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ZUNAHME ADMINISTRATIVER TÄTIGKEITEN
V8: „Wir müssen schon immer mehr Daten, Fakten und Administratives liefern. Seitdem ich
begonnen habe, sieben Jahre sind das jetzt, haben die administrativen Tätigkeiten auch für
die Direktion sehr stark zugenommen. Aber ich sehe das nicht als meine Priorität. Meine
Priorität ist die Kommunikation mit den Menschen, hier am Standort, die Weiterentwicklung
am Standort, die Pädagogik am Standort.“ (V8_Ö_2.6 #00:45:18#)
S3: „Es ist typischerweise so, dass in der ersten Hälfte des ersten Semesters Geographie bei uns
ziemlich vernachlässigt wurde, weil die Frau Professor XY auch auf organisatorische Dinge
schauen musste. Also Klassenvorstandssachen eben, Zetteln austeilen usw.“ (S3_Ö_ 1.2
#00:07:55#)
Die Schulleitung des Wiener Gymnasiums beschreibt die geplante Einführung eines mittleren
Managements für Schulen, die ab einer bestimmten Größe, sprich ab einer bestimmten Schüler/innen-Zahl,
zusätzliche Werteinheiten für organisatorische Substrukturen bedeutet hätte. Für Lehrer/innen mit
bestimmten Funktionen hätte dies nicht nur eine finanzielle Abgeltung ihrer administrativen Tätigkeit
bedeutet, sondern es wäre damit auch eine entsprechende Reduktion ihrer Unterrichtstätigkeit verbunden
gewesen (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur 2010). Eine derartige Veränderung,
hätte einen radikalen Bruch mit dem bisherigen Besoldungsschema für Lehrer/innen bedeutet.
Das Konzept des Mittleren Managements wurde aus finanziellen Gründen weder in der vorgesehenen
Form noch in diesem Ausmaß in den Schulen umgesetzt. Stattdessen wurde, zwar mit geringeren
Werteinheiten, dafür aber an allen
Allgemeinbildenden Schulen, SQA – Schulqualität Allgemeinbildung
eingeführt.
MITTLERES MANAGEMENT GESTORBEN
V8: “Mittleres Management ist quasi gestorben worden, weil ah die Ressourcen für SQA
gebraucht wurden. […] Am Anfang hat es geheißen, alle größeren Schulen werden ein mittleres
Management bekommen. Mehrere Standorte haben Konzepte dafür gemacht in ganz
Österreich. Flächendeckend gibt es jetzt ein paar Werteinheiten für SQA. Für jede Schule, was
schon schön ist, dass jede Schule etwas bekommt, aber es ist gleichzeitig damit eine neue Aufgabe
wieder dabei.” (V8_Ö_ 2.6 #00:45:18#)
Bezüglich jener Bereiche, in denen die Lehrer/innen abseits der Unterrichtstätigkeit eingesetzt werden,
gab es insbesondere von den Proband/innen der Schweizer Fallstudie interessante Stellungnahmen.
Im
Fall des
Brückenangebots
, wie ein eigener Schultyp der SBW Häuser des Lernens genannt wird,
betont eine Schülerin, dass Lehrer/innen auch in den Ferien als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen.
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Dazu ist zu erklären, dass das Brückenangebot ein Schultyp für Jugendliche ist, die sich in ihrer Berufswahl
noch nicht sicher sind, keinen Arbeitsplatz finden oder auch aus dem öffentlichen Schulsystem gefallen sind.
Diese Schulform wird
in Kooperation mit dem Kanton, also der öffentlichen Hand, angeboten.
LEHRER/INNEN ANSPRECHPERSONEN IN DEN FERIEN
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