2. Lernziele des Fremdsprachenunterrichts
In den heutigen Standards wird die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit in einer fremden Sprache als Ziel des Fremdsprachenunterrichts angesehen. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich in die Lage zu versetzen, in der jeweiligen Sprache einerseits zu kommunizieren und anderseits zu korrespondieren. Dies tritt ein, wenn man die kommunikativen Grundfertigkeiten dieser Sprache im genügenden Maß beherrscht.[6]
Zu den „Schlüsselqualifikationen“, die den Gebrauch der deutschen Sprache ermöglichen, gehören bekanntermaßen Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben. Günter Storch führt an dieser Stelle die Klassifizierung diesen Fertigkeiten in zwei Ausprägungen an: Erstens nach dem Medium, in dem sich die Kommunikation vollzieht (gesprochene vs. geschriebene Sprache), zweitens nach der kommunikativen Einstellung, die der Kommunizierende annehmen kann (rezeptiv vs. produktiv).[7] Wichtig hierbei ist nach Quetz et. al die Tatsache, dass die oben genannten Fertigkeiten in engen Relationen zueinander stehen und dass die produktiven Fähigkeiten die rezeptiven voraussetzen. Im Grunde genommen heißt das für den Lernenden, dass er sich mit dem Hörverstehen vor dem Sprechen und mit dem Leseverstehen vor dem Schreiben beschäftigen muss. Man kann nicht etwas sagen bzw. produzieren, ohne zuerst etwas gelesen bzw. empfangen zu haben.[8]
Der Prozess des Erwerbs der fremden Sprache besteht somit aus der Aneignung dieser vier Grundfertigkeiten. Wie Hans-Werner Huneke und Wolfgang Steinig jedoch betonen, reicht das Wissen über die Sprache nicht aus, um sie gebrauchen zu können. In diesem Zusammenhang wird das praktische Können der Sprache verlangt, welches sich in der praxisbezogenen Anwendung der Sprache niederschlägt.[9] Günter Storch fasst die Informationen zu der Kommunikationsfähigkeit im folgenden Zitat zusammen:
„Zum Erreichen des Lernziels „Kommunikationsfähigkeit in der Fremdsprache“ reicht es also nicht aus, die sprachlichen Mittel zu lernen und in Rahmen einer automatisierten, rein sprachlichen Fertigkeit zu beherrschen. Die sprachlichen Mittel müssen vielmehr zur kommunikativen Ausübung der Fertigkeiten zur Verfügung stehen, d.h. unter den pragmatischen Bedingungen realer Kommunikation angewendet werden können.“[10]
Die authentischen Texte, als Teil des authentischen Lehrmaterials, spielen eine enorm große Rolle im kommunikativen Unterricht. Nicht nur, weil sie der Kommunikation dienen, sondern auch, weil sie Anlass zum Sprechen geben.[11]
Hierbei muss jedoch zuerst die Frage geklärt werden, was authentische Texte eigentlich sind und wie sie sich im Unterricht einsetzen lassen.
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