Microsoft Word 170716 Diss komplett

I: „Bei der Berufswahl wirst du also gut unterstützt?“ 
S8: „Ja, wenn ich mich nicht auskenne, kann ich immer jemanden Fragen. Es ist immer 
jemand da, der hilft beim Bewerben. Auch in den Ferien.“ 
I: „In den Ferien sind auch Lernbegleiter hier? Musst du dann Termine ausmachen?“ 
S8: „Es gibt Lernpartner, die kommen müssen, weil sie noch nicht so weit sind in der 
Berufswahl. Die anderen können kommen, wann sie wollen.“ 
I: „Sind alle Lernbegleiter anwesend?“ 
S8: „Nein, nicht alle. Aber sicher die Praktikantinnen und zwei Lernbegleiter.“ (S8_CH_2.5 
#00:24:50#) 
Ein weiterer interessanter Aspekt hinsichtlich der Aufgabenbereiche von Lehrer/innen ist die personelle 
Trennung von Prüfungsinstanz und Lernbegleitung, wie sie eine Schweizer Lehrerin beschreibt. Dieser 
Umstand hängt unter anderem damit zusammen, dass es eine Privatschule ist und für die Anerkennung 
eines Abschlusses externe Prüfungen abgelegt werden müssen. Dennoch ist es ein Aspekt, der möglicherweise 
auch für die Integration in das öffentliche Schulsystem sinnvoll wäre. Die Lehrerin spricht konkret die 
„ehrlichere Beziehung“ zwischen Schüler/innen und Lehrer/in an, sodass es dem/der Lehrer/in dadurch 
möglich ist, die Schüler/innen tatsächlich zu begleiten. Es wird damit auch den Schüler/innen der Druck 
genommen, da die Bereiche des Lernens und der Beurteilung ihrer Leistungen klar getrennt sind. Die Rolle 
des/der Lehrer/in als Coach, wie sie in der konstruktivistischen Lerntheorie beschrieben wird, ist somit viel 
authentischer praktizierbar. 
TRENNUNG LERNBEGLEITUNG UND LEISTUNGSBEWERTUNG 
L2: „Ich meine dadurch, dass wir hier nicht prüfen, weil es eine externe Matura ist, ist man 
viel mehr Begleitperson als an einer anderen Schule. Und die Beziehungen sind viel ehrlicher. 
Und das macht extrem viel aus.“ (L2_CH_2.3 #00:26:32#) 
Ein letzter Aspekt, der hinsichtlich der Einsatzbereiche der Lehrer/innen in den Interviews thematisiert 
wurde, ist der Umgang mit Supplierstunden, also Vertretungsstunden für Kolleg/innen. Im Fall des Wiener 
Gymnasiums muss bei jeder Absenz eines/einer Lehrer/in, auch im Sinne der kustodialen Funktion von 
Schule, eine Vertretung in den Klassenraum geschickt werden. Wie diese Vertretungsstunden abgehalten 
werden ist sehr unterschiedlich und in der Praxis meist abhängig von den Übereinkünften innerhalb des 
einzelnen Schulstandortes. Im Fall der SBW Häuser des Lernens bedarf es keiner Vertretung, da die 

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Schüler/innen im Fall einer Lehrer/innen-Absenz im Lernatelier selbstständig arbeiten, wie das Zitat der 
Schülerin verdeutlicht. Damit wird von Seiten der Schule arbeitskräfteschonend geplant, da keine 
Lehrer/innen-Vertretung eingesetzt werden muss. 
SUPPLIERSTUNDEN IM LERNATELIER 
I: „Was passiert, wenn hier ein Lehrer krank ist, entfällt dann die Einheit?“ 
S2: „Es wird zum Lernatelier gemacht. Der Lehrer schickt dann meistens eine Email an den 
Chef, dass er krank ist. Und wir arbeiten dann am Arbeitsplatz und machen das, was er uns 
geschickt hat.“ (S2_CH_4.3 #00: 27:06#) 
Die Möglichkeit den/die Lehrer/in als Arbeitskraft effizienter zu nutzen, wird von der Schweizer 
Schulleitung an einem Beispiel konkretisiert. Die Lehrer/innen werden nicht anhand der von ihnen 
gehaltenen Stunden bezahlt, sondern nach Präsenzzeiten in der Schule. Dadurch werden ganz andere 
Zugänge und Rahmenbedingungen zur Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen ermöglicht. Im Zitat wird 
erklärt, wie sich der Unterschied in den Dienstverpflichtungen auf die didaktischen Entscheidungen 
auswirkt und Lehrer/innen je nach Qualifikation unterschiedlich eingesetzt werden.
WERTEINHEITEN VERSUS PRÄSENZZEITEN