Infektiöse Bronchitis (IB) Aufgrund der seit langem bekannten Mutationsneigung von IB-Viren mutierten in den letzten Jahren
Stämme (IB-Typ 4/91), die latent immer wieder zu Bronchitisproblemen führen. Gefährdete
Freilandbestände können und sollten in der Junghennenperiode mit speziellen IB-Stämmen
durchgeimpft werden. Helle Schalen und unzureichende Kalkeinlagerungen sowie ein vermehrtes
Auftreten von Windeiern deuten auf IB-Infektionen hin. Derzeit werden verstärkt mehrere IB-
Impfstämme eingesetzt, die auch als IB-Multi bekannt sind. Wichtig bei dieser Impfung ist die
Verabreichung von IB-Primer als Lebendvakzine in der Junghennenaufzucht und IB-Multi als
Adsorbatvakzine zur Boosterung.
Rotlauf Die Rotlaufinfektion ist mit dem Boom von Freilandhaltungen regional wiederaufgekommen. Der Erreger
ist in der Natur weit verbreitet. Als Infektionsquelle dieser bakteriellen Erkrankung kommen Schadnager,
Futtermittel, Wildvögel und Wildschweine in Betracht. Die Hygiene und das Trockenlegen der Ausläufe
nehmen eine zentrale Rolle in der Erregerbekämpfung ein. Vorbeugende Impfungen sind möglich.
E. coli-Infektionen E. coli -Infektionen stellen auch in reinen Stallhaltungen ein ernstzunehmendes Problem dar. Neben der
natürlichen Besiedlung des Darmes mit coliformen Keimen, kommt es in bestimmten Situationen wie
z.B. unter Stress, bei hohem Keimdruck sowie mangelnder Hygiene zum Krankheitsausbruch. Coliforme
Erkrankungen können durch Therapiemaßnahmen bzw. in optimaler Weise durch stallspezifische
Adsorbatimpfstoffe minimiert werden. Die Impfungen können in Freilandhaltungen auch mit Rotlauf und
Pasteurella kombiniert werden.
Endoparasiten: Würmer Mit dem Wirkstoff Flubendazol können Legehennen über das Tränkwasser erfolgreich gegen viele Arten
von Magen- und Darmwürmern
therapiert werden. Eine Behandlung dauert sieben Tage und sollte in
hartnäckigen Fällen im Abstand von 14 Tagen bis drei Wochen wiederholt werden. Verwurmungen
treten gehäuft in Bodenhaltungen und Freilandhaltungen auf. Hier kann der Wirkstoff nach Diagnostik
mit 0 Tagen Wartezeit auf Eiern und 4 Tagen Wartezeit auf essbares Gewebe eingesetzt werden. Bei
der ökologischen Hennenhaltung ist eine Wartezeit von drei
Tagen vorgeschrieben. In Niedersachsen
werden die Legehennen üblicherweise zwei- bis dreimal jährlich Wurmkuren unterzogen.