Microsoft Word 170716 Diss komplett

L5: „Ich täte sie ja raus hauen die Kinder und dass die Lehrer die Räume gestalten sollen wie 
in Amerika die Lehrkräfte. Die haben nämlich schöne und nette Räume.“ (L5_Ö_3.1. 
#00:47:39#) 
Abgeleitet von diesem Lehrerraumprinzip ist das sogenannte Departmentsystem, das sich praktisch aus 
mehreren Fachgruppenräumen zusammensetzt. Es gibt demnach beispielsweise ein Department für 
Sprachen, naturwissenschaftliche- oder sozialwissenschaftliche Unterrichtsfächer. Einzelne Räume in den 
jeweiligen Departments können auch als Funktionsräume konzipiert und entsprechend unterschiedlich 
ausgestattet werden. (vgl. dazu Wicek 2011) 
9.3
Zeitliche Organisation 
Die zeitliche Organisation schulischer Lehr-/Lernprozesse ist jene Kategorie, die innerhalb dieser 
Dimension von den Schüler/innen und Lehrer/innen, vor allem in der österreichischen Fallstudie am 
häufigsten genannt wurde.
Verbunden ist diese starke Wahrnehmung der zeitlichen Strukturierung mit dem von allen Betroffenen 
als sehr präsent empfundenen Medium „Schulglocke“. In Hinblick auf zeitliche Organisationsstrukturen 
war es das auffälligste Merkmal, das in beiden Fallstudien sowohl von Lehrer/innen als auch von den 
Schüler/innen genannt wurde.
Was die österreichische Fallstudie betrifft, so ist die Schulglocke nach wie vor ein zentrales Thema, 
obwohl sie dort bereits vor einem Jahr eliminiert wurde. Die Einhaltung der 50-Minuten-Einheiten wird 
nun von Lehrer/innen und Schüler/innen gemeinsam wahrgenommen. Interessant ist vor allem, dass die 
Entscheidung, die Schulglocke abzuschaffen, von den Lehrer/innen in den Interviews sehr unterstützt 
wurde, da Lehr-/ Lernprozesse nicht mehr abrupt durch einen Signalton abgebrochen werden. Die 
Perspektive der Schüler/innen war etwas differenzierter. Durch das Hineinarbeiten in die Pause und den 
pünktlichen Beginn der darauffolgenden Stunde reduziert sich die Erholungsphase für die Schüler/innen. 
 
 

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KEINE SCHULGLOCKE 
L2: „Schulglocke haben wir keine. Seit heuer nicht und das funktioniert wunderbar. Die ist 
abgeschafft worden. Interessant war daran, dass viele Kollegen und Kolleginnen gemeint haben, 
das funktioniert nie. Es funktioniert viel besser und es entschleunigt wahnsinnig. Es macht die 
Sache stressfrei.“ (L2_Ö_2.1 #00:06:43#) 
L1: „Was ich wirklich sehr entspannend finde, weil man auch in Ruhe einen Satz ausreden 
kann. Sonst kam meistens das mörderische Gebimmel und dann war die Konzentration sofort 
weg.“ (L1_Ö_1.2 #00:09:46#) 
S1: „Die Schulglocke war mir immer angenehmer. Weil es ist nicht immer dieser ständige 
Drang auf die Uhr zu schauen vorhanden. Also schauen und ist es schon so weit? Überzieht 
der Lehrer eh nicht und so.“ (S1_Ö_ 2.2 #00:23:44#) 
S5: „Seit dem die Schulglocke weg ist, überziehen irgendwie ein paar Lehrer. Oder wenn sie 
den Satz noch nicht fertig gesprochen haben und manche Schüler schon sagen es ist fünfzig und 
dann laut werden, dann ist das schade, weil die Lehrer irgendwie den Unterricht nicht beenden 
können.“ (S5_Ö 4.2 #00:24:13#) 
Interessant ist die Aussage eines Schülers aus dem Schweizer Fallbeispiel. Er hat mit dem Überziehen 
des unterrichtlichen Zeitrahmens durch eine Lehrperson kein Problem. Er weiß, dass mit der Zeit von 
Lehrer/innen-Seite respektvoll umgegangen wird und sich der Beginn der nächsten Stunde entsprechend 
verschiebt. 
POSITIVE BEWERTUNG FEHLENDER SCHULGLOCKE 
S3: „Was ich schon sagen muss, wir haben keine Schulglocke, aber jeder Raum hat eine Uhr. 
Die Schulglocke finde ich auch nicht unbedingt eine gute Anschaffung. Weil wenn eine Lektion