Üben der phraseologischen Ausdrücke ist?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage ist nicht leicht zu geben.
In den Lehrbüchern sind Übungen vertreten, die ganz auf das Üben von Kollokationen
orientiert sind (Beispiele 1, 2 und 3). Im Rahmen dieser Übungen lernen die Schüler die
üblichsten Kollokationen zu benutzen. Es handelt sich vor allem um die Ergänzungs- und
Kombinationsübungen, aber auch um die Übungen, die vor allem die Fähigkeit „Sprechen“
üben sollen. In „Direkt neu“ werden den Schülern problematische Kollokationen auch erklärt,
mit einem tschechischen Kommentar versehen und in gleich im Anschluss in einer Übung
überprüft (Beispiele 4 und 5). In den Lehrbüchern gibt es auch Übungen, in denen
Kollokationen vorkommen, aber deren Hauptzweck nicht das Üben der Kollokationen ist
(Beispiele 6, 7, 8 und 9). Auch im Falle der Sprichwörter können wir feststellen, dass einige
Übungen in allen ausgewählten Lehrbüchern vorkommen. Die Sprichwörter beziehen sich
meistens auf einem konkteres Thema. Die Schüler sind immer aufgefordert, ihre Meinungen
und Ansichten mitzuteilen. Es kommt also zwar zum Verstehen der Sprichwörter, aber
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meiner Meinung nach nicht zum Erlernen – bei der Meinungsäußerung können die Schüler
Phraseologismen ganz vermeiden und auch weiter sind die Schüler nicht aufgefordert, diese
Ausdrücke beim Sprechen zu benutzen. Das gleiche gilt für die Zitate. Auch die
kommunikativen Phraseologismen können im Sinne dieser Forschungsfrage positiv geschätzt
werden. Vor allem im Lehrbuch „Direkt neu“ werden sie reichlich geübt. In „Mittelpunkt
neu“ arbeitet man mit diesen Ausdrücken auch sehr oft. Kommunikative Phraseologismen
erscheinen vor allem im Rahmen von Texten (Briefen). Die Schüler werden auch
aufgefordert, die kommunikativen Phraseologismen beim Schreiben selbst zu benutzen. Nicht
im Zusammenhang mit der Fähigkeit „Schreiben“ kommen sie vor allem in „Berliner Platz“
vor, da wie bereits erwähnt, dieses Lehrbuch vor allem auf das „Sprechen im Alltag“
orientiert ist.
Das Problem mit der Beantwortung meiner Forschungsfrage entsteht aber, wenn wir uns auf
die weiteren Typen konzentrieren. Im Falle der Funktionsverbgefüge habe ich festgestellt,
dass sie in keiner Übung geübt werden. Diese Ausdrücke sind entweder bei der
Aufgabenstellung oder im Rahmen eines Lehrtextes angeführt, aber ihre Struktur wird den
Schülern niemals erklärt (Beispiele 10 und 11). Diese Passivität ist auch bei den
Modellbildungen sowie den komparativen und strukturellen Phraseologismen vorhanden,
obwohl die strukturellen Phraseologismen den Schülern in ein paar Übungen als Sprechmittel
zur Meinungsäußerung angeboten werden (Beispiel 16). Fast keine Aufmerksamkeit wird den
Paarformeln gewidmet. Diese sind vor allem in „Direkt neu“ vertreten und erscheinen nur
selten in den Lehrtexten, ohne dass ihnen größere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Nur
einmal wird eine Paarformel in eine auf Bildung von Sätzen orientierte Übung eingegliedert
(Beispiel 16) und einmal wird die Paarformel als Teil einer Wortliste angeführt (Beispiel 17).
Die letzte vertretene Gruppe sind Idiome. Bevor ich die Analyse durchgeführt habe, ging ich
davon aus, dass ich mindestens ein paar Übungen finde, die sich mit dem Einüben der Idiome
beschäftigen. Leider muss ich sagen, dass ich keine Übung gefunden habe, die das zum Inhalt
hatte. Die Idiome werden meistens in den Texten benutzt. Sie dienen dazu, die Texte
interessant und speziell zu machen, damit sie für die Schüler attraktiv werden. Das habe ich z.
B. mit dem Beispiel 13 gezeigt. Die Idiome kommen auch im Rahmen der Übungen vor, die
sich mit einem anderen Phänomen beschäftigen – z. B. mit Endungen (Beispiel 14). Auch in
den Kombinationsübungen sind Idiome vorhanden (Übung 12 und 15), aber meistens kommt
in solchen Übungen nur ein Idiom vor.
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