216 Leitfaden Geflügelhaltung
Entenmast Im Folgenden wird auf die jeweiligen Ansprüche von Pekingenten, Moschusenten und Mulardenenten
eingegangen. Vorab: während die Peking- und Moschusente vorzugsweise in Festställen gehalten und
konventionell vermarktet wird, ist die Mulardenente vor allem für Direktvermarkter in Kombination mit
einer bäuerlichen Haltungsform attraktiv. Die Mulardenente ist das Produkt aus der Kreuzung von
Pekingente (♀) und Moschusente (♂) und sollte die Vorzüge dieser beiden Arten vereinen.
Fleischreicher und fettärmer als die Pekingenten
Kürzere Mastzeit als die Moschusenten
Geringerer Geschlechtsdimorphismus als die Moschusente
Ruhig
In Niedersachsen wird hauptsächlich die Pekingente gemästet. Sie ist robust, vital und stellt nur geringe
Ansprüche an ihre Haltungsumwelt. Die Moschusente ist in den letzten Jahren auf Grund verschiedener
Gesetzesanforderungen nahezu vollständig aus den niedersächsischen Mastställen verschwunden.
1999 wurde für domestizierte Enten (Pekingenten und Moschusenten) vom
Ständigen Ausschuss des Europarates zum Schutz von Tieren beschlossen und nur kurze Zeit später in die
freiwilligen Vereinbarungen zur Haltung von Pekingenten- und Moschusenten übernommen. Die Vereinbarungen
wurden zwischen dem niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (ML) und dem Landesverband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW)
geschlossen. Die überarbeiteten Versionen der freiwilligen Vereinbarung für Pekingenten traten zum
24.12.2015 in Kraft (gültig bis Ende 2020). Die freiwillige Vereinbarung für Moschusenten trat bereits
am 01.01.2014 in Kraft.
Produktionsverfahren in der Pekingentenmast Aufgrund altersabhängiger Ansprüche wachsender Pekingenten in Bezug auf Platzbedarf, Klima und
Fütterung, erfolgen Aufzucht und Mast getrennt voneinander, in räumlich getrennten Phasen.
Die Aufzucht beginnt am 1. Lebenstag und endet nach dem 14. Lebenstag. Die Mast erfolgt im
Anschluss im Kaltstall. Während der Aufzucht werden die Entenküken in einem Warmstall aufgezogen.
Heute werden Pekingenten i.d.R. etwa 36 bis 38 Tage in den Wintermonaten bzw. 40 bis 42 Tage in
den Sommermonaten gemästet. Bis vor einigen Jahren waren es noch um die 49 Tage. In dieser Zeit
erreichen die Pekingenten ein angestrebtes Marktgewicht von 3,0 bis 3,2 kg.
Durch die räumliche Trennung von Aufzucht und Mast können bis zu 13 Durchgänge im Jahr erreicht
werden.