Microsoft Word 170716 Diss komplett

I: „Wo sehen sie die Ineffizienz des öffentlichen Schulssystems?“ 
V6: „Wir zahlen die gleichen Löhne, das heißt, dass ist dieser sorgfältige Umgang bei jeder 
Entscheidung: Ist das jetzt angebracht, dass ich das Geld der Eltern so einsetze oder nicht? Ich 
mache ein Beispiel: Früher hatte ich zwei Unterrichtslektionen Biologie je 45 Minuten. Und 
wurde dafür bezahlt. Dann haben wir die Anstellungsverträge geändert und gesagt, wir zahlen 
nicht mehr nach Stunden, sondern ein Tag ist 20% und den arbeitet man hier. Je nach seinem 
Talent setzen wir ihn unterschiedlich ein. Und dann habe ich natürlich meinen Unterricht 
überdacht und den Unterricht von 90 Minuten auf 30 reduziert. Habe dann dafür eine 
Lernplattform gemacht, auf der ich das ganze Material, alle Prüfungen und Möglichkeiten zur 
Übung hinauf gestellt habe. Für eine Lektion brauche ich circa 6 Stunden zur Vorbereitung. 
Und diese Lernplattform nimmt mir jetzt ganz viel Arbeit ab. Das macht ein normaler Lehrer 
nicht: Der geht nicht hin, macht sich Arbeit zusätzlich, dass er nachher weniger verdient.“ 
I: „Was passiert mit den Schüler/innen aufgrund der gewonnenen Zeit? Man kennt aus dem 
öffentlichen System die Aufsichtspflicht, die auch mit den Stunden verbunden ist. Existiert diese 
hier nicht?“ 
V6: „Doch! Wie machen wir das? Die größte Ressourcenquelle in der Schule ist der Schüler 
selbst. Denn wenn der Schüler autonom lernt im Lernatelier, und wir können die eingesparte 
Zeit ins Lernatelier verlagern, so hat er jetzt nicht mehr 90 Minuten Biologie, sondern 30 und 
die restlichen 60 Minuten arbeitet er im Lernatelier. […] Diese Änderung von der Bezahlung 

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in Lektionen zur Bezahlung in Präsenzzeiten hat viel verändert und viel ermöglicht. Dann 
schaut man: Wer macht gerne Coaching, wer ist didaktisch besser und so weiter. Es wird 
geschaut wo lