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Leitfaden Geflügelhaltung
Optimierung der Haltungsbedingungen von Wachteln
Um bessere Haltungsbedingungen zu schaffen, kann bei der Haltung auf Drahtrosten die Besatzdichte
gesenkt werden. Zusätzlich kann den Wachteln in einem Teil der Batterie oder seitlich angehängt ein
Kasten mit feinem Sand angeboten werden, in dem die Wachteln sehr gern und oft ein Staubbad
nehmen. Den Tieren werden dadurch weiter Ausweich- und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten. Das
Staubbad sollte mindestens wöchentlich gereinigt und wieder mit feinem Sand befüllt werden.
Die Höhe eines Batteriefaches ist auf 20-25 cm zu begrenzen, um Kopfverletzungen durch Auffliegen
zu vermeiden. Durch eine eingeschränkte Beleuchtungsintensität können Gefiederbeschädigungen
reduziert werden. Das Auftreten von Kannibalismus bei Wachteln ist wenig ausgeprägt. Verluste dieser
Art treten nur auf, wenn beim Zusammensperren verschiedener Gruppen die Hackordnung neu geregelt
wird.
Abbildung 145: Wachtel
Die meisten Vorteile der intensiven Wachtelhaltung können in der Volierenhaltung genutzt werden. Der
Raumbedarf steigt jedoch um das Dreifache an. Auf diese Weise wird den Wachteln bei einem Besatz
von 20-30 Tieren/m² eine tiergerechte Haltung angeboten. Wer absolut auf Drahtboden verzichten
möchte, kann den Vorteil eines geneigten Bodens zur problemlosen Eiergewinnung mit nicht zu glatten
Lattenböden realisieren, auf denen die Eier auch vorrollen. Allerdings ist Holz wesentlich unhygienischer
als Drahtboden. Die aus der Kaninchenhaltung bekannten Kunststoffstege bleiben zwar sehr sauber,
sind aber zu glatt und damit völlig ungeeignet. Die Wachteln rutschen ständig aus.
Volieren müssen zur Vermeidung von Kopfverletzungen beim Auffliegen mindestens 1 m hoch sein. Bei
allen Zwischenlösungen, wie in größeren Käfigen, muss die Decke deshalb weich bespannt werden.
Ist genügend Platz vorhanden, lässt sich die Haltung auch ebenerdig etwa je zur Hälfte auf Drahtboden,
Maschenweite 12x12 mm oder Kunststoffgitter kombiniert mit Bodenhaltung auf Sand, Spänen oder
Stroh realisieren. Über dem Gitter wird die Tränkeeinrichtung angebracht. So wird ein Teil des Kotes
und eventuell anfallendes Spritzwasser durch den Drahtboden unschädlich in eine Kotwanne entsorgt.
Die Säuberung der Kotwanne und das Wechseln der Einstreu muss natürlich regelmäßig durchgeführt
werden. Die durch die Haltung auf Einstreu unvermeidliche Entstehung von Kotballen an den Zehen
wird durch den Drahtboden in Teilen der Voliere gemindert.
Eine andere Variante ist die Haltung auf einer dicken Schicht von Spänen oder anderer Einstreu in sehr
langen und schmalen geteilten Großkäfigen. Beim Einstreuwechsel alle vier Wochen kann jeweils die
eine Hälfte gereinigt werden, während sich die Tiere im übrigen Teil aufhalten.
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