Microsoft Word 170716 Diss komplett



Download 12,79 Mb.
Pdf ko'rish
bet13/104
Sana07.07.2022
Hajmi12,79 Mb.
#755346
1   ...   9   10   11   12   13   14   15   16   ...   104

part of community 
Location 
Around the village 
pump 
Confined, separate 
Local-beyond local- 
global- virtual 
Time 
Anytime 
Set times, set ages 
Anytime throughout 
life 
Form 
Nature, environment, 
„apprenticeship“, with 
people cross section of 
ages, in community 
Mass production
uniform experience 
based on age bands, 
detached from 
community 
Personalized in nature, 
learning in 
„apprenticeship“, in 
community, single age 
and cross age 
Source and ressources 
Experience, elders, life, 
people, family, 
community 
Books, experts, teacher 
„who knows“, 1: many 
Anytime, anywhere, 
anyhow with anyone – 
both experts and fellow 
travellers 
Context 
Learning through life 
Learning about life 
Learning through AND 
about life through real 
life and virtual life 
Tabelle 4: Changing contexts for education and learning (Atkin 2011) 
In der postindustriellen Phase lässt sich eine Akkumulation von Aspekten der präindustriellen und 
industriellen Phase ausmachen. Lernen passiert zu jeder Zeit, an jedem Ort, lokal, global und virtuell; über 
das Leben und durch das Leben; mit Expert/innen und Laien auf informeller und formeller Ebene. Diese 
veränderten Rahmenbedingungen für Lernen bedeuten für die Schule von heute, dass Lehr-/ Lernprozesse 
anders gedacht und organisiert werden müssen als zu Zeiten der Industrialisierung (vgl. dazu Kapitel 4.2). 
Betrachtet man allerdings die vorherrschende Organisation schulischen Lernens im 21. Jahrhundert 
stellt man fest, dass sich die wesentlichen Grundzüge in den letzten 100 Jahren, in Relation zum massiven 


79
gesellschaftliche und wirtschaftlichen Wandel, kaum verändert haben. (vgl. dazu Precht 2013, Sir Robinson 
2006, Salcher 2010, et. al.)
Verdeutlichen lässt sich diese Argumentation exemplarisch an einem Klassenraum XY (Abbildung 8/ 
Bild 1). Die Standardnormierung ist ein Raum von 9x7 Metern. Zentral vorne befindet sich der 
Lehrer/innen-Tisch, hinter dem sich die Schultafel auftürmt. Die Tische der Schüler/innen sind alle in Reih 
und Glied angeordnet. Interessant ist, dass sich dieses Anordnungskonzept weltweit durchgesetzt hat. 
Schulen und Klassenräume sind auf globaler Ebene einheitlich organisiert, unabhängig vom Schultyp oder 
ob es sich um eine kleine ländliche Dorfschule oder eine größer dimensionierte städtische Schule handelt. 
An welchem Ort der Welt man sich auch befinden mag, beim Anblick eines Klassenzimmers stellt sich beim 
Betrachter/ bei der Betrachterin sofort ein Wiedererkennungseffekt ein. Ausnahmen stellen alternative 
Schulen dar, die beispielsweise die genannten reformpädagogischen Konzepte umsetzen. 
Die Gestaltung eines Klassenraums vor über 100 Jahren (Abbildung 8/ Bild 2) ist identisch mit der, 
heutiger Klassenräume. Geht man einen Schritt weiter und betrachtet die Ausbildungsräume von 
Lehrer/innen heute (Abbildung 8/ Bild 3), lässt sich wiederum kein Unterschied gegenüber den 
Klassenzimmern von heute oder vor über 200 Jahren feststellen. Die Auswirkungen der Theresianischen 
Militärakademie sind bis heute wirksam, und zwar nicht nur, was die Struktur der Klassenzimmer anbelangt, 
sondern auch im Hinblick auf die Zeit- und Organisationsstruktur von Schule insgesamt. (vgl. dazu Windl 
2012, S. 63). 
Ihren Ursprung hat diese Raum- und Zeitkonfiguration in den Anfängen des allgemeinen Schulwesens 
des 18. Jahrhunderts, das stark von militärischen Strukturen bestimmt wurde. Im Zeitalter der 
Industrialisierung bediente das hierarchische System mit dem ihm immanenten Machtgefälle die Interessen 
der Arbeitgeber zur Disziplinierung der arbeitenden Bevölkerung. Die Unterwerfung unter die stramme 
zeitliche Organisation in der Schule war die ideale Vorbereitung auf einen streng genormten, 
fremdbestimmten Arbeitsablauf. Die Einführung der Schulglocke und die Institutionalisierung klarer 
Hierarchien und Machtstrukturen sind nur zwei Beispiele für die Sozialisation der damaligen Zeit. (vgl. 
dazu Kühn 2011, S. 73) 
Die Assoziation, dass Schulen Fabriken ähneln, kommt also nicht von ungefähr. SIR ROBINSON K. 
(2010) stellt in diesem Kontext die Einteilung der Schüler/innen in Jahrgangsstufen mit dem 
Herstellungsdatum eines Produktes gegenüber. Die Gleichschaltung aller Schüler/innen die, jeglicher 
Individualität beraubt, alle die gleiche Antwort auf eine Frage reproduzieren müssen, vergleicht er mit der 
Gleichförmigkeit und Einheitlichkeit einer Fließbandproduktion.
Alle Lernräume in Abbildung 8 haben zum Ziel, das Lernverständnis der Industrialisierung zu tradieren. 
Damals war der Zugang zu Information und Wissen anders als heute. Der/die Lehrer/in herrschte nicht nur 
über das Wissen, sondern er/sie war auch der Filter dafür, welche Informationen wie und an wen 
weitergegeben wurden. So stammt auch der Ursprung des Wortes „Vorlesung“ aus den Anfängen der 


80
Universitäten, als es noch keinen Buchdruck gab und der Vortragende fremde Werke vorlas. Durch seine 
Kommentare zu den Werken war er das maßgebliche Medium, das bestimmte, wie und welches Wissen 
mehreren Personen zugänglich gemacht wurde (Fend 2006, S. 85). 
Natürlich betreffen die Versäumnisse bei den schulischen Reformen nicht nur die physischen 
Lernräume, sondern ebenso die Aspekte wie die Professionalisierung von Lehrer/innen und die Qualität des 
Unterrichts. Diese Aspekte werden daher im folgenden Kapitel, in dem es um den Paradigmenwechsel in 
der Bildung von der industrialisierten Gesellschaft hin zur Wissensgesellschaft geht, berücksichtigt. 


81
Bild 1: Klassenzimmer im Jahr 2010 
Bild 2: Klassenzimmer im Jahr 1908 
Bild 3: Hörsaal für Lehrer/innen-Ausbildung im Jahr 2013 
Abbildung 8: Lernräume im Vergleich (Edlinger 2010, Pixabay – Steinbach 2012, Edlinger 2013) 


82
4.2
Schulisches Lernen im Spiegel der Wissensgesellschaft 
4.2.1
Paradigmenwechsel in der Bildung 
Nach den Erläuterungen, wie gesellschaftliche Umbrüche und die Funktionen der Institution Schule 
zusammenhängen, wird nun ein besonderer Fokus auf die Beschreibung der Wissensgesellschaft gerichtet, 
in die schulisches Lernen im 21. Jahrhundert eingebettet ist. 
In der Industriegesellschaft lag der Schwerpunkt auf der fachlichen Ausbildung für einen bestimmten 
Beruf, der ein Leben lang ausgeübt wurde. Diese ökonomischen Anforderungen wurden auf das 
Bildungssystem übertragen. (OECD 2011) 
Aufgrund sich rasch wandelnder Qualifikationsanforderungen und nicht vorhersehbarer 
sozioökonomischer Entwicklungen hat die Verfolgung dieses Ziels heute keine Gültigkeit mehr. SIR 
ROBINSON K. (2010) identifiziert diesbezüglich als zentrales Problem, dass die Institution Schule die 
gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft durch Strategien lösen will, die in der 
Vergangenheit, konkret in der Ära der Industrialisierung, angewandt wurden (vgl. dazu Vortrag und 
Visualisierung „Changing Education Paradigm“ Abbildung 9). Er konstatiert in seiner Argumentation einen 
Zusammenhang zwischen der Ausdehnung der ADHS
20
Vorkommen und der Zunahme standardisierter 
Testungen in Schulen. Damit deutet er an, dass „teaching to the test“ für die Schüler/innen nicht 
sinnstiftend ist und ihre Aufmerksamkeit sich eher auf Computer, Smartphones und Fernsehen richtet, 
anstatt schulischen Inhalten zu folgen. 
Er spricht sich gegen die zunehmenden Standardisierungstrends von Lehr- / Lernprozessen aus. Diese 
sollen seines Erachtens durch das Konzept des sogenannten 

Download 12,79 Mb.

Do'stlaringiz bilan baham:
1   ...   9   10   11   12   13   14   15   16   ...   104




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©hozir.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling

kiriting | ro'yxatdan o'tish
    Bosh sahifa
юртда тантана
Боғда битган
Бугун юртда
Эшитганлар жилманглар
Эшитмадим деманглар
битган бодомлар
Yangiariq tumani
qitish marakazi
Raqamli texnologiyalar
ilishida muhokamadan
tasdiqqa tavsiya
tavsiya etilgan
iqtisodiyot kafedrasi
steiermarkischen landesregierung
asarlaringizni yuboring
o'zingizning asarlaringizni
Iltimos faqat
faqat o'zingizning
steierm rkischen
landesregierung fachabteilung
rkischen landesregierung
hamshira loyihasi
loyihasi mavsum
faolyatining oqibatlari
asosiy adabiyotlar
fakulteti ahborot
ahborot havfsizligi
havfsizligi kafedrasi
fanidan bo’yicha
fakulteti iqtisodiyot
boshqaruv fakulteti
chiqarishda boshqaruv
ishlab chiqarishda
iqtisodiyot fakultet
multiservis tarmoqlari
fanidan asosiy
Uzbek fanidan
mavzulari potok
asosidagi multiservis
'aliyyil a'ziym
billahil 'aliyyil
illaa billahil
quvvata illaa
falah' deganida
Kompyuter savodxonligi
bo’yicha mustaqil
'alal falah'
Hayya 'alal
'alas soloh
Hayya 'alas
mavsum boyicha


yuklab olish