Kapitel 3: Muskel, Blutkreislauf (Venen und Arterien) und Lunge
Der Muskel: Glattes Muskelgewebe ist hauptsächlich in den Wänden von Hohlorganen zu finden. (Magen, Darm, Gallenblase, Blutgefäße, …) Es steht unter Einfluss des vegetativen Nervensystems (nicht willkürlich steuerbar). Die glatte Muskelzelle ist Spindelförmig und hat einen zentral gelegenen länglichen Zellkern. Die Kontraktionsstrukturen (Myofilamente) des glatten Muskels liegen unregelmäßig im Zytoplasma. Sie können Einzeln, in Bündeln oder als kleine Muskeln vorliegen. Glatte Muskeln können sich sehr langsam kontrahieren und auch länger in Kontraktion verharren. Die Muskelzellen sind durch Bindegewebsfasern (Retikulinfasern) untereinander und mit der Umgebung verbunden. Dort wo zwischen benachbarten glatten Muskelzellen zahlreiche Gap-Junctions (Nexus, Porenbildende Proteinkomplexe die Kanäle zwischen angrenzende Zellen legen) vorkommen, entstehen Einheiten die zur autonomen Kontraktion fähig sind. Erregung durch „Synapsen en Distance“
Der Muskel: Quergestreiftes Muskelgewebe oder Skelettmuskulatur zeichnet sich vom zellulären Aufbau durch eine sehr regelmäßige Anordnung von Myofibrillen, der Kontraktionsstruktur des quergestreiften Muskels, aus, welche durch ihr Erscheinungsbild auch dem Gewebe zu seinem Namen verhelfen. Quergestreiftes Muskelgewebe ist die Muskulatur des Bewegungsapparats (als Skelettmuskulatur), kommt aber auch in spezieller Form im Herzen vor. Die Muskelfasern sind vielkernig und besitzen bis zu 100 Zellkerne.
Der Muskel: Ultrastruktureller Aufbau
Aktin und Myosin sind Motorproteine die sich zu Fadenförmigen Strukturen, sogenannten (dünnen) Aktinfilamenten und (dicken) Myosinfilamenten zusammenschließen, welche grundlegende Ultrastrukturen der Myofibrillen und Myofilamente ausmachen. Sie liegen ein Reihen und sind miteinander verzahnt. Ein der schmäleren Aktinfilamente ragt in die Myosinfilamente, das andere liegt frei. Der A-Streifen erscheint bei Färbungen dunkel, er repräsentiert den Teil einer Myofibrille in dem Myosinfilamente, teils auch „eingeschoben“ in Aktinfilamente, liegen. (Der mittige Bereich, in dem nur Myosinfilament liegt, wird als H-Zone bezeichnet, in dessen Mitte ein weiterer dunkler Streifen (M-Streifen) auffindbar ist.). Der I-Streifen erscheint bei Färbungen hell und ist dort definiert, wo nur Aktinfilamente (ohne eingeschobene Myosinfilamente) liegen. Der Z-Streifen ist die dunkle Querlinie in der Mitte des I-Streifens. Zwei Z-Streifen gliedern die Muskelzelle in etwa 2,5 µm lange Einheiten. (Sarkomere). Sarkomerstruktur: Z-I-A-H-M-A-I-Z.
Toller Link hierzu: http://flexikon.doccheck.com/de/Myofilament
Weitere Einheiten: Sarkoplasmatische Retikulum (ER der Skelettmuskelfaser, umgibt Myofibrillen netzförmig, speichert Kalziumionen für Kontraktion) T-Tubuli (quer liegende, Invaginationen des Sarkolemms (Muskelzellmembran, für einheitliche Kontraktion), Triaden (komplexo, aber man hat‘s mal gehört!)
Letztendlich: Nicht alle Skelettmuskelfasern sind gleich, es gibt hier unterschiedliche Fastertypen. (Slowfasern, Ausdauermuskeln, Schnellkraftmuskeln)
Der Muskel: Kontraktionsablauf
Kurz und Bündig: Ein vom Nerv gefeuertes Aktionspotential (elektrische Impuls) wandert per Axonende zur Synapse. Dies führt zu Einströmung von Ca2+ und Na+ in die Synapse, was wiederrum Vesikel (simple Bläschen, demfalls ist da ACh drin) dazu veranlasst zum synaptischen Spalt (Spalt zwischen Synapse und Muskel) zu wandern und dort ACh (Acytoncholin, ein Neurotransmitter) auszuschütten. Das ACh wandert zur postsynaptischen Zelle (demfalls Muskelzelle) und legt sich dort an ACh-Rezeptoren, welche daraufhin das Einströmen von Na+ (ferner das Ausströmen von K-) an der postsynaptischen Zelle auslösen. Im Muskel entsteht hierauf ein weiterer elektrischer Impuls, ein sogenannter EPSP. Dieser führt letztendlich zur Erregung (Kontraktion als Verkürzung) des Muskels, durch „Einschieben“ der A-Streifen in die I-Streifen. Nach der Reaktion wird das ACh per Transportproteine wieder zurück zur Synapse gebracht und dort wieder in Vesikel gepackt.
Blutkreislauf:
Venöses (sauerstoffarmes) Blut wird aus der Körperperipherie über obere und untere Hohlvenen dem rechten Vorhof des Herzes (Herz besteht aus zwei Herzhälften, welche über je eine Kammer und Vorhof verfügen und untereinander per Herzklappen verbunden sind) zugeführt, wo es über Öffnung der rechten Atrioventrikularklappe (AV-Klappe) in die rechte Kammer des Herzens gelangt. Bei Kontraktion des Herzen (Systole) wird die rechte AV-Klappe geschlossen und das Blut wird per Lungenarterie (Aa. Pulmonales) in die Lunge gepumpt, wo es mit Sauerstoff angereicht wird. Rückfluss bei Entspannung des Herzens (Diastole) wird durch die Pulmonalklappe (zwischen Kammer/Arterie) verhindert.
Bei der Diastole gelangt das Blut aus der Lunge über die Lungenvene (Vv. Pulmonales) in den Linken Vorhof und per linker AV-Klappe in die linke Herzkammer. In der nächsten Systole versiegelt die AV-Klappe und das Blut aus der linken Herzkammer wird in die Aorta gepumpt. Hier wird der Blutrückfluss durch die Aortenklappe verhindert. (In Diastole) Die Aorta verteilt das „frische“ Blut (über weitere Arterien, Arteriolen und Kapillaren) wieder auf den Rest des Körpers.
Die Arteriolen können hierbei den Blutdruck und Blutzufluss (auf Kapillaren/Organe) durch Verengung oder Erweiterung regulieren.
Wenn Sauerstoff und Näherstoffe vom Blut abgegeben werden geht’s über die Venen wieder zurück die sich letztendlich wieder in den Hohlvenen vereinigen.
Hier erklärt wurde der große Kreislauf, der kleine Kreislauf spielt sich nur zwischen Herz/Lunge ab. (quasi als Teil des großen Kreislaufs)
Pfortadersystem bezeichnet das ein System des Stoffwechsels, wobei Blut aus den Kapillarsystem der Wände von Magen und Darm über die Pfortader (V. portae hepatis) der Leber (natürlich über ein weiteres Kapillarsystem) zugeführt wird. (Für Entgiftung, etc. … Alkohol, Medikamente? ;-) )
Blutkreislauf: Arterien & Venen
Eine Arterie besteht aus 3 Schichten, wobei deren Aufbau von der Arterienart abhängig ist. Elastische Arterien sind meist große herznahe Gefäße (z.B. Aorta, A. carotis communis, A. subclavia, …) Tunica intima (innen): Relativ dick, wegen mechanischer Beanspruchung. Tunica media (mittig): kozentrische angeordnete elastische Membranen (gefenstert, ermöglichen Stoffdurchtritt) und verzweigte glatte Muskelzellen (beeinflussen Dehnungswiederstand), bei elastischen schlecht abgegrenzt. Tunic adventitia (außen): Bindegewebig, hier verlaufen Nervenfasern und kleine Blutgefäße (Vasa vasorum). Muskuläre Arterien sind die kleinen bzw. mittelgroßen Arterien des Blutkreislaufs. Der Dreischichten-Bau ist hier besser differenziert. Tunica intima (innen): Bildet an der Grenze zur media eine deutliche, dicht vernetzte, elastische Membran. Tunica media (mittig): Mehrere Schichten zirkulär oder schraubenförmig angeordneten glatten Muskels, dazwischen zarte elastische Membranen die sich hin zur adventitia zu einer multilamellären Membra verdichten. (Wiedermal superscharf begrenzt)
Venen sind weitlumiger und dünner als Arterien. Anstatt der Media-Muskulatur findet man hier Kollagenfaserbündel. Außerdem gibt’s Venenklappen.
Blutkreislauf: Durchblutungsregulation
Adrenerge sympathische Nervefasern können sowohl Gefäßverengend, (vasokonstriktorisch) als auch Gefäßerweiternd wirken (vasodilatatorisch) Alpha-adrenerge Rezeptoren wirken Gefäßverengend, Beta-adrenerge Rezeptoren wirken Gefäßerweiternd. Das unterschiedliche Verhältnis dieser Rezeptoren bestimmt das Reaktionsmuster:
Afferente parasympathische (vagale) Nervenfasern kommen von Rezeptorgebieten der Gefäße und des Herzen, sie regulieren Blutdruck, Blutvolumen und Atmung.
Gefäßnerven gehören zum veg. Nervensystem, zum Sympathikus als auch zum Parasympathikus. Sie führen efferente und afferente Fasern. Die efferenten Fasern sind meist adrenerg und Anteile des Sympathikus, sie verlaufen zwischen Adventitia und media.
Blutkreislauf: Die großen Arterien und Venen
Die Lunge:
Kranial führt die Luftröhre (Trachea) in die Lunge, welche in 2 Flügel und 5 Lappen unterteilt ist. (Ego: links 2, rechts 3). Das Gewebe der Lunge kann in einen luftführenden Teil und einen in dem der tatsächliche Gasaustausch in den Lungenbläschen (Alveolen) stattfindet unterteilt werden.
Das luftleitende System wird als Bronchialsystem bezeichnet. Das Deckgewebe (Epithel) der Lunge ist zu Beginn noch vielschichtig, nimmt jedoch bei Annährung zu den Alveolen, in welche die Bronchien blind enden, ab. Unter dem Deckgewebe findet sich glatte Muskulatur, welche genau gegensätzlich zu den Alveolen hin zunimmt. Sonst gibt’s hier auch noch viele in den Bronchus öffnende Drüsen, welche die Schleimhautoberfläche mit einem Schutzfilm auskleiden. Es findet sich in großen Bronchien auch hyaliner Knorpel um diese freizuhalten.
In den sackartigen Alveolen findet die Oxygenisierung des Blutes statt. Bei einem erwachsenen Menschen gibt es in etwa 300 Millionen davon, die von ihnen gebildete Fläche wird als Respiratorische Fläche bezeichnet. Zwischen Blut und Luft befindet sich eine dreischichtige Trennwand, welche vom Alveolenepithel, der Basalmembran (Membran zwischen Epithel und Endothel) sowie dem Endothel (Membran INNERhalb der Gefäße) der Kapillaren gebildet wird.
Das Bindegewebe zwischen Bronchien und Alveolen enthält die Aufzweigungen der Lungenartieren (führen Blut zu Alveolen) und –venen.
Die Lunge: Atmung
Das Einatmen (Inspiration) beginnt mit der Interkostalmuskulatur (spannt Brustwand aus) bzw. dem Zwerchfell (Diaphragma). Zwerchfellatmung: Das Zwerchfell ist hierbei der stärkste Inspirationsmuskel, es flacht sich bei der Einatmung ab und drück Bauch und Beckeneingeweide steißbeinwärts, wodurch sich das Thoraxvolumen vergrößert. Bei der Brustatmung kontrahieren sich die äußeren Zwischenrippenmuskeln (Musculi intercostales externi), wodurch der Brustkorb angehoben und inklusive Lunge erweitert wird. Dies geschieht durch die Pleura (Brustfell, eine dünne seröse Haut), die selbst in 2 Teile zerfällt. Die Lunge ist überzeugen von der Pleura visceralis und die Brusthöhle von innen von der Pleura parietalis. Durch relativen Unterdruck und kapillarer Adhärenz „pickt“ die Lunge gleich einer Karte auf einem nassen Tisch am Brustkorb fest. Um Anstrengung zu vermeiden können noch weitere Hilfsmuskeln herangezogen werden.
Das Ausatmen (Exspiration) geschieht durch die bei der Inspiration geleisteten elastischen Verformungsarbeit (und dadurch gespeicherte Energie) meist automatisch. Mit Hilfe der exspiratorischen Atemhilfsmuskulatur kann das Ausatmen und forciert werden. Dabei spielt die Kontraktion des Mmm. Intercostales interni eine wichtige Rolle.
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