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Leitfaden Geflügelhaltung
Eiergewichte auch der Kalziumbedarf für die Eischalenbildung steigt (Alleinfutter I). Ab der 30.
Lebenswoche sind die Legehennen ausgewachsen und ab der 40. Lebenswoche nimmt die
Legeleistung der Tiere allmählich wieder ab. Um einer Verfettung der Tiere vorzubeugen, wird der
Energiegehalt im Futter abgesenkt. Auch der Rohproteingehalt im Futter sollte reduziert werden um den
Stoffwechsel zu entlasten und überschüssige Nährstoffausscheidungen zu vermeiden. Der
Kalziumgehalt muss auf 3,5 % angehoben werden, um eine entsprechende Schalenstabilität zu
gewährleisten (Alleinfutter II) (siehe Tabelle zu Beginn des Kapitels Fütterung).
Weitere Fütterungsstrategien für Legehennen
Neben dem industriellen Fertigfutter besteht auch die Möglichkeit ein Alleinfutter mittels einer
hofeigenen Mischung herzustellen. Die Anforderungen hinsichtlich der Inhaltsstoffe sind identisch, die
Auswahl der Komponenten fällt jedoch anders aus. Die Mischungsanteile der Einzelfuttermittel
unterliegen bestimmten Höchstmengen. Ursache hierfür sind beispielsweise Glucane, Pentosane, NSP
(Nicht-Stärke-Polysaccharide), unterschiedliche Proteinqualitäten, Tannine, Zuckergehalte usw. Die
Vitamin- und Mineralstoffversorgung wird mit dem Einsatz von vitaminisierten Mineralfuttern
gewährleistet.
Je nach vorhandener Mahl- und Mischtechnik kann auch ein spezielles Ergänzungsfuttermittel für
Legehennen (Legemehl) mit einem geringen Anteil an Getreide zu einem Alleinfutter vermengt werden
(Mischungsverhältnis 3:2). Eine gute Möglichkeit zur Veredlung des hofeigenen Getreides ist das
Einmischen
eines
eiweißreichen
Ergänzungsfuttermittels
für
Legehennen.
Bei
einem
Mischungsverhältnis von 75 % Getreide und 25 % Ergänzer, der eine hohe Konzentration an Nähr- und
Wirkstoffen enthält, gelangt man auch mit dieser Fütterungsvariante zu einem ausgewogenen
Mischfutter.
Bei der kombinierten Fütterung, die durch die zunehmende Bodenhaltung an Bedeutung gewinnt, erfolgt
die Fütterung eines Ergänzungsfutters getrennt vom Körnerfutter. Der Ergänzer entspricht den
Anforderungen eines Legemehls. Das Getreide wird mit ca. 40-50 g/Henne/Tag in die Einstreu
gegeben. Der Anteil an ganzen Getreidekörnern kann je nach Umgebungstemperatur und Legeleistung
variiert werden, um ständig eine bedarfsgerechte Versorgung der Legehennen zu gewährleisten. Diese
Art der Futtervorlage hat den Vorteil der Beschäftigung der Hennen, verbunden mit einem „Bearbeiten“
der Einstreu sowie einer Vermeidung des Selektierens von Körner und Mehlfutter. Die Calcium-
Versorgung erfolgt zusätzlich mit Muschelkalk oder Austernschalen zur freien Aufnahme.
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