Ministerium für hoch- und fachschulbildung


Zur Entwickling des Wortschatzes



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Bog'liq
deutsche sprachgeschichte

 
3.1 Zur Entwickling des Wortschatzes. 
 
Wie 
die 
Quellen 
ausweisen, 
setzen 
sich 
einige 
Wandelprozesse 
des 
spätmittelalterlichen Deutsch in XVI. Jh. fort. Teilweise aber kamen auch im 
frühneuzeitlichen Deutsch (fnzd) einige Neuerungen auf. In den Veränderungen, sich 
im Wortschatz in frühneuzeitlichen Deutsch abzeichen, spiegelten sich 
unterschiedliche gesellschaftliche Prozesse wieder. Für das XVI. Jh. waren zwei 
Erscheinungen typisch. 
Die Eine hing mit den Auswirkungen der zunehmenden Arbeitsteilung, vor allem in 
der Entwicklung der Wissenschaften, zusammen. Sie hatte zur Folge, da

fachsprachliche Ausdrücke aufkamen und die Allgemeinsprache eindrangen. Das 
waren die Wörter vorwiegend latainischer oder griechischer Herkunft. Zu den 
Bereichen, aus denen Fachtermine in die Allgemeinsprache übernommen wurden: 
das Schul - und Bildungswesen. Hier wurden üblig Wörter wie : Abitur, Aula, 
Bibliothek, Fakultät, Student. Der intensiven Beschäftigung mit der Sprache 
verdankte die deutsche Sprache Wörter wie : Grammatik, Konjugation, Akzent, 
Orthographie usw. Die Wörter im Bereich der Mathematik: Arithmetik, Diagonell, 
Prisma, Zylinder. Im Bereich der Medizin : Anatomy, Kuhr, Patient, Rezept - aus den 
Werken des griechischen Ärzte des Altertums. Mit der Aufnahme des römischen 
Rechts erhielt auch der Rechtswortschatz erheblichen Zuwachs durch Wörter wie : 
Advokat, Amnestie, appelieren, protestieren, Testament. 
Die zweite Art von Veränderungen des Wortschatzes in frühneuzeitlichen Deutsch 
war eine Folge der Ausgleichsbewegungen zwischen den territorialen Varianten der 
Literatursprache, bei denen Martin Luther eine wichtige Rolle spielte. Martin Luther 
wurde im 1483 in Eisleben (Thüringen) geboren. Er besuchte die Schule in 
Magdeburg und Eisenach, studierte 1501 - 1505 an Erfurter Universität. Er bedingte 
sich der Literatursprache, die im Einflu

bereich von Wettiner enthalten war und ihre 


Basis in ostmitteldeutschen Territorialdialekten hatte. Seine besondere Sprachleistung 
bestand darin, da

er dieser Sprachform vor einem durch den Wortgebrauch einen 
volksnahen Charakter verlei. Luther brachte für seine Leistung gute Voraussetzung 
an. Von Jugend an war er mit Sprächern verschiedener sozialer Schichten an 
Berühren gekommen und konnte die Sprache einfach, aus eigenen Anschau kommen. 
Er verstand es mit seiner sprachlichen Begabung. Die persönlichen Erfahrungen in 
entscheidende Augenblick derart umzusetzen, da

sie massenwirksam wurden und 
drückte mit seiner Sprache in einer dem Volk verständlichen und daher im 
bestimmten Sinne volkstümlichenweise aus. Die Verwendung der Wörter durch 
Luther, die zunächts nur im Ostmitteldeutcsh und teilweise Norddeutsch gebräuchlich 
waren oder einen sozialen beschränkten Geltungsbereich hatten, war es 
zuzuschreiben, da

sie auch später in Ganzdeutschland Anerkennung fanden. Luthers 
besondere Leistung lag vor allem in lexikalischen und stilistischen Bereich. Der 
Sprachwissenschaftler Jung Andreas sagte, da

M. Luther überall die entscheidende 
Schritten zur Neuhochdeutsch gemacht hat, da

wir ihn mit vollem Recht als den 
Schöpfer den neuhochdeutschen Schriftsprache aussehen können. 
Seit der zweiten Hälfte des XVI. Jh. fanden im Wortschatz gesellschaftliche 
Veränderungen ihren Niederschlag. Der tonangebende Adel bemühte sich nach 
französischen Mode zu leben und zu sprechen. Für die Sprache bedeutete das eine 
Verarmung, denn die volkstümliche Elemente wurden zurückgeträgt. Andererseits 
wurde die Sprache mit einer Menge von französischen Wörtern übertrieben. Z. B.: 
Balett, Ball, Maskarade, Prominade. Die französische Küche berührte auch den 
Wortschatz : Biquit, Jele, Konfiture, Ragu. Auch im Kleidung und Schönheitspflege 
folgte man französischen Vorbild und übernahm solche Wörter : Friseur, Garderobe, 
Mangete u.a. Gleichzeitig wurde verschiedene Fachwortschätze ausgebaut. Im 
Bereich der Musik entstanden solche Wörter aus Italienischen : Violenchello, Vagat, 
Bratsche. Im Kreise der Sprachgesellschaften bemühte man sich mit Erfolg um die 
Verdeutschung von Fremdwörtern. Z. B.: Fragment – Bruchstück; Korrespondenz – 
Briefwechsel; Bibliothek – Bücherei; Diameter – Durchmesser; Testator – Erlasser; 
Fenster – Tageleuchter; Fieber – Zitterweh. 

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