Zum Usbeken- und Usbekistanbild im deutschsprachigen Raum



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Diss Rakhimova 2018

Tschagatai
Folgendes:
 

Das zusammengewürfelte türkische Element hatte den Namen Tschagatai als einen 
politischen und Ehrennamen angenommen, es gab und gibt noch heute ein Geschlecht 
der Özbegen, das sich Tschagatai nennt, und sein Ansehen ist noch immerhin so 
gross, dass bei der Thronerhebung des neuen Chans die Graubärte dieses Stammes 
den neuerwählten Fürsten auf einem weissen Filzstück in die Höhe heben. Tschagatai 
hatte unter den Mongolen als politischer Name dieselbe Bedeutung wie Özbeg unter 
den Scheibaniden, und unter Tschagatai hatte man zu jener Zeit schon das 
Türkenthum und die verfeinerte türkische Sprache Centralasiens verstanden, welch 
letztere sogar am linken Oxusufer weite Verbreitung gefunden hat; und unter der 
Regierung eines Grossenkels Timurs geschah es, dass in Herat, der damaligen 
Hauptstadt Chorasans, ein türkischer Schöngeist, Mir Ali Schir Newai, den 
Geisteskampf selbst gegen die dort blühende persische Cultur aufzunehmen gewagt 
hatte.
“ 



83 
(Vámbéry 1885, S. 351)
Seine Übersetzung türkischer Texte wurde 1860 unerwartet mit einer Mitgliedschaft in 
der Akademie der Wissenschaften in Budapest belohnt. Im Jahr darauf wurde er von 
der Akademie beauftragt, nach Zentralasien zu reisen, um die mögliche 
Verwandtschaft des Ungarischen mit den zentralasiatischen Sprachen zu erforschen. 
Seine türkischen Freunde in Konstantinopel warnten ihn vor den Gefahren dieser 
Reise; nichtsdestotrotz machte sich Vámbéry mit einer Karawane auf den Weg nach 
Persien. Seine Eindrücke von dieser Reise erschienen 1867 in seinem Buch „Meine 
Wanderungen und Erlebnisse in Persien“ (vgl. Simon (Hrsg.) 1983, S. 14-15).
Im Frühjahr 1863 unternahm er die Reise seines Lebens: Verkleidet als Derwisch 
bereiste er mit einer Karawane Zentralasien. Mithilfe dieser Inkognito-Verkleidung gab 
er sich als Pilger aus, der als Murid (Zögling eines Derwischordens) seinen Pir 
(geistliches Oberhaupt) in Buchara-i-Scherif besuchen wollte (vgl. Vámbéry 1873 
[1865], S. 104). Sein langjähriger Aufenthalt in Istanbul brachte ihm nicht nur 
ausgezeichnete Sprachkenntnisse, sondern auch das nötige islamische Wissen sowie 
die Traditionen der Muslime bei. Diese Kenntnisse retteten ihn später oft vor der 
Enttarnung in Turkestan. Ein anderes Problem war die Finanzierung seiner Reise. Da 
das Geld von der ungarischen Akademie der Wissenschaften nicht ausreichte, 
verdiente er unterwegs durch Segen und Hauch sein Reisegeld, worüber er schreibt:
 

Der Segen war hier ein guter Artikel, denn ich hatte für vier oder fünf Formeln eine 
Menge Brot und einige Stücke Kamel-, Pferde- und Schaffleisch bekommen.

 
(Ebd.: 
S.100)
Oder: 
 

In Chiwa ging es übrigens wie allen Hadschikollegen so auch mir glänzend mit dem 
Geschäfte des Segen- und Hauchspendens. Ich sammelte hier für diese göttliche Ware 
gegen 15 Dukaten Geld.

 
(Ebd.: S. 118)
Sein Reisebericht über dieses gefährliche Abenteuer durch die turkmenische Wüste 
nach Chiwa, Buchara und Samarkand erschien 1864 nach seiner Rückkehr erstmals 
in London als „Travels in Central Asia“. Die deutschsprachige Fassung dieses 
Reiseberichts erschien 1865 unter dem Titel „Reise in Mittelasien“ (Vámbery 1865) . 
Er träumte von einer akademischen Karriere, doch in seiner Heimat war man ihm 
gegenüber misstrauisch. Eine gut arrangierte Audienz bei Kaiser Franz Josef brachte 
ihm trotz des Fehlens einer akademischen Ausbildung 1867 den lang ersehnten 


84 
Professorentitel. Dennoch blieb er in akademischen Kreisen unbeliebt: Einer von 
seinen ersten Studenten, der berühmte Orientalist Ignaz Goldziher, der ihn, Vámbéry, 
später in seinem Tagebuch als „Lügner“ bezeichnete, schreibt über seine „politischen 
Dienste“:

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