Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Partnersuche und sozialem Status entwickelt wird.
•
Das Risikoverhalten bei Jugendlichen hat eine wichtige Funktion inne. Ein erfolgreicher 
Umgang mit einer gefährlichen Situation resultiert in Bewunderung und hebt den 
Status hervor, besonders von männlichen Jugendlichen. 
•
Fortpflanzung, Geschlecht, Suche nach zukünftigen Ehepartnern, sozialer Status, 
Geschlechterverhältnisse in der Umgebung - dies sind Faktoren, die ein riskantes 
Verhalten bei Jugendlichen beeinflussen und demnach müssen diese in 
Interventionsstrategien miteinbezogen werden.
Ähnliche Ergebnisse, die diese Theorie unterstützen, findet man bei Shulman (2015). 
h.
Erklärungsmodelle für Risikoverhalten bei Jugendlichen 
Um diverse Erklärungsmodelle zu kategorisieren, wird in der Sozialwissenschaft auf ein 
Dreiebenenmodell (Mikro-Meso-Makro) zurückgegriffen. Auch wenn diese Ebenen oft 
ineinandergreifen, hat sich diese Kategorisierung als vorteilhaft erwiesen, um die 
Problemperspektive zu verschärfen.
Auf der 
Mikroebene
der Subjekte gibt es Erklärungsversuche auf der Basis von biologischen 
Aspekten, unter anderem durch das Sensation Seeking nach Zuckerman und dem Rational-
Choice-Modell.
So vollzieht sich im Laufe des Jugendalters eine „biologische Rekonstellation“, insbesondere 
durch das männliche Geschlechtshormon Testosteron (Raithel, 2011 & Braams, 2015). 
Neuronale Kreisläufe 
werden neu- bzw. reorganisiert. Diese Prozesse haben weitreichende 
Veränderungen im sozialen Verhalten, z.B. in der sozialen Wahrnehmung und in der 
Informationsverarbeitung, zur Folge (Smith et al., 2014; Shulman et al., 2015). Erhöhte 
Testosteronwerte allein bedingen jedoch noch nicht ein erhöhtes Risikoverhalten. Das 
Hormon erhöht jedoch die Sensibilität für ein Verhalten, das den sozialen Status erhalten oder 
heben kann (Archer, 2006; Raithel, 2011). Ob sich diese erhöhte Sensibilität in Aggression, 
Delinquenz oder aber prosozialen Verhalten ausdrückt, hängt von den Anforderungen 
der 
Umwelt und der Situation ab.

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Auf 
das Sensation Seeking nach Zuckerman wurde in Kapitel (3.iv.) schon eingegangen. Ein 
weiteres wichtiges Modell der Soziologie, das auf der Mikroebene versucht, Risikoverhalten 
zu erklären, ist das