auch gut findet und dass sie meine Überlegungen gut findet. Und wenn man dann einmal so
ein Lob bekommt, dann motiviert das einen ziemlich und ahm. Ja, ich finde, dass sie ziemlich
unterschiedlich gestaltet den Unterricht. Also wir machen öfters Portfolios, wo wir uns einfach
auch in die Aula runter setzen können. Und in Gruppenarbeiten und was mir auch sehr taugt
an ihr ist, dass sie sagt, ist egal wie wir es machen und wie wir es uns einteilen, sie will es nur
haben. Und das finde ich recht gut.“ (S6_Ö_2.3 #00:15:31#)
FAKTOR: METHODENVIELFALT
S4: „Also bei der einen, also sie gestaltet einfach ihre Stunden einfach immer anders und es ist
jetzt nicht einfach immer Buch aufschlagen und ja da hast du den Zettel und arbeite das jetzt
aus. Sondern wir sehen Videos, sie zeigt uns Videos oder ahm, keine Ahnung, macht uns was
zu essen und bringt uns das mit und erklärt uns da was darüber, was das eigentlich jetzt sollte
142
und womit das zu tun hat und dann steigt sie ins Thema ein und das ist einfach urcool. Also,
das gefällt mir gut.“ (S4_Ö_2.3#00:18:03#)
Interessant waren hinsichtlich der Lehrer/innen-Bewertungen durch die Schüler/innen die durchaus
selbstkritischen Stimmen und die Erkenntnis, dass auch die Schüler/innen bei der Gestaltung von Lehr-
und Lernprozessen ihren Anteil beisteuern sollten.
S3: „Da musste ich mir heute schon mal Gedanken machen. Weil der Lehrer XY gefragt hat,
wie er seinen Unterricht meiner Meinung nach besser gestalten könnte. Und da habe ich
einfach aufgeschrieben: Die Schüler manche lernen einfach nichts. Sie lernen nicht und
kapieren jetzt etwas noch nicht, was wir seit dem Sommer aufbauen. Und da denke ich mir,
wenn er fünf Lektionen in einem Quartal benötigt, um alles noch einmal zu erklären, dann
finde ich das einfach schade. Wieso kann er ihnen nicht sagen, sie sollen lernen und ihnen
zeigen, was sie lernen können, weil so viel Zeit verloren geht. Das wäre eigentlich das einzige.“
(S3_CH_2.3 #00:23:36#)
5.5
Konzepte erfolgreichen Lernens
Zum Thema der Individualisierung wurde in den Fallstudien die Perspektiven von Schüler/innen und
Lehrer/innen hinsichtlich erfolgreichen Lernens erhoben. Dies hat den Zweck, mögliche neue Kriterien für
gelingendes Lernen zu identifizieren und Rückschlüsse auf das theoretische Konzept der Individualisierung
zu ziehen.
5.5.1
Erwartungen von Lehrer/innen
Aus der Perspektive der Lehrer/innen hat sich bereits in der Beschreibung der didaktischen Prinzipien
gezeigt (Kapitel 5.4), welche Ziele sie verfolgen, wodurch indirekt auch ein Verständnis von erfolgreichen
Lernprozessen erkennbar wird. Bei der konkreten Fragestellung „Wann ist für Sie Lernen bzw. ein
Lernprozess erfolgreich?“, wurden zum Teil diese bereits beschriebenen Aspekte im Rahmen didaktischer
Prinzipien wiederholt, bestätigt und durch neue Themen ergänzt. Insgesamt lassen sich die Antworten im
Analyseverfahren in folgende drei Ausprägungen kategorisieren:
Konkrete Wendepunkte
Erfolgreiches Lernen wird über konkrete erlebbare bzw. sichtbare Ereignisse beschrieben, die sich als
Wendepunkte in der Erkenntnis, im Verhalten und in den Handlungen äußern. Dazu zählen Aha-
Erlebnisse, Leistungsfeststellung in Form von Tests und Schularbeiten, aber auch der Aspekt, dass
Schüler/innen Fragen stellen bzw. andere Fragen stellen als vorher.
143
AHA EFFEKT
L3: „Am „Aha“. Also wenn ich Jugendliche im Lerngarten sehe, bei denen es einfach „kling“
macht. Egal ob in Deutsch oder in Mathematik ist. Das sind so Sternstunden. Wir haben ja
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