Mineralstoff Kalzium (Ca) Eine gute Legehenne verpackt in der Leistungsspitze alle 26 Stunden ihr Ei in eine feste Kalkschale.
Bedingt durch die Bildung der Eischale werden hohe Anforderungen an den Kalziumstoffwechsel
gestellt. Die Schale eines Eies enthält etwa 2 g Ca. Dies entspricht etwa 10 % des gesamten Kalzium-
Gehaltes im Körper der Legehenne. Diese Menge muss innerhalb weniger Stunden über das Blut
(Leberstoffwechsel) zur Schalendrüse transportiert und in die vorgesehene Eischalenmatrix eingebaut
werden. Für die relativ hohen Kalziummengen, die in der Zeit der Schalenbildung benötigt werden,
reichen bei hoher Legeleistung die vom Darm aufgenommenen Anteile nicht aus. Es müssen deshalb
Kalziumionen aus dem Knochengewebe mobilisiert werden.
Die Ca-Versorgung der Legehennen ist daher der Legeleistung anzupassen. Geht man davon aus, dass
für ein Ei 2,0 bis 2,2 g Ca benötigt werden und der Erhaltungsbedarf mit 0,1 g Ca/Tag zu veranschlagen
ist, so lässt sich aus dem Futterverzehr und der Ausnutzungsrate der benötigte Ca-Gehalt errechnen.
Bei einer Ausnutzungsrate von 50 %, einer Legeleistung von 90 % und einer Futteraufnahme von
120 g/Tier/Tag sollte das Futter 3,5 bis 5 % Ca enthalten. Als Ca-Quelle dienen in der Regel
kohlensaurer Futterkalk und Muschelschalenschrot, was den Tieren ständig zur Verfügung stehen
sollte. Abends ist die Gabe von Muschelschrot in die Einstreu empfehlenswert, da die Eischalenbildung
im Tierkörper in der Nacht stattfindet. Auch beim sog. Splitfeeding wird abends besonders kalziumreich
gefüttert, während morgens proteinreicher gefüttert wird.
Mischfuttermittel als Alleinfuttermittel Mit zugekauftem Alleinfuttermittel für Legehennen ist die Fütterung der Hühner am einfachsten. Das
Legehennenalleinfutter ist speziell für Legehennen entwickelt worden und ernährt das Tier
bedarfsgerecht. In dieser Futtermischung werden Einzelkomponenten in optimaler Weise
zusammengestellt und durch Vitamine, Mineralstoffe und Konservierungsstoffe ergänzt. Außerdem
garantiert der Hersteller von Mischfuttermitteln eine Haltbarkeitsdauer für Vitamine bzw. Zusätze von
zwei bis drei Monaten. Jede Futtermittelfirma ist um eine gute und gleichbleibende Qualität ihrer
Erzeugnisse bemüht. Zudem wird das Futter ständig nach gesetzlichen Bestimmungen geprüft und
überwacht.
In der Freiland-Legehennenhaltung stehen den Tieren zwei bis drei Typen von Alleinfuttermitteln
während der gesamten Produktionsphase zur Verfügung. Nach etwa 200 Legetagen wird auf ein
Futtermittel mit einem niedrigeren Energiegehalt und höheren Ca-Gehalt umgestellt, um u.a. einer
Leberverfettung vorzubeugen. Derzeit wird gerade in der Freilandhaltung ein Legestarter eingesetzt,
damit die wachsenden Tiere in jeder einzelnen Phase während der Legeperiode optimal ernährt werden.
Das so genannte „
Legemehl “ ist ein Ergänzungs-futtermittel, welches in der Regel im Verhältnis von 2:1
mit Getreide verfüttert wird. Zur Mischung eines selbst hergestellten vollwertigen Legehennenfutters
sind folgende Einzelfutterkomponenten im entsprechenden Anteil empfehlenswert:
34 % Weizenschrot
24 % Maisschrot
18 % Sojaextraktionsschrot
9 % Gerstenschrot
3 % Pflanzenöl
2 % Trockenbierhefe
8 % Mineralstoffe
2 % Vormischung
Die oben bereits beschriebene Phasenfütterung versucht sich über den Faktor
Futter den Bedürfnissen
der Tiere über die gesamte Legeperiode anzupassen. Die erste Phase zum Legebeginn zeichnet sich
durch einen hohen Energie- und Proteingehalt bei moderaten Kalziumgehalten aus (Legestarter). Die
jungen Legehennen beginnen zu diesem Zeitpunkt mit dem Legen und müssen gleichzeitig noch am
Körpermasse zulegen. Ab der 25. Lebenswoche befinden sich die Tiere bereits in der Legespitze,
Eimasse und Körpermasse nehmen weiter zu. Energie- und Eiweißgehalt im Futter werden auf einem
hohen Niveau gehalten. Der Kalziumgehalt in der Futterration wird angehoben, da durch die höheren