138 Leitfaden Geflügelhaltung
Klima In der Produktionsphase beträgt die optimale Stalltemperatur 16 bis 18 °C. Mit Umstallung in den
Legestall darf die Temperatur auch um 1 bis 2 °C höher liegen, um einen optimalen Start in die
Legeperiode gewährleisten zu können. In den Wintermonaten kann die Stalltemperatur auch etwas
niedriger liegen, sofern die Hennen über ein intaktes Gefieder verfügen und sie sich an diese
Temperaturen gewöhnt haben. Hitzestress durch Stalltemperaturen von über 30 °C sollte vermieden
werden. Sollte dies aufgrund von hohen Außentemperaturen nicht zu verhindern sein, so muss auf
ausreichende Luftbewegung im Tierbereich geachtet werden, damit den Tieren die Wärmeabgebe
ermöglicht wird. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 60 bis 70 % liegen. Liegt sie bei über 70 %, so
kann die Einstreu schlechter ihre Feuchtigkeit an die Stallluft abgeben und wird pappig. Die Folgen sind
verschmutztes Gefieder bei den Hennen und eine höhere Anzahl verschmutzter Eier. Eine relative
Luftfeuchtigkeit von unter 60 % kann zu einer höheren Staubbelastung im Stall führen.
Zugluft im Tierbereich muss vermieden werden. Dieses kann das Verlegen von Eiern fördern oder zum
Erdrücken von Tieren führen. Die Lüftungen müssen so einstellbar sein, dass sie in den
Sommermonaten eine rasche Wärmeabfuhr gewährleisten können und in den Wintermonaten den Stall
nicht zu stark auskühlen lassen. Die Tierschutz-Nutztierhaltungs-
VO besagt, dass „
Gebäude mit einer Lüftungsvorrichtung ausgestattet sein müssen, die die Einhaltung von Mindestluftraten sicherstellt, wobei der Ammoniakgehalt der Luft im Aufenthaltsbereich der Tiere 10 ppm überschreiten soll und 20 ppm dauerhaft nicht überschreiten darf.“ Licht Die Beleuchtungsdauer spielt eine entscheidende Rolle für das Einsetzen und die Aufrechterhaltung
der Legetätigkeit. Ohne eine Begrenzung des natürlichen Lichttages würden Junghennen in
mitteleuropäischen Breiten von März bis Juni in einem sich verlängernden Lichttag hineinwachsen. Dies
hätte einen zu frühen Legebeginn und spätere Minderleistungen zur Folge. Auch bei Herden, die von
Juli bis September aufgezogen werden, wäre kaum ein optimales Lichtprogramm zu gestalten. Küken
und Junghennen benötigen eine Lichtbegrenzung von 8 Lichtstunden im Alter von der 10. bis zur 16.
Lebenswoche. Anschließend wird die Lichtdauer von der 18. bis zur 24. Lebenswoche kontinuierlich auf
14-15 Lichtstunden am Tag gesteigert. Der maximale Lichttag beträgt 16 Stunden (TierSchNutzt-VO).
Die Grundregel für die Legeperiode lautet: die Beleuchtungsdauer niemals reduzieren. Durch die
Abhängigkeit der Legetätigkeit von der Beleuchtung hat der Legehennenhalter die Möglichkeit den
Legebeginn gezielt zu steuern. Dies ist deshalb von Bedeutung, da das Körpergewicht beim ersten Ei
das durchschnittliche Eigewicht während der gesamten Legeperiode mitbestimmt. Ein späteres
Einsetzen der Legetätigkeit erhöht in der Regel das Eigewicht. Dadurch kann der Prozentsatz an Eiern
in den mittleren und oberen Gewichtsklassen angehoben werden. Nachts muss für mindestens acht
Stunden die Lichtintensität unter 0,5 Lux liegen. Ein Dämmerungsschalter zur Überbrückung der Licht-
und Dunkelphase ist zu empfehlen.