3.2 Zur morphologischen und syntaktischen Entwicklung. Auf
beiden
Ebenen
setzten sich in frühneuzeitlichen Deutsch ein
Umschichtungsproze
fort, die in den vorangehenden Perioden genannt wurden.
Trotzdem zeigten sich in der Morphologie zwei Erscheinungen, in der ersten Hälfte
des XVI. Jh. verstärkt auftraten. In der Verbalflexion wurde bei starken Verben die
Unterschiede zwischen den Formen des Präteritums Singular und Plural
ausgegliehen. Zum Beispiel bei Verben
„schreiben“ und
„reiten“ erfolgte der
Ausgleich zugunzten des Plurals, so das jetzt sind Formen wie
„schrieb“ und
„riet“ üblich wurden. Offenbar spielte bei der Erscheinung für den Pluralvokal eine Rolle,
da
sie damit Präsens und Präteritumformen von einander abholen. Für die
Wortbildung waren über die Feststellungen hinaus folgende Erscheinungen
charakteristisch.
In
der
Literatursprache
war
eine
vielfaltkonkurrierende
Ableitungsmorpheme Päfixe und Suffixe. Bei Luther sind z. B. neben
ver-, zer- auch
vor allem ostmitteldeutsche Präfixe wie