes passiert durch abwechselnde Kontraktion/Erschlaffung der Längs- und Ringmuskulatur.

Der Mesenterialansatz des Dünndarms verläuft von links oben nach rechts unten. Die arterielle Durchblutung kommt aus der A. mesenterica superior. Das venöse Blut fließt über die V. mesenterica superior in die V. portae ab. Die Lymphgefäße verlaufen über 2–3 Lymphknotenstationen zur Cysterna chyli, die in den Ductus thoracicus mündet. Innervation per vagaler parasympathischer Nerven und symoather Fasern, aus dem 10. Thorakalsegment des Rückenmarks.

Die wichtigsten Funktionen des Dünndarms sind Nahrungstransport, Verdauung (Digestion, z.B. Spaltung von Kohlenhydraten zu einfachen Zuckern) und Aufnahme der Nahrungsbestandteile (Resorption).

Auf den Dünndarm folgt der Dickdarm (Intestinum crassum), das letzte Organ des Verdauungstraktes, welcher letztendlich in Mastdarm bzw. Analkanal endet. Er verläuft von „rechts-unten nach rechts-oben“ (I), dann von „rechts nach links“(II) und schließlich von „links-oben nach links-unten“ (III). Hierbei wird kann er in Teile gegliedert werden: aufsteigendes Kolon (Colon ascendens, I), Querkolon (Colon transversum, II), absteigendes Kolon (Colon descendens, III), Sigma (Colon sigmoideum, S-förmiger Schlussteil zum …) und Rektum (kein wirklicher Teil des Colons mehr). Am „Anfang“ des Dickdarmes hängt noch der Blinddarm mit Wurmfortsatz (Appendix) „herunter“.


Bauchspeicheldrüse:

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gliedert sich in Kopf (Caput), Körper (Corpus) und Schwanz (Cauda). Sie (Pankreas) liegt hinter dem Magen in Höhe des 2. Lendenwirbels sekundär retroperitoneal und hat die Form eines quergestellten Keils. Mit dem Kopf befindet sie sich in der C-Schleife des Duodenums, ihr Schwanz reicht bis zum Milzhilum. (Gefäßstiel der Milz) Ihr etwa 2mm dicker Ausführungsgang (Ductus pancreaticus) durchzieht die Drüse in ihrer gesamten Länge und mündet mit dem Gallengang im absteigenden Teil des Zwölffingerdarms.

Die Versorgung der Bauchspeicheldrüse erfolgt über die A. pancreaticoduodenalis superior/inferior (per A. gastroduodenalis von A. hepatica communis) und die A. splenica. (Ast der Truncus coeliacus) Das venöse Blut des Pankreas wird über die Milzvene (Vena splenica), die Bauchspeicheldrüsen-Zwölffingerdarm-Vene (Vena pancreaticoduodenalis) und über die Gekrösevenen (Venae mesentericae) in die Pfortader (Vena portae) geleitet. (Leber)

Die Pankreas bildet als exokrine Drüse den alkalischen Pankreassaft, der das saure Millieu des Zwölffingerdarms neutralisiert und zahlreiche Enzyme zur Verdauung von Eiweißen, Fetten und Kohlehydraten enthält. Die enzymproduzierenden Azinuszellen werden parasympathisch per N. vagus und durch zwei Hormone (Sekretin, Pankreozymin) angeregt. Als endokrine Drüse erzeugen inselförmig angeordnete Langerhans-Zellen Hormone, welche direkt ins Blut abgegeben werden. A-Zellen produzieren Glukagon, B-Zellen Insulin, D-Zellen Somatostatin und PP-Zellen pankreatische Polypeptide.


Milz:

Die faustgroße Milz (Lien) liegt im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell, oberhalb der Niere und ist durch die Rippen gut von außen geschützt. Sie Milz hat drei grundlegende Aufgaben: Vermehrung von Lymphozyten, Speicherung von Monozyten und Aussonderung überalterter roter Blutkörperchen. Sie kann optional zum Blutstrom zugeschalten werden und kann als Kontroll- und Filtrationsorgan des Blutes angesehen werden.

Man unterscheidet die konkave Eingeweidefläche (Facies visceralis) und die konvexe Zwerchfellfläche (Facies diaphragmatica). Getrennt werden diese Flächen durch den dorsalen, stumpfen Rand (Margo inferior obtusus) und den ventralen, scharfen Rand (Margo superior acutus). Auf der Facies visceralis liegt der Hilus, durch die Gefässe und Nerven ziehen. Die gesamte Milz wird von einer bindegewebigen, von Peritonealepithel bedeckten Kapsel umgeben, von der ein bälkchenartiges (trabekuläres) Bindegewebsgerüst und einige glatte Muskelzellen in das Parenchym, die Milzpulpa (von lateinisch Pulpa „breiige Masse“), einstrahlen.

Innerhalb der Milz übernimmt die so genannte weiße Pulpa (Milzknötchen) als Innenorgan immunologische Aufgaben. Die rote Pulpa macht den Raum zwischen den Knötchen aus, (80% des Milzvolumens) entfernt schädliche Partikel aus dem Blut und hat Speicherfunktionen.

Die Blutversorgung erfolgt über die am Hilus eintretende Arteria lienalis (Ast der Truncus coeliacus). Die Vena splenica führt das Blut von der Milz zur Pfortader.


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