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Publikum fanden und auf später entstandene Texte einen gewissen Einfluss
ausübten.
•
Im zu analysierenden Reisebericht kommen die Wahrnehmung einer
usbekischen Kulturgemeinschaft sowie Kulturkontakte des/der Reisenden
explizit zum Ausdruck, die Bildung von kulturellen Stereotypen ist im Text
nachweisbar.
Das Gesamtkonzept
Usbeken- und Usbekistanbild
gliedert sich in drei thematische
Gruppen: 1) Menschen; 2) Städte, Straßen und Häuser; 3) Essen und Trinken. Die
Auswahl dieser Themengebiete ergab sich aus dem zu untersuchenden Material: Es
wurden diejenigen Konzepte ausgewählt, die in usbekistanbezogenen Reisetexten am
häufigsten anzutreffen sind.
Im Abschnitt „Menschen“ werden drei Konzepte über usbekische Männer, Frauen und
Kinder sowie ihre Verhältnisse zueinander linguokulturologisch vorgestellt, die
deutschsprachige Reisende in ihren Reiseberichten beschrieben. Ebenso werden die
Kanonthemen des im deutschsprachigen Raum anzutreffenden Orientbildes, die
Polygamie und der Harem, behandelt.
Der zweite Abschnitt ist den Städten, Straßen und Häusern gewidmet und beschreibt
die
Wahrnehmungskonstrukte von
Taschkent
,
Samarkand
und
Buchara
sowie von
usbekischen Basaren
.
Der dritte Abschnitt veranschaulicht die Ess- und Trinkgewohnheiten von usbekischen
Menschen, wo die Konzepte
usbekisches Mahl
,
der grüne Tee
sowie
usbekische
Gastfreundschaft
erläutert werden.
Eine linguokulturologische Charakterisierung der Konzepte auf der Basis von Inhalt
und sprachlicher Gestaltung der Texte sieht vor allem
die Identifikation und
Beschreibung der Spezifizität der Sprache von Reiseberichten vor. Eine lückenlose
linguokulturologische Analyse des umfangreichen Textkorpus von 1550 Seiten im
Rahmen dieser Arbeit zu präsentieren, war aus arbeitsökonomischen Gründen nicht
möglich (siehe Tab. 1).
Das Textkorpus wurde vor allem auf die Existenz von Ausdrucksmitteln der Bildlichkeit
und Bildhaftigkeit sowie ihre Funktionen untersucht. Ferner wurden kulturelle
Stereotype im Textkorpus identifiziert, die zur Entstehung
eines Fremdenbildes
beitragen. Ihre Entwicklung wurde dabei diachronisch verfolgt.
Fremdenbilder, die aufgrund bereits vorhandener Texte entstanden sind, konnten den
Autor zu anderen Erkenntnissen bringen bzw. ihn bei der Bildung seines eigenen
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Fremdenbildes stark beeinflussen oder auch Veränderungen des Fremdenbildes
veranschaulichen. Aus diesem Grund war die Prüfung
des Analysekorpus auf die
Existenz intertextueller Bezüge von wesentlicher Bedeutung. Dabei wurde auf Zitate,
Gattungsmuster, Motive, Figuren oder sprachliche Besonderheiten geachtet.
Nachdem die Quellentexte nach obengenannten Kriterien analysiert und klassifiziert
wurden, wurden die Forschungsergebnisse in Zeitepochen zusammengefasst und
Schlussfolgerungen gezogen.
Die Konzepte
Herrscher
,
Derwische und Bettler
Turkestans
und
der Islam in der
usbekischen Gesellschaft
, die für die Wahrnehmung
des Usbeken- und
Usbekistanbildes auch von Bedeutung sind, wurden von der Analyse ausgeschlossen.
Jedes einzelne dieser drei Konzepte wäre eine separate tiefgreifende Untersuchung
wert, die den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde.
Do'stlaringiz bilan baham: