Wissenschaftliche hausarbeit



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wichtig disser

8.2.3 Bedienung
Anders als bei herkömmlicher Lernsoftware muss bei Lernplattformen neben dem
Lernenden auch der Lehrende berücksichtigt werden, da die Inhalte und die Ab-
läufe nicht gegeben sind, sondern erst erstellt werden. Ein weiteres Unterschei-
dungsmerkmal zu Lernsoftware liegt darin, dass die Software nicht beim End-
nutzer direkt installiert wird, sondern dieser auf einen Zentralrechner (Server) zugreift.
Daher muss auch eine Anleitung für den Systemverantwortlichen (Administra-
tor) vorhanden sein. Daher ist es sinnvoll, bei der Evaluation drei Arten von Bedie-
nungsanleitung abzufragen: die für Adminstratoren, die für Lehrende und die
für Lernende. Bei allen drei Nutzergruppen müssen meiner Ansicht nach die glei-
chen Kriterien betrachtet werden, welche im Folgenden zu erläutern sind.
100
8 Kriterienraster zur Evaluation von Lernplattformen im schulischen Bereich
44 Serifen sind die mehr oder weniger dünnen Linien, welche quer zum Hauptstrich eines
Buchstabens verlaufen. Gedruckte Texte werden meist in einer serifenbetonten Schrift
(also einer Schrift mit Serifen) gedruckt, da diese Schrift gerade bei längeren Texten bes-
ser zu lesen ist. Bei der Darstellung von Text auf dem Monitor haben sich diese Schriften
als weniger geeignet erwiesen, da die „Füßchen“ auf dem Bildschirm unscharf werden
und so die Lesbarkeit verringern. Die Bezeichnungen Antiqua- und Groteskschrift stammt
aus der DIN 16518, welche Schriften in elf historisch begründete Gruppen einteilt.


Durch die vielen Funktionen, welche eine Lernplattform bietet, ist die Bedienung
sehr komplex. Zwar wird bei der Erstellung auf eine intuitive Bedienung Wert
gelegt, doch bezieht sich dies meist auf den Umgang mit der Plattform während
des Lernprozesses durch die Lernenden,  weswegen eine Bedienungsanleitung
AC
unerlässlich ist. 
Neben der Existenz ist in gegebenem Fall auch die Art der Vorlage zu prüfen. Denk-
bar sind gedruckte und gebundene Anleitungen, eine Blattsammlung in einem
Ordner oder eine elektronische Anleitung als Datei , wobei die beiden letzten der
ersten Variante vorzuziehen sind. Sollten sich Änderungen im Programm erge-
ben, z.B. durch eine neue Version, können Blattsammlungen durch Entnahme der
alten und Einheften der neuen Teile aktuell bleiben. Einfacher ist die Möglichkeit
zum Download der neuen Anleitung in Dateiform. Als weiterer Vorteil ist die ein-
fache Suche in elektronischen Texten nach Stichwörtern zu nennen. Eine solche
Anleitung sollte selbstverständlich vollständig sein, d.h. alle Elemente und
Funktionen der Lernplattform erklären. Im Kriterienraster wird ebenfalls erfasst,
ob die Anleitung verständlich ist
A
. Hier kommt es zusätzlich darauf an, ob sie ziel-
gruppen gerecht ist, also ob Wortwahl, Komplexität der Anweisungen etc. dem
Kenntnisstand der jeweiligen Gruppe angepasst ist.
Da der Benutzer nicht immer das Handbuch zur Verfügung hat, sollte eine Hilfe-
Funktion auf der Plattform vorhanden seinG. Idealerweise ist diese mit einer
Suchfunktion nach Stichwörtern oder Themengebieten ausgestattet und liefert
verständliche Hinweise. Für eine schnelle Problemlösung – vor allem in der an-
fänglichen Nutzungszeit wäre eine F.A.Q.-Liste
45
wünschenswert
AG
.
An diesem Punkt stellt sich auch die Frage nach einem Support durch den
Hersteller
G
. Ist eine entsprechende Kontaktmöglichkeit gegeben (E-Mail, Telefon,
Fax etc.), sind in die Evaluation die evtl. dafür anfallenden Kosten aufzunehmen. Sinn-
voll ist hier ebenfalls die Unterscheidung in die drei Gruppen Administratoren,
Lehrende und Schüler.
Bei der Nutzung der Lernplattform kann es passieren, dass die Lehrenden oder
Lernenden Eingaben machen, die vom Programm nicht vorgesehen sind. Statt
ein Fortschreiten ohne Bemerkung zu blockieren, sollte die Lernplattform eine
Fehlermeldung ausgeben, welche verständlich ist und Hinweise zur Lösung des
Problems enthältG. Im Idealfall wird an dieser Stelle auch auf die entsprechen-
de Stelle in der Bedienungsanleitung verwiesen.
101
8 Kriterienraster zur Evaluation von Lernplattformen im schulischen Bereich
45 F.A.Q. ist die Abkürzung für „Frequently Asked Questions“ (engl. für „Häufig gestellte Fragen“).


