Holzeinschlag
in den letzten Jahrzehnten stark
mechanisiert worden.
Fischerei
Die Hochseefischerei verfügt noch über acht Schiffe, die Küstenfischerei
über 1525 Schiffe an Nord- und Ostsee. Die Fangmenge, die an deutschen
Fischereihäfen angelandet wurde, wird mit rund 61 000 t (2013)
angegeben. 1995 lag die inländische Fangmenge noch bei 121 000 t. Hinzu
kommt die Fangmenge deutscher Schiffe an ausländischen Häfen mit
rund 147 000 t (2013). Die wichtigsten Fischereihäfen sind Bremerhaven
und Cuxhaven sowie zu DDR-Zeiten auch Rostock.
Nutztierbestände 2013
Mio.
Rinder
12,7
Schweine
28,1
Schafe
1,6
Ziegen
0,1
Legehennen
38,4
Quelle: Statistisches Bundesamt
Landwirtschaft und EU
Deutschland ist nach Frankreich zweitgrößter Agrarproduzent in der EU:
Bei Milch, Schweinefleisch, Zucker und Kartoffeln ist Deutschland
Europas größter Produzent, bei Getreide, Raps, Rind- und Geflügelfleisch
liegt das Land hinter Frankreich an zweiter Stelle.
Die Landwirtschaft in der EU erfährt eine intensive Unterstützung durch
Subventionen, die zuletzt von Preisstützung und Marktregulierung hin zu
direkten Einkommensbeihilfen umgeschichtet und vereinfacht, aber noch
nicht gravierend zurückgeführt wurde.
Blick auf die qualmenden Kühltürme des
Braunkohlekraftwerks Jänschwalde
in Brandenburg,
dessen Bestand bis mindestens 2020 politisch gesichert ist
Bergbau und Energiewirtschaft
Für den hochentwickelten Industriestaat Deutschland ist eine
sichere und preisgünstige, aber auch umweltschonende und
klimagerechte Versorgung mit Energie von grundlegender
Bedeutung.
Gesamtwirtschaftliche Bedeutung
Deutschland ist relativ arm an Bodenschätzen. Die vorhandenen
Rohstoffe dienen überwiegend der Energieerzeugung. In der
Wirtschaftsstatistik zählen die Bereiche Bergbau und Gewinnung von
Steinen und Erden (Bruttowertschöpfung 2013: 5,3 Mrd. €; Anteil 0,2 %),
Energieversorgung (65,9 Mrd. €; 2,6 %) sowie Wasserversorgung und
Entsorgung (26,7 Mrd. €; 1,1 %) zum produzierenden Gewerbe. Seit 1991
hat sich die Wertschöpfung des Bergbaus fast halbiert, die
Wertschöpfung sowohl der Bereiche Wasserversorgung und Entsorgung
als auch der Energieversorgung mit 113 bzw. 141 % mehr als verdoppelt.
Die Bruttowertschöpfung der gesamten Wirtschaft ist dagegen um rund
76 % gestiegen.
Bodenschätze und Bergbau
Die Vorkommen von Braunkohle (v. a. Rheinische Bucht, Niederlausitz
und Mitteldeutschland) sind vergleichsweise groß. Hinzu kommen
Lagerstätten von Steinkohle (v. a. Ruhrgebiet, Aachener Raum, Saarland),
Steinsalz (Niedersachsen, Bayern) und Kalisalz (Niedersachsen, Hessen,
Thüringen) sowie einige Vorkommen von Erdöl und Erdgas (v. a.
Niedersachsen und Schleswig-Holstein).
Der vormals bedeutende Steinkohlebergbau wird nach der Stilllegung
des Saarreviers und des Bergwerks West in den vergangenen Jahren nur
noch in drei Bergwerken (zwei an der Ruhr, Ibbenbüren) betrieben. Ende
2018 wird der staatlich subventionierte Steinkohlebergbau beendet.
Demgegenüber ist Deutschland weltweit größter Produzent von
Braunkohle (Weltmarktanteil 2012: 17 %). Braunkohle wird im
landschaftsverzehrenden Tagebau gewonnen.
Deutschland ist europaweit größter Produzent von Kalisalzen (2012: 5,8
Mio. t) sowie Stein-, Hütten- und Salinensalz (14,5 Mio. t). Die
Erzförderung spielt praktisch keine Rolle mehr. Der in der DDR
betriebene Abbau von Uranerz wurde Ende 1990 eingestellt.
Energiewirtschaft
Der Energiesektor wird seit jeher stark politisch beeinflusst. Lange Zeit
wurden wegen Versorgungssicherheit v. a. die Kernenergie gefördert und
der Steinkohlebergbau subventioniert. Unter umweltpolitischen Aspekten
(z. B. Treibhauseffekt) gewinnen die Förderung von Energieeinsparung
bzw. Energieeffizienz sowie die Förderung erneuerbarer Energien an
Bedeutung.
Spätestens mit dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima 2011 fand
eine energiepolitische Wende statt. Die Energiewende brachte v. a. den
endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 und den Umstieg auf
erneuerbare Energien, die bis 2020 rund 40 % und bis 2050 mehr als 85 %
des Strombedarfs decken sollen.
Neben der Energiewende führte auch die Liberalisierung des
europäischen Energiemarkts 1998 zur Schwächung der Stellung der
großen Energieversorgungsunternehmen, die quasi regionale Monopole
besaßen. Besonders die dezentrale Stromversorgung mündet in einen
Strukturwandel weg von den großen Energiekonzernen hin zu kleineren
Versorgungsunternehmen (z. B. Stadtwerke, Energiegenossenschaften)
und zur Eigenerzeugung durch die Verbraucher bei erneuerbaren
Energien.
Strukturwandel im Bergbau
Die schwindende Bedeutung der Montanindustrie führte in den
Kohlerevieren zu massiven Strukturveränderungen. Dies betrifft nicht nur
die Steinkohlereviere im Ruhrgebiet und im Saarland. So ließ die Sanierung
von Flächen ehemaliger Braunkohletagebaue in der Lausitz und um Leipzig
neue Erholungslandschaften mit großen Seen entstehen. Umweltpolitisch
problematischer ist die Altlastensanierung von Uranbergwerken in Sachsen
und Thüringen sowie von Kali- und Salzbergwerken, die auch zur
Entsorgung von Sonderabfällen und radioaktiven Abfällen (z. B. Gorleben)
genutzt werden.
Primärenergieverbrauch
Deutschland ist bis auf Braunkohle weitgehend von Importen abhängig.
Die Nettoimportabhängigkeit liegt bei rund 70 % (2013) und ist bei
Mineralöl (98,5 %), Erdgas (85,5 %) und Steinkohle (80,3 %) besonders
hoch.
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