Kompetenzerleben
(n=16) hat besonders bei jugendlichen Risikosportlern eine sehr
hohe Aussagekraft. Die hohe Anzahl an Nennungen dieses Motivs zeigt,
dass vor allem das
Erleben der eigenen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Anreize steht. Mit dieser Untersuchung
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kann bestätigt werden, was
bereits bei diversen Studien zur Risikoforschung bei Erwachsenen
erhoben wurde (Stops & Gröpel, 2016; Frühauf, 2017). Diese Studie bekräftigt die Ergebnisse
von Studien, wie der von Slanger & Rudestam (1997, S.362), die
Kompetenzerleben
,
Aufgabenbeherrschung
und
Zielerreichung
aus bedeutende motivationale Einflüsse
ausmachten. Auch Stops und Gröpel (2016, S. 19) konnten das Kompetenzerleben bei einer
Untersuchung mit 10 professionellen Freeskiern als Hauptmotiv ausmachen.
Diese Aussage eines 20-Jährigen Freeriders bietet einen weiteren Einblick in das
Motivverhalten:
„Aber ich glaube es wirkt sich für mich gut aus, wenn ich das tue was ich mir
vorgenommen habe. Und wie ich gesagt habe ich vorm Felsen abbreche. Und es ist einfach
das, dass du tust was du dir vorgenommen hast, auch wenn du davor zweifelst. Und eigentlich
weißt, dass wenn etwas für dich passt dann tust du es einfach.“
Selbstwirksamkeit und Progression sind also im Zentrum der Motivation, wenn sich
Jugendliche im Risikosport engagieren. Dies widerlegt die noch immer weit verbreitete
Meinung, dass das Risiko selbst die primäre Motivation ist (Celsi et al. 1993; Pain & Pain, 2005).
Nach Kurz & Brinkhoff (1989, S. 104f) lässt sich die oftmalige Nennung des Untermotivs
Vergleich mit anderen
dadurch erklären, dass Jugendliche besonders eigene Fähigkeiten als
dominantes Merkmal an sich selbst wahrnehmen. Eigene Fähigkeiten als Teil des
Selbstkonzeptes bilden sich in Situationen, die als leistungsthematisch interpretiert werden.
Sport beinhaltet solche leistungsthematischen Situationen in einer Art, in der sie besonders
Ich-bedeutsam für Jugendliche sind. Dies hat viele Gründe: zum einen durch ihre Objektivität
(bei Wettkämpfen) und zum anderen durch die von Medien unterstützte Anerkennung von
sportlichen Erfolgen. Als weiteren Faktor ist zu beachten, dass der Sport einer der wenigen
Bereiche ist, wo sich junge Erwachsene mit Älteren auf gleicher Ebene messen dürfen.
Dass, wie in den Ergebnissen berichtet wurde, 100% der Nennungen zu dem Untermotiv
Weiterentwicklung
von unter 19 Jährigen getroffen wurden, lässt sich vielleicht dahingehend
erklären, dass nach (Blakemore & Mills, 2014; Reyna & Farley, 2006; Gal
van et al. 2007; Telzer,
2016; Casey 2015) Individuen besonders in der mittleren Adoleszenz sehr nach Anerkennung
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und sozialer Wahrnehmung suchen. An dieser könnte man in Form einer quantitativen
Erhebungsmethode zu detaillierteren Einblicken kommen. Hier bedarf es jedoch noch weitere
Untersuchungen.
Zur genaueren Betrachtung wurden auch Aussagen zur Suche nach vielseitigen Erfahrungen
zu einem neuen Motivbündel
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