Zum Usbeken- und Usbekistanbild im deutschsprachigen Raum



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Bog'liq
Diss Rakhimova 2018

4.3.3.2 Sonstige Kleidung 
Moser ist der einzige Autor der Turkestanzeit, der die usbekischen/sartischen Frauen 
sehr detailliert beschreibt: Die weibliche Frisur, das Tragen von Schmuck, 
Straßenkleidung, Wohnbedingungen, Lebensweise und Verheiratung einer Sartin – 
das alles nimmt er unter die Lupe, damit „
sich jedermann einen Begriff von der äussern 
Erscheinung einer sartischen Schönheit in ihrem Heiligthume machen
“ (Moser 1888, 
S. 68) kann. 
Er schreibt über „
sehr wenige Toilettengegenstände

 
(ebd.: S. 66) und die Garderobe 
der sartischen Frau, die „
unendlich schneller gemustert als die einer Europäerin

 
(ebd.) 
ist, und „
nur aus einem Hemd aus Seide oder Musselin und aus einer Hose

 
(ebd.) 
besteht:

Die sartische Frau verfügt im Grunde genommen über sehr wenige 
Toilettengegenstände; ihre Garderobe ist unendlich schneller gemustert als die einer 
Europäerin. Insoweit es die Jahreszeit gestattet, besteht ihr Hausanzug nur aus einem 
Hemd aus Seide oder Musselin und aus einer Hose. Obwohl also die Sartin auf eine 
ganz primitive Toilette reduziert ist, macht sie doch den Gegenstand ihrer beständigen 
Beschäftigung daraus. Ihr Spiegel ist oft allerdings nicht grösser als die hohle Hand, 
dem ungeachtet ist er, wie bei uns, ihr bevorzugter Vertrauter. Die reiche Sartin
welche, nicht durch häusliche Sorgen zur Arbeit gezwungen wird, bringt den grössten 
Theil des Tages bei der Toilette zu.


(Moser 1888, S. 66-67) 
Er erzählt vom „
sartische[n] Seidenhemd, welches in Samarkand von der Feinheit 
eines Spinngewebes ist

,
das zu der Zeit in Europa angeblich bereits bekannt war und 

Freundinnen oder Anhänger gefunden

 
(ebd.: S. 67) hatte: 

… denn bei meiner Abreise von Moskau konnten mir hochstehende Damen nicht 
genug empfehlen, ja nicht zu vergessen, ihnen solche Hemden mitzubringen, die so 
fein wären, dass sie sich in die hohle Hand zusammenballen lassen.


(Ebd.: S. 67) 
Auch Rudolf Köstenberger, der Turkestan von 1915 bis 1920 bereiste, beschreibt die 
Frauen in seidenen Hemden:


147 

Die Frauen flechten ihr Haar in Zöpfe, tragen außerordentlich feine seidene Hemden, 
vielfach goldenen und silbernen Schmuck, auch große Ringe in einem Nasenflügel und 
um die Handgelenke und Füße.


(Köstenberger 1923, S. 9) 
Graf von der Pahlen erlebt turkestanische Frauen bei einem Besuch im Haus eines 
Mullahs, es wird ihm berichtet, dass auch die wohlhabenden Sarten ihren „
Frauen 
keinen Luxus in Kleidern und im Essen erlauben, damit sie nicht ‚unmoralisch‘ würden 
wie die Frauen der Christen
“ (v. d. Pahlen 1969 [1964], S. 61). Der Gesandte und seine 
Begleiterin schätzen die Bekleidung der Frauen als 
ärmliche Tracht
ein:

Die Frauen trugen lange, hemdartige weiße Gewänder, die bis zu den Knöcheln 
reichten. Die weiten farbigen Pumphosen gingen bis zu den Füßen, die in ledernen, 
gestickten Schuhen steckten. Meine Bekannte erhielt die Erlaubnis, die Frauen in ihrem 
Hof zu besuchen. Sie erzählten ihr, daß sie, um uns zu ehren, ein reines Kleid 
angezogen hätten. Das bezog sich auf das hemdartige Gewand, unter dem nichts 
weiter getragen wurde. Dieselbe Kleidung habe ich noch ein zweites Mal gesehen, als 
ich an einer Hochzeit teilnahm und meiner Bekannten für ihren Besuch bei den Frauen 
meinen Photoapparat mitgeben konnte. Das Bild der Braut und ihrer Freundinnen 
zeigte dieselbe ärmliche Tracht der Frauen.


(Ebd.: S. 63)
Von Schweinitz, der mit seiner Frau in Turkestan unterwegs war und dadurch auch 
Zugang zur Frauenwelt hatte, erwähnt anders als v. d. Pahlen „
kostbare Gewänder
“ 
(v. Schweinitz 1910, S. 74) der Damen in Harems. Richter sieht die Usbekinnen auf 
dem Basar „
in bunten, knöchellangen Seidenhosen, mit geflammten Seidenkleidern 
darüber
“ (Richter 1966, S. 63). Auch Christ bewundert die Frauen und Mädchen, die 
sich in „
kunstreichsten Samtstickereien
“ (Christ/Kállay 1979, S. 14), „
in ihren Kleidern 
aus geflammt gemusterten Stoffen
“ (ebd.) mit „
bestickte[n] Pantöffelchen und unterm 
Kleid die am Knöchel anliegenden langen bunten Hosen
“ (ebd.) „
schön angezogen wie 
Puppen
“ (ebd.: S. 104) bewegten:

So kann man sie in der Straßenbahn sehen, im Warenhaus, sogar auf ungesatteltem 
Esel reitend oder mit einer Last auf dem Kopf.


(Ebd.) 

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