Thema 1: Wesen und Aufgaben der Phonetik. Physiologie und Akustik der Sprachlaute


III. Die Arten des Wortakzents vom Standpunkt seiner Stellung im Wort



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Vorlesung Theoretische Phonetik

III. Die Arten des Wortakzents vom Standpunkt seiner Stellung im Wort.
Der Wortakzent übt im Sprachsystem bestimmte Funktionen aus. Dazu gehören: konstitutive Funktion, delimitative oder demarkative Funktion und distinktive Funktion.
Die konstitutive Funktion des Wortakzents äußert sich darin, daß sich die unbetonten und nebenbetonten Silben um die betonte Silbe gruppieren und ihr in phonetischer Hinsicht untergeorgdnet sind.
Da jedes Wort in der Regel eine Hauptbetonung erhält, kann man nach der Zahl der Silben die Anzahl der Wörter im Redestrom be­stimmen. Diese Regel gilt sowohl für das Deutsche als auch für das Usbekische. Die demarkative (oder delimitative) Funktion des Wort­akzents besteht darin, daß der Beginn (z. B.: im Deutschen gilt diese Regel für deutsche einfache Wörter) des Wortakzents auf die Grenze zwischen den Wörtern im Redestrom hinweist. Im Satz: «Die Schüler gehen in die Schule» gibt es drei Akzente. Der Beginn von jedem dieser Akzente signalisiert die Grenze zwischen den Wörtern: Schüler, gehen, Schule. Im usbekischen Satz: Cтудент'ларинститут'гa кeтaяпти'лap zeugt der Beginn jedes Akzents vom Ende eines Wor­tes. Da das Usbekische gebundenen Wortakzent hat, so ist die Bestim­mungskraft der Wortgrenze durch den Wortakzent bedeutend größer als im Deutschen. Die distinktive Funktion des Wortakzents äußert sich darin, daß die Veränderung der Wortakzentstelle im Wort zur Bedeutungsveränderung führt.
Da der deutsche Wortakzent im einfachen Wort unbeweglich ist, ist die distinktive Funktion des deutschen Wortakzents eingeschränkt. In Ableitungen und Zusammensetzungen sind Fälle anzutreffen, in denen der Wortakzent distinktiv wirkt. Beispiele: 'übersetzen—über'­setzen, 'wiederholen—wieder'holen, 'passiv—pas'siv, 'Luther—lu'the­risch, 'August—Au'gust, 'steinreich—stein'reich, 'blutarm—blut'arm, 'Genuß—Ge'nuß, 'Aktiv—ak'tiv, 'gebet—Ge'bet, 'damit—da'mit, 'modern—mo'dern u. a.
Da innerhalb von Morphemen im Deutschen die Akzentverhältnisse normativ geregelt sind, kann eine systematische Ausnutzung von Akzentkontrasten für die Morphemunterscheidung nicht aufgenommen werden. Vgl. 'Kaffee—Café, 'modern—mo'dern.
Außerdem gibt es im Deutschen Fälle, in denen dem Wortakzent zusammen mit den Suffixen eine formdifferenzierende Funktion zukommt. 'Traktor—Trak'toren. 'Doktor—Dok'toren, 'leben—le'bendig. Im Usbekischen übt der Wortakzent auch eine distinktive Funk­tion aus.
Beispiele:
ол'ма—'oлма, 'гyлсиз—гул'cиз, 'қизгина— қиз'гина, o'тинг—'oтинг, 'тyгмa—тyг'мa, 'қyшча—қyшча', ўқyв'чимиз—ўқyвчи'миз u. a182.
Im Usbekischen ist die demarkative und formdifferenzierende
Funktion des Wortakzentes stärker vertreten als im Deutschen.

III. Funktionen des Wortakzents.


Der Wortakzent übt im Sprachsystem bestimmte Funktionen aus. Dazu gehören: konstitutive Funktion, delimitative oder demarkative Funktion und distinktive Funktion.
Die konstitutive Funktion des Wortakzents äußert sich darin, daß sich die unbetonten und nebenbetonten Silben um die betonte Silbe gruppieren und ihr in phonetischer Hinsicht untergeorgdnet sind.
Da jedes Wort in der Regel eine Hauptbetonung erhält, kann man nach der Zahl der Silben die Anzahl der Wörter im Redestrom be­stimmen. Diese Regel gilt sowohl für das Deutsche als auch für das Usbekische. Die demarkative (oder delimitative) Funktion des Wort­akzents besteht darin, daß der Beginn (z. B.: im Deutschen gilt diese Regel für deutsche einfache Wörter) des Wortakzents auf die Grenze zwischen den Wörtern im Redestrom hinweist. Im Satz: «Die Schüler gehen in die Schule» gibt es drei Akzente. Der Beginn von jedem dieser Akzente signalisiert die Grenze zwischen den Wörtern: Schüler, gehen, Schule. Im usbekischen Satz: Cтудент'лар институт'гa кeтaяпти'лap zeugt der Beginn jedes Akzents vom Ende eines Wor­tes. Da das Usbekische gebundenen Wortakzent hat, so ist die Bestim­mungskraft der Wortgrenze durch den Wortakzent bedeutend größer als im Deutschen. Die distinktive Funktion des Wortakzents äußert sich darin, daß die Veränderung der Wortakzentstelle im Wort zur Bedeutungsveränderung führt.
Da der deutsche Wortakzent im einfachen Wort unbeweglich ist, ist die distinktive Funktion des deutschen Wortakzents eingeschränkt. In Ableitungen und Zusammensetzungen sind Fälle anzutreffen, in denen der Wortakzent distinktiv wirkt. Beispiele: 'übersetzen—über'­setzen, 'wiederholen—wieder'holen, 'passiv—pas'siv, 'Luther—lu'the­risch, 'August—Au'gust, 'steinreich—stein'reich, 'blutarm—blut'arm, 'Genuß—Ge'nuß, 'Aktiv—ak'tiv, 'gebet—Ge'bet, 'damit—da'mit, 'modern—mo'dern u. a.
Da innerhalb von Morphemen im Deutschen die Akzentverhältnisse normativ geregelt sind, kann eine systematische Ausnutzung von Akzentkontrasten für die Morphemunterscheidung nicht aufgenommen werden. Vgl. 'Kaffee—Café, 'modern—mo'dern.
Außerdem gibt es im Deutschen Fälle, in denen dem Wortakzent zusammen mit den Suffixen eine formdifferenzierende Funktion zukommt. 'Traktor—Trak'toren. 'Doktor—Dok'toren, 'leben—le'bendig. Im Usbekischen übt der Wortakzent auch eine distinktive Funk­tion aus.
Beispiele:
ол'ма—'oлма, 'гyлсиз—гул'cиз, 'қизгина— қиз'гина, o'тинг—'oтинг, 'тyгмa—тyг'мa, 'қyшча—қyшча', ўқyв'чимиз—ўқyвчи'миз u. a1.
Im Usbekischen ist die demarkative und formdifferenzierende
Funktion des Wortakzentes stärker vertreten als im Deutschen.

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1A. Ғуломов. Ўзбек тилида урғу. Toшкент, 1974, бeт. 10—18. Er gibt 21 Fälle für diese Funktion im Usbekischen an.

Thema 5: Die Intonation.


PLAN.

1. Intonation als physiologische Erscheinung.
2. Intonation als akustische und linguistische Erscheinung.
3. Zur linguistischen Funktion der Intonation.
4. Die Komponenten der Intonation.
5. Die Satzbetonung.
6. Die Satzmelodie.
7. Intonem und Intonationsstruktur.
8. Pausen. Tempo. Rhythmus. Tonfarbe.

STICHWÖRTER: Grundton, Intonation, Rhema, rhythmisch, Silbe, Syntagma, Thema.





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