I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Tabelle 71: Futterzeiten 
Uhrzeit 
 
Aktion 
5.00 Uhr 
Licht an, 30 Minuten vorher Nest öffnen 
4.50 Uhr 
1. Fütterung 
10.00 Uhr 
2. Fütterung, als Blockfütterung 
13.30 Uhr 
3. Fütterung 
15.30 Uhr 
(Fütterung bei voller Legeleistung) 
17.30 Uhr 
4. (5.) Fütterung 
19.30 Uhr 
5. (6.) Fütterung, ggf. Kalziumzugabe 
Nährstoffe in der Ration 
Innerhalb der ersten zehn Legewochen erreichen die Hennen die Spitze der Legeleistung. In dieser 
Phase hinkt die tatsächliche Futteraufnahme der für die Eimasseleistung notwendigen Futteraufnahme 
bis etwas zur 28. Woche hinterher. Dieses Defizit müssen die Tiere aus Körperreserven auffüllen. Zur 
Überbrückung dieser defizitären Phase wird der Einsatz von Legestartern vor dem eigentlichen 
Legehennenalleinfutter empfohlen. Diese Legestarter/Vorlegefutter zeichnen sich gegenüber 
Legehennenalleinfutter durch nochmals leicht erhöhte Gehalte an Aminosäuren, insbesondere 
Methionin und evtl. Lysin, sowie durch einen geringeren Kalziumgehalt aus. Wichtig ist beim 
Legehennenalleinfutter neben der Zufuhr an Aminosäuren und Mineralstoffen ein ausreichender Gehalt 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
an umsetzbarer Energie. Dies gilt insbesondere für Verfahren der Boden- und Freilandhaltung, weil der 
Energiebedarf der Hennen durch vermehrte körperliche Aktivität um bis zu 5 % ansteigt.
In Hochleistungsherden werden derzeit durchweg Futter mit 11,4 bis 11,8 MJ ME eingesetzt, die 
geeignete Fettzusätze von etwa 4 bis 5 % erfordern. Das Fett erfüllt dabei neben der Funktion als 
Energielieferant die Aufgabe eine krümelige Struktur des Alleinfutters und eine gleichmäßige Verteilung 
von Feinteilen sicherzustellen. Ab der 40. bis 45. Lebenswoche bis zum Produktionsende einer Herde 
kann mit allmählich sinkender Legeleistung ein Futter mit geringfügig abgesenkten Nährstoffgehalten 
eingesetzt werden. Zur Aufrechterhaltung der Schalenqualität, die allmählich zur Verschlechterung 
neigt, kann der Kalziumgehalt auf 3,8 % erhöht werden. Legehennen aus alternativen Haltungen dürfen 
bei gegebener Futterportionierung ruhig selektiv fressen. Voraussetzung dafür sollte sein, dass das 
Futter möglichst 
homogen grob
geschrotet ist und wenige Feinanteile enthält. Die Tiere fressen die 
Tröge in den Futterpausen leer und verzehren dadurch die benötigten Feinanteile. Durch eine 
Siebanalyse kann der Vermahlungsgrad gut kontrolliert werden. Gute Pflanzenöle mit mehrfach 
ungesättigten Fettsäuren wie z.B. Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl aber auch Leinöl erhöhen nicht nur 
die Omega-3-Fettsäuren im Eidotter, sie können auch dazu beitragen, Verhaltensstörungen wie Feder- 
und Zehenpicken zu minimieren. 
Das Haushuhn hat in seiner Nahrungsaufnahme und der Verdauung einige Besonderheiten, die für eine 
bedarfsgerechte Versorgung von Bedeutung sind. Beispielsweise ist der Geschmackssinn beim 
Geflügel auf einem relativ niedrigen Niveau ausgeprägt, wobei der Tastsinn zur Selektion der 
Futtermittel einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt. Aufgrund seiner Nährstoffkonzentration kann 
Getreide im kurzen Verdauungstrakt des Geflügels gut verdaut werden. Dennoch reicht der 
Eiweißgehalt im Getreide nicht für die Gesunderhaltung und den Erhalt hoher Leistungen des Geflügels 
aus. 
Im Hinblick auf die Verfütterung ganzer Körner haben Wissenschaftler Beliebtheitsreihen aufgestellt, 
wobei der Tastsinn die Auswahl im Wesentlichen bestimmt: