I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Abbildung 90: Beschäftigungsmaterialien werden gut angenommen: Picksteine sollten nicht zu hart sein, 
damit sie entsprechend genutzt werden können (links) & Netze mit Heu sind beliebt (rechts), wobei das 
Einsteigen in die Netze Vermieden werden sollte 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Hygiene 
Grundsätzlich muss das gesamte Stallinnere und der Kaltscharrraum nach jeder Ausstallung sowie 
nach dem Abmisten gründlich gereinigt werden. Eine Nassreinigung mit einem Fett- und Eiweißlöser ist 
obligatorisch. Dabei ist die Bedeutung von Hygiene nicht auf die Wahl des richtigen Desinfektionsmittels 
beschränkt, sondern bezieht sich auf den weit reichenden Begriff 
der Einhaltung strenger Vorschriften 
für größte Sauberkeit
, während und nach der Einstallung. Hierzu gehört auch zumindest eine 
Desinfektionsmatte für die Schuhe vor jedem Stalleingang. Darüber hinaus sind jedem Besucher bzw. 
Betreuer Einwegkleidung bzw. stalleigene Kleidung auszuhändigen. Bei größeren Haltungseinheiten ist 
das Duschen vor und nach dem Stallbesuch in der Hygieneschleuse verpflichtend. Sobald das 
Stallinnere nach der Nassreinigung abgetrocknet ist, sind die Einrichtungsgegenstände wieder 
einzubauen. Erst kurz vor der nächsten Einstallung wird im trockenen und aufgeheizten Zustand 
desinfiziert.
Zu den bekanntesten und seit vielen Jahren eingesetzten Desinfektionsmitteln gehört Formaldehyd. 
Diese Grunddesinfektion mit formalinhaltigen Präparaten beseitigt nicht alle pathogenen Keime. 
Oozysten und auch Viren, Mykoplasmen,
Wurmeier und resistente Keime sind mit Formalin nur 
unzureichend zu bekämpfen. Darüber hinaus ist man insbesondere im Winter (Kältefehler) gezwungen, 
auf teurere Spezialpräparate zurückzugreifen. Präparate auf Basis von Peressigsäure, 
Perchloressigsäure, Jod oder Wasserstoffperoxid oder auch Ätznatron sind gut geeignet. Vor allem die 
in Alternativhaltungen häufig vorkommenden Kokzidien sind nur mit geeigneten Spezialpräparaten 
erfolgreich 
zu 
dezimieren. 
Krankmachende 
Kokzidienstämme 
können 
während 
der 
Junghennenaufzucht 
durch 
Impfung 
auf 
ein 
Minimum 
reduziert 
werden. 
Wichtig 
für 
Desinfektionslösungen sind die DVG-Listung (Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft) und die 
richtige Dosierung. Hier sollte die Anwendung unbedingt nach Gebrauchsanweisung erfolgen.