Kapitel 1: Lagebezeichnungen, Knochen, Gewebe, Kniegelenk und Rückenmark


Kapitel 4: Thorax: Muskelgruppen, Bänder und Knöcher. Atemmuskulatur, Zwerchfell und Herzbeutel



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Kapitel 4: Thorax: Muskelgruppen, Bänder und Knöcher. Atemmuskulatur, Zwerchfell und Herzbeutel



Thorax: Grober Aufbau

Die Oberfläche wird von der Brust gebildet. Sie besteht aus Brustdrüsen und Brustmuskeln, stabilisert von den Rippen (Costae) und dem Brustbein (Sternum). Die Brusthöhle gliedert sich in zwei getrennte Pleurasäcke (umschließen Lungenflügel), zwischen welches sich das Mediastinum, ein gefäß- und nervenreicher Raum, befindet.

Im Mediastinum liegt der Herzbeutel (Perikard) samt Herz, zahlreiche Nerven (N. phrenicus, N.vagus), Gefäße (Aorta, Aa. Pulmonales, V. cava superior, Vv. pulmonales) und Lymphbanen (Ductus thoracicus) befinden. Im oberen Bereich sitzt außerdem die Trachea mit den beiden Ästen der Hauptbronchien. Im hinteren Bereich befindet sich der Thymus (wichtiger Teil des lymphatischen Systems) und knapp vor der Wirbelsäule die Speiseröhre (Ösophagus).
Thorax: Oberflächliche Muskulatur

Im Thorax befinden sich 3 wichtige Muskeln: Der M. pectoralis major, welcher den gesamten vorderen Rippenbereich bedeckt. Die weiter unten gelegenen Muskelfasern setzen am Oberarm weiter oben an als die Fasern, welche vom Schlüsselbein kommen. Dadurch entsteht ein Bogen, der die vordere Begrenzung der Achselhöhle bildet. Der M. pectoralis major zieht den Arm zum Körper (Adduktion), dreht ihn nach innen (medial) und zieht ihn nach vorne (Anteversion). Außerdem gehört er zur Atemhilfsmuskulatur. Unter ihm befindet sich der M. pectoralis minor, der an der 3. bis 5. Rippe entspringt. Zum einen zieht der Muskel die Schulter nach schräg vorne unten, zum anderen dient er beim Aufstützen der Arme als Atemhilfsmuskel. Der M. subclavius entspringt am Brustbein in der Höhe der ersten Rippe und verläuft an der Unterseite des Schlüsselbeins in einer Knochenrinne. Er stabilisiert das Schlüsselbein gegen das Brustbein und zieht das Schlüsselbein vor und abwärts. Außerdem polstert er die Vasa subclavia.

Gereizt werden die beiden M. pectoralis durch die Nerven N. pectoralis medialis und laterials, der M. subclavius wird vom N. subclavius innerviert.c:\users\felix\desktop\muskel.jpg

Thorax: Knöcherner- und Bänderthorax

Besteht aus den 12 Rippenpaaren (Costae), dem Brustbein (Sternum, oben: Manubrium sterni – mitte: Corpus sterni) und den Brustwirbel (Vertebrae thoracicae). Die (von oben nach unten) ersten 7 Rippen sind direkt am Sternum befestigt („echte Rippen“), 8-10 am knorpeligen Rippenbogen („falsche Rippen“) und die letzten zwei Rippen liegen frei („Fleischrippen“). Zwischen den Rippen befinden sich die Interkostalräume. Der Angulus sterni ist ein tastbarer stumpfer Winkel der am Brustbein bei der 2. Rippe liegt, er dient bei Untersuchungen zur Orientierung.


Der Thorax: Die Atem(hilfs)muskulatur

Hier unterscheidet man zuerst mal zwischen Inspiration und Expiration:



Inspiration: M. pectoralis major und minor (im Falle gestützter Arme), M. intercostales externi (verläuft im Interkostalraum, laufen schräg nach VORN-unten), M. serratus anterior (von Brust Richtung Rücken, Sägezahnmuster) und posterior superior. (Ansatz hinten bei Dornfortsätzen der Wirbelsäule, greift „nach vor“ auf 2. Bis 5. Rippe)

Expiration: M. intercostales interni (im Interkostalraum, laufen schräg nach HINTEN-unten) und initimi (hinter M. intercostales interni), M. subcostales (überspringen von „innen“ die Rippen schräg von lateral-oben-hinten nach medial-unten-vorne) und M. transversus thoracis (quasi gegenteilig zu M. subcostales, hängt am Sternum und strahl schräg aufwärts zum Rippenknorpel)

Die wichtigsten innervierenden Nerven hier sind der Nn. Intercostales und Rr. Anteriores. (der thorakalen Spinalnerven)


Der Thorax: Zwerchfell

Das Zwerchfell (Diaphragma) stellt natürlich den wichtigsten Atemmuskel dar. Es trennt als muskulös-sehnige Scheidewand außerdem Brustraum von Bauchraum. Die Muskeln des Zwerchfells ziehen bogenförmig Aufwärts und strahlen in eine zentrale Sehnenplatte. (Centrum tendineum) Entsprechend des Muskelursprungs unterscheidet man zwischen einem Rippenteil, Lendenteil (besteht aus Crus sinistrum und Crus dextrum) und Brustbeinteil. (Pars costalis, lumbalis und sternalis). Das Foramen venae cavae ist eine Öffnung der Sehnenplatte durch die untere Hohlvene (V. cava inferior) zieht. Aorta und Oesophagus treten durch eigene schlitzförmige Öffnungen. Bei Muskelerschlaffung (und Kontraktion der Bauchmuskeln) hebt sich das Zwerchfell an. (Exspiration) Hierbei werden auch andere Organe leicht verschoben. Nervenversorgung des Zwerchfells erfolgt größtenteils durch den N. phrenicus (Zwerchfellnerv, entspringt aus 3. Bis 5. Halssegment).


Der Thorax: Herzbeutel (Perikard)

Der Perikad liegt in zwei Teilen vor in Pericardium fibrosum (Kollagenfasern und eingelagerte elastische Fasernetze, Schutz vor Überdehnung des Herzen, verwachsen mit Pleura parietalis und Centrum tendineum – fest und außen) und Pericardium serosum (seröse Haut, verbunden mit Herzmuskel und Pericardium fibrosum – dünn und innen), welches einen Spaltraum (die Perikardhöhle, Cavitas pericardiaca) hat. Die Verbindung zwischen Pericardium serosum und Herzmuskel (Myokard) wird auch als Lamina visceralis oder Epikard bezeichnet. Hier verlaufen Herzkranzgefäße und Äste. Zwischen Epikard und der Verbindung zur pericardium fibrosum befindet sich noch die Cavitas pericardiaca, eine mit seröser Flüssigkeit gefüllte Höhle, die wichtig für Gleitbewegungen bei der Kontraktion des Herzen ist.

Durch die Zuordnung vom Perikard zum Herzen ergeben sich zwei freie Räume im Herzbeutel. Der Sinus transversus (der freie Bereich zwischen den Umschlaglinien) trennt die abgehenden Gefäße von den zuführenden Gefäßen. Der Sinus obliquus befindet sich zwischen den zum Herz führenden V. pulmonales. Das Perikard wird von einem Ast des Nervus phrenicus innerviert. Funktionen nochmal zusammengefasst: Verringerung des Reibungswiderstandes (Cavitas pericardiaca), Abtrennung des Herzen von restlichen Organen, Fixierung des Herzen, Verhinderung der Überdehnung.


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