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„Wissensvermittlung als zentraler Aspekt von (höherer) schulischer Bildung greift hier wohl zu 
kurz. Ein erfolgreicher Schulabschluss sollte vielmehr gesellschaftliche Teilhabe in einer 
demokratischen Gesellschaft im umfassenden Sinn garantieren und sich nicht auf 
Qualifikation für den (aktuellen oder zukünftigen) Arbeitsmarkt beschränken.“ (Amrhein-
Kreml und Kreml 2008, S. 11) 
Problematisch ist das Reduzieren auf die reine Wissensvermittlung in mehrerlei Hinsicht. Einerseits 
erwerben Schüler/innen damit nicht die notwendigen Fähigkeiten, um mit den vielschichtigen 
Anforderungen einer komplexen Welt souverän umgehen zu können.
Andererseits verweist der Autor auf die Gefahr, dass die schulische Ausbildung sich primär am Bedarf 
des Arbeitsmarktes orientiert, um so die Interessen der Wirtschaft zu befriedigen. In Kapitel 4.1 wurde 
bereits der Aspekt diskutiert, dass die Institution Schule als ein Kontrollinstrument der herrschenden Eliten 
bzw. für den Systemerhalt dient. Am Bestreben, Heranwachsende im Interesse des politischen und vor allem 
wirtschaftlichen Systems zu erziehen, hat sich also seit der Zeit der Industrialisierung wenig geändert.
Der Einfluss von Wirtschaft und Politik ist nicht zentrales Thema dieser Arbeit. Er muss jedoch bis zu 
einem gewissen Grad bei der Analyse bildungspolitischer Forderungen, Reformen und Dokumente 
berücksichtigt werden. Denn nur schriftlich die Bereitschaft zu bekunden, die Umsetzung individualisierter 
Maßnahmen unterstützen zu wollen, reicht nicht aus. Im Sinne der Glaubwürdigkeit müssen entsprechende 
Rahmenbedingungen für deren Umsetzung geschaffen werden. Erst durch die kritische Untersuchung 
bildungspolitischer Forderungen und Maßnahmen lässt sich konkretisieren, welche Ziele eigentlich in 
Politik und Wirtschaft hinsichtlich der Bildung junger Menschen verfolgt werden.
Betrachtet man den Wissensbegriff näher, stellt sich die berechtigte Frage, wie man von DER 
Wissensgesellschaft sprechen kann, wo doch der Definition nach keine Gesellschaft ohne Wissen auskommt. 
Ist es legitim, Wissen als exklusives Merkmal einer bestimmten Gesellschaft geltend zu machen, wo doch 
prinzipiell jede Arbeit ein bestimmtes Wissen voraussetzt?
„Does the aim of building knowledge societies make any sense when history and anthropology 
teach us that since ancient times, all societies have probably been, each in its own way, 
knowledge societies?“ (UNESCO 2005, S. 17) 
SCHEUNPFLUG und HIRSCH (2000) vertreten die These, dass sich die sozioökonomische 
Bedeutung von Wissen fundamental verändert hat. Es wird damit anderen Gesellschaften nicht das Wissen 
aberkannt, sondern lediglich auf die jüngsten Transformationsprozesse in der Wirtschafts- und Arbeitswelt 


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aufmerksam gemacht. Diese Entwicklungen sind primär durch das exponentielle Wachstum an 
Informationen und dem gleichzeitigen Anstieg des individuellen Nicht-Wissens gekennzeichnet. Durch 
neue Technologien entwickelt sich eine immer stärker „vernetzte Welt“. Damit verbunden ist ein rapider 
Anstieg an Komplexität in den Gesellschaften, sodass „intentionale Handlungen zu nichtintendierten 
Nebenfolgen“ (Scheunpflug und Hirsch 2000, S. 10) führen können. Wissen wird mittlerweile als vierter 
Produktionsfaktor und somit auch als knappe Ressource neben Kapital, Boden und Arbeit gesehen (Woll 
2006). Jüngste Studien zeigen, dass der Faktor Wissen eine zentrale Rolle bei der Erklärung von 
unterschiedlichen nationalstaatlichen Entwicklungsprozessen einnimmt. Beispielsweise lassen sich „die 
Wachstumssprünge in Ostasien […] mehr und mehr aus dem Wandel im Bildungsstand der jeweiligen 
Länder, der Form und der Nutzung des Wissens“ (Haan und Poltermann 2002, S. 4) erklären. 
Voraussetzung für das Entstehen einer Wissensgesellschaft sind die Prozesse der Globalisierung.

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