Der erste Kontakt mit einer Lernplattform besteht immer im Zugang zu dem per-
sönlichen Bereich durch die Eingabe eines einzigartigen Zugangsnamens mit da-
zugehörigem Passwort. Die Eingabe für diese Daten findet im besten Fall direkt
auf der ersten Seite der Lernplattform statt und führt die Nutzer an die Stelle,
an der sie die Lernplattform das letzte Mal verlassen haben. Dazu wäre es not-
wendig, dass die Lernplattform auf dem Rechner des Nutzers sogenannte ‚coo-
kies‘
46
anlegt. In diesem Zusammenhang ist auch die Frage von Relevanz, ob die
Plattform jederzeit verlassen werden kann, ohne dass eingegebene Daten verlo-
ren gehen
ABCG
.
Zwar sind schnelle Internetverbindungen wie DSL weit verbreitet, doch gibt es
immer noch Haushalte, die über langsamere analoge oder digitale Verbindungen
(z.B. ISDN) Zugang zum Internet herstellen. Deshalb ist bei internetbasierten Lern-
plattformen ist darauf zu achten, dass die Datenmenge pro geladener Seite nicht
zu groß ist und ein Seitenwechsel möglichst schnell stattfindet
AC
. Lange Warte-
zeiten beim Laden der Seite können zur Abnahme der Nutzungsbereitschaft führen.
Zur Administration der Lernenden ist eine umfangreiche und dennoch leicht zu
benutzende Teilnehmerverwaltung zwingend erforderlich
DFG
. Ein einfaches An-
legen der Teilnehmer und das Zuordnen zu dem gewünschten Kurs muss gegeben
sein. Innerhalb der Kurse sollte die Möglichkeit bestehen, Arbeitsgruppen anzu-
legen
D
. Wünschenswert ist die Möglichkeit diesen Gruppen oder auch einzelnen
Teilnehmern verschiedene Rechte zur Benutzung von bestimmten Bereichen oder
Funktionen einräumen zu können
DFG
. Wenn die Lernplattform im Rahmen selbst-
organisierten kooperativen Lernens eingesetzt werden soll, ist es wünschens-
wert, wenn die Schülerinnen und Schüler selbst Arbeitsgruppen anlegen kön-
nen, um gemeinschaftliche Lernprozesse zu ermöglichen. Für den Fall, dass die
Lern-plattform in dieser Klasse in weiteren Unterrichtsfächer genutzt werden
soll, ist eine Export- und Importfunktion der Nutzerdaten sinnvoll
FG
.
Bei Lernplattformen – die als Learning Management Systeme auch Content
Management Systeme sind – muss es möglich sein, Kurse zum Selbsterarbeiten der
Inhalte anzulegen
G
. Daher wird nicht separat abgefragt, ob diese Option vorhan-
den ist. Wichtig ist, dass das Anlegen dieser Kurse für die Lehrenden einfach ge-
staltet ist. Diese Forderung bezieht sich sowohl auf die Gesamtstruktur
(Verzweigungen, Verlinkungen) als auch auf die inhaltliche Gestaltung  (Texte,
Bilder, Animationen, Links etc.). Dabei sollten so wenig Programmierkenntnisse
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8 Kriterienraster zur Evaluation von Lernplattformen im schulischen Bereich
46 Cookies sind kleine Dateien, die Informationen über den Nutzer enthalten. Sie werden
von einem Web-Server ohne Zutun des Nutzers auf dessen Computer angelegt.


wie möglich bei den Lehrerinnen und Lehrern gefordert sein. Idealerweise stehen
zum Anlegen der Kurse und deren Inhalte entsprechende Werkzeuge (authoring
tools) zur Verfügung
G
. Ist eine Mitgestaltung der Schülerinnen und Schüler am Unter-
richt erwünscht (z.B. bei Lernen durch Lehren), sollten diese Werkzeuge auch den
Lernenden zur Verfügung stehen
G
. Will man zusätzliches Material zur Verfügung
stellen, ist es der Übersichtlichkeit wegen sinnvoll, Ordner anlegen zu können.
Das Anlegen sowie späteres Verwalten der Ordner sollte möglichst einfach ge-
staltet sein.
Zum Bereitstellen von Lernmaterialien wie z.B. Texten, Bildern oder Aufnahmen
(Audio/Video) ist die Möglichkeit zum Upload solcher Dateien für Lehrende und
Lernende nötig. Die Bedienung dieser Option sollte einfach sein
C
. Für die Lehren-
den ist es sinnvoll, wenn die Materialien nicht nur für eine bestimmte Lerngruppe
auf die Plattform hochgeladen, sondern auch für andere Klassen zugänglich ge-
macht werden können. In einem den Lernenden nicht zugänglichen Bereich müss-
te man also eine Mediensammlung anlegen können, aus dem sich die Lehrkraft je-
derzeit bedienen kann. So können die gleichen Lernmaterialien später auch
nachfolgenden Klassen zur Verfügung gestellt werden, ohne diese erneut hoch-
laden zu müssen. So könnten auch andere Lehrkräfte auf diese Sammlung zu-
greifen und für ihren Unterricht nutzen.
Ebenfalls wünschenswert ist die Funktion,  nur einzelnen Teilnehmern oder Gruppen
Zugriffsrechte auf bestimmte Dateien einzuräumen. Hierdurch können individuell
abgestimmte Materialien zur Verfügung gestellt werden, um so z.B. eine Unter-
oder Überforderung der Lernenden zu vermeiden. Diese Funktion wäre auch für
die Lernenden nützlich, um die Materialien nur für ihre Lerngruppe bereitzustellen.
Von Interesse ist hier auch, welche Dateiformate von der Plattform unterstützt
werden und welche sich direkt – ohne Herunterladen oder Verwendung anderer
Software – auf der Plattform anzeigen lassen.
Eine umfassende Suchfunktion
C
gewährt Lernenden und Lehrenden den schnel-
len Zugriff auf Teilnehmer, Kurse, Inhalte, Ordner und Dateien. Wünschenswert
wäre eine Funktion ähnlich der Suchfunktion von Windows, die es ermöglicht,
auch Dateiinhalte nach den eingegeben Begriffen zu durchsuchen. Die Eingabe
von einem oder mehreren Suchbegriffen sollte sämtliche dem Nutzer zugängli-
chen Bereiche durchsuchen und im Idealfall eine Liste mit den Ergebnissen als
direkte Verlinkungen anbieten.
103
8 Kriterienraster zur Evaluation von Lernplattformen im schulischen Bereich


Gerade bei größeren Textinhalten der Kurse ist die Funktion zum Ausdrucken
von Texten oder Bildern empfehlenswert
ABCE
, da vor allem lange Texte lieber auf
Papier gelesen werden als auf dem Monitor. Für viele Nutzer ist dies weniger an-
strengend. Zur Benutzung freigegebene Dateien sollten ebenfalls druckbar sein,
ohne sie vorher herunterladen zu müssen.
Bei internetbasierten Plattformen sollte weiterhin die Möglichkeit zum
Download der Dateien und Inhalte gegeben sein, um diese auch ohne Internet-
verbindung nutzen zu können.
Wenn die Möglichkeit besteht, Inhalte zu verändern, so ist es unabdingbar, dass
diese Änderungen dokumentiert werden. So müssen das Datum und der  Name
der Person, welche die Änderungen durchführte, aufgelistet werden. Um einen
Missbrauch dieser Funktion auszuschließen, sollten diese Änderungen immer einer
Bestätigung durch die Lehrkraft bedürfen.
Ein optimales Arbeiten mit der Lernplattform und den darauf bereitgestellten
Inhalten kann durch Werkzeuge weiter unterstützt werden
EG
. Öffentliche
Annotationen
BG
zu und Markierungen in Texten können eine Diskussion der
Schülerinnen und Schüler untereinander ermöglichen. Des Weiteren können auf-
tretende Fragen direkt in Bezug zum Text geklärt werden.  Private Annotationen
BG
und Markierungen erlauben eine strukturierte und intensive Arbeit der einzelnen
Lernenden an und mit den Texten. Eine Kalenderfunktion vereinfacht die
Planung des Lernprozesses durch die Lernenden in selbstorganisierten koopera-
tiven Unterrichtskonzepten. So können die Schülerinnen und Schüler selbst
Termine vereinbaren, klären, wer bis wann was erledigt und sich jederzeit dar-
über informieren. Ein Bereich für persönliche Notizen
G
, die Möglichkeit wichti-
ge Links zusammenzutragen
G
und eine Funktion, die am häufigst genutzten
Dokumente in einem privaten Ordner zu sammeln
G
, würde die Liste der Werk-
zeuge vervollständigen. Stehen weitere Werkzeuge zur Verfügung können diese
handschriftlich eingetragen werden.

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