Getreide
angebaut. Viele Landwirte
beziehen heute auch aus den
erneuerbaren Energien
einen wichtigen Teil ihres Einkommens.
Gesamtwirtschaftliche Bedeutung
Der primäre Sektor hat nur noch einen Anteil von weniger als 1 % an der
Bruttowertschöpfung (21,7 Mrd. € bzw. 0,86%; 1991: 17,1 Mrd. € bzw. 1,2
%). In seinen Betrieben arbeiten etwa 1,5 % der Erwerbstätigen (646 000;
1991: 3,0 %).
Landwirtschaftsfläche
Mit 186 465 km
2
(2012) macht die landwirtschaftliche Nutzfläche 52,2 %
der Gesamtfläche aus. Als Wald werden 107 970 km
2
(30,2 %), als
Wasserfläche 8634 km
2
(2,4 %) ausgewiesen. Die Landwirtschaftsfläche
ist seit 1992 um 4,4 % geschrumpft, die Waldfläche ist um 3,2 %, die
Wasserfläche um 10,2 % gewachsen.
Einen überdurchschnittlichen Anteil an der Landwirtschaftsfläche
haben Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt
und Niedersachsen, am waldreichsten sind Rheinland-Pfalz, Hessen und
Baden-Württemberg. Die größten Wasserflächen nach den Stadtstaaten
Bremen und Hamburg haben Brandenburg und Mecklenburg-
Vorpommern.
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Nebenerwerb
Tätigkeit, die neben dem Hauptberuf ausgeübt wird. Aus
Nebenerwerbstätigkeiten erwachsen häufig Existenzgründungen.
Landwirtschaftliche Betriebe
Die rund 285 000 (2013) landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften
insgesamt 16,7 Mio. ha. Etwa 90 % der Betriebe sind Einzelunternehmen,
davon werden 124 000 als Haupterwerb und 132 000 im Nebenerwerb
betrieben. 23 700 Betriebe sind als Personengesellschaften, 4300 als
Kapitalgesellschaften und 1000 als Genossenschaften organisiert.
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Produktionswert
Wert der innerhalb eines bestimmten Zeitraums im Inland
produzierten Güter inklusive der Vorleistungen
Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 58,6 ha. Weit
überdurchschnittlich ist die Betriebsgröße in Mecklenburg-Vorpommern
(285 ha), Sachsen-Anhalt (279 ha), Brandenburg (243 ha) und Thüringen
(230 ha). Dies liegt u. a. an den in der DDR üblichen Landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften (LPG) und volkseigenen Gütern, die nach
1990 reprivatisiert wurden. Auch in Schleswig-Holstein (75 ha) und
Niedersachsen (66 ha) liegt die Betriebsgröße über dem
Bundesdurchschnitt, während in den südlichen Bundesländern wie
Baden-Württemberg (34 ha), Bayern (34 ha) und Rheinland-Pfalz (37 ha)
eher eine kleinbäuerliche Struktur vorherrscht.
Die Zahl der Betriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten mehr als
halbiert (1991: 642 700 Betriebe), die durchschnittliche Betriebsgröße
mehr als verdoppelt (1991: 26,5 ha). Durch den technischen Fortschritt
können heute größere Flächen bewirtschaftet und Tierbestände gehalten
werden. Auf den ökologischen Landbau entfallen 6,3 % (2013) der Fläche
und der Betriebe.
Erntemengen und Erträge ausgewählter Anbaukulturen 2013
Erntemenge in Mio. t
Ertrag in t je ha
Getreide insgesamt
47,8
7,3
Kartoffeln
9,7
39,8
Zuckerrüben
22,8
63,9
Raps und Rübsen
5,8
4,0
Silomais
78,2
39,0
Quelle: Statistisches Bundesamt
In den Betrieben arbeiten rund 1 Mio. Arbeitskräfte (2013). Etwa die
Hälfte sind Familienarbeitskräfte (mithelfende Familienangehörige), dazu
kommen 200 000 ständige Arbeitskräfte und 314 000 Saisonarbeiter
(Erntehelfer).
