Merkmale der Phraseologismen
Es gibt vier Merkmale, die mit den Phraseologismen verbunden sind. Diese Merkmale helfen dann beim Erkennen von Phraseologismen im Text.
Weiter werden wir uns mit den wichtigen Merkmalen von Phraseologismen beschäftigen. Welche Merkmale sind für die Phraseologismen typisch? In erster Linie ist es die Polylexikalität. Ein Phraseologismus besteht aus mindestens zwei Komponenten (Wörtern), die zusammen eine feste Einheit bilden. Das zweite Merkmal von Phraseologismen ist die Festigkeit. Das nächste Merkmal nennt man die Reproduzierbarkeit. Zuletzt spielt bei den Phraseologismen eine wichtige Rolle die Idiomazität, die bei dem Verstehen und damit auch in der Kommunikation so viele Probleme bereitet.
Polylexikalität
Dieses Merkmal ist relativ unproblematisch definierbar. Der Phraseologismus besteht aus mehr als einem Wort, mehr als einem Komponenten. Das Wort kann also die kleinste phraseologische Einheit sein. Die obere Grenze der Wortmenge wird nicht definiert. Üblicherweise gilt der Satz als die obere Grenze phraseologischer Wortverbindungen:
Er hielt sich den Bauch vor Lachen.
Die Polylexikalität gehört zu den wichtigsten Eigenschaften der Phraseologismen. Da gilt, dass mindestens zwei Wörter vorhanden seien müssen: Morgenluft wittern.
Die obere Grenze der Wortmenge wird nicht definiert, weil die maximale Ausdehnung eines Phraseologismus nicht lexikalisch, sondern syntaktisch festgelegt ist: der Satz gilt als die obere Grenze phraseologismer Wortverbindungen (Burger, 2007, 16).
Phraseologismen, bei denen die ursprüngliche Autosemantika in unserer Bedeutung verblasst, tendieren phonetisch und graphisch zu einem Wort: an sich, wenn auch
Idiomatizität
Idiomatizität bedeutet, dass mindestens ein Lexem der Wortverbindung eine übertragene oder idiomatische (oft auch: figurierte, metaphorische oder figürliche) Bedeutung besitzt, die verloren geht, wenn das entsprechende Lexem mit einem anderen Wort aus der gleichen Bedeutungsklasse substituiert wird
(ins Gras beißen vs. in den Rasen beißen), und die nicht aus dem gegebenen sprachlichen Material erschlossen werden kann (und infolgedessen als Ganze gelernt und gespeichert werden muss). Die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks ist nicht gleich der Summe der Einzelbedeutungen der jeweiligen Lexeme.
Folgende Beispiele nach W. Fleischer oder Ch. Palm demonstrieren diese Eigenschaft, die als die wichtigste gilt.
1. Gustav hat bei seinem Vater ein Auto in der Garage.
2. Gustav hat bei seinem Vater einen Stein im Brett.
Im ersten Fall ergibt sich die Bedeutung aus der freien Bedeutung der Komponenten. Im zweiten Fall bedeutet der Satz etwas anders als die Komponenten. Ein Fremdsprachler, der den Phraseologismus bei jmdm. einen Stein im Brett haben „bei jmdm. sehr beliebt sein“ nicht kennt, kann den Satz kaum verstehen. Man kann einen Zusammenhang zwischen Stein und Brett kaum vorstellen. Die Bedeutung des Phrasems ist also eine Gesamtheit, das mehr als einzelne Bestandteile bedeuten.
Ein anderes Beispiel: Ich verstehe immer nur Bahnhof, weil er so undeutlich spricht.
Auch in diesem Fall kann ein Fremdsprachler den Satz nicht verstehen, wenn er nicht weiß, dass es um „nicht verstehen, begreifen“ handelt.
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