Der Produktionswert der Landwirtschaft wird vom Deutschen
Bauernverband mit rund 56,1 Mrd. € (2013) angegeben; 27,3 Mrd. €
entfallen auf die tierische, 26,7 Mrd. € auf die pflanzliche Produktion und
2,1 Mrd. € auf Dienstleistungen. Abzüglich der Vorleistungen ergibt sich
eine Bruttowertschöpfung von 17,9 Mrd. €.
Ackerbau
Unterschieden nach Kulturarten verteilt sich die landwirtschaftlich
genutzte Fläche von 16,7 Mio. ha (2013) auf Ackerland (71,1 %),
Dauergrünland wie Wiesen und Weiden (27,7 %) und Sonderkulturen im
Freiland wie Obstanlagen und Rebflächen (1,2 %). Das Ackerland wird vor
allem zum Anbau von Getreide (55 %), Silomais (16,9 %), Raps und
Rübsen (12,3 %), Zuckerrüben (3 %) und Kartoffeln (2 %) genutzt. Der
Anbau von Roggen, Gerste und Kartoffeln geht zugunsten des Anbaus von
Ölsaaten wie Raps sowie Mais und Weizen zurück.
Der Anbau von Gemüse, Obst und Wein gilt als sehr arbeitsintensiv und
anspruchsvoll. Die Anbaufläche von Gemüse im Freiland von rund 1 12
000 ha verteilt sich auf Blatt- und Stängelgemüse (39 %), Wurzel- und
Knollengemüse (26 %), Kohlgemüse (17 %), Hülsenfrüchte (8 %) und
Fruchtgemüse (7 %).
Im Obstbau dominiert der Baumobstanbau, die verschiedenen Beeren
spielen nur eine untergeordnete Rolle. Von der Baumobsternte von 936
000 t (2013) entfielen 86 % auf Äpfel, 5 % auf Pflaumen und Zwetschgen, 4
% auf Birnen sowie 4 % auf Kirschen.
Die Anbaufläche im traditionellen Weinbau liegt bei 99 500 ha (2013). Die
wichtigsten Anbaugebiete sind Rheinhessen, Pfalz, Baden und
Württemberg.
Tierhaltung
Einen Schwerpunkt in der Landwirtschaft bildet die tierische
Veredelungswirtschaft. Rinder werden als Milchvieh, Mastvieh oder
Mutterkuh gehalten – bei sinkenden Beständen (seit 2000 um 13 %). Die
Bedeutung der Schweinehaltung ist zuletzt gewachsen (+9 %).
Insbesondere durch verbesserten Tierschutz (Abschaffung der
konventionellen Käfighaltung 2009) hat sich die Haltung von Legehennen
grundlegend geändert. Es dominiert die Bodenhaltung (63 %).
Insgesamt wurden 8,0 Mio. t (2013) Fleisch produziert, davon 5,5 Mio. t
Schweine-, 1,4 Mio. t Geflügel- und 1,1 Mio. t Rindfleisch. Während seit
2000 die Rindfleischerzeugung um 15 % zurückgegangen ist, stiegen die
Schweinefleischproduktion um 38 % und die Geflügelfleischproduktion
um 80 %. Die Erzeugung von Kuhmilch ist seit 2000 um rund 8 % auf 30,7
Mio. t gestiegen. Die Milch wird zu rund 47 % zu Käse weiterverarbeitet,
27 % entfallen auf Konsummilch und Frischprodukte und 20 % auf Butter
und Dauermilcherzeugnisse.
Forstwirtschaft
Die Waldfläche ist zu einem Drittel Staatswald, zu einem Fünftel
Gemeindewald und überwiegend Privatwald (44 %). Der Wald besteht zu
57 % aus Nadel- und zu 43 % aus Laubwald. Der Holzeinschlag betrug
2013 53,2 Mio. m
3
, davon 73,1 % Nadelholz und 26,9 % Laubholz.
Besonders stark erhöht hat sich der Holzeinschlag für Heizzwecke.
Insbesondere bei Nadelhölzern ist der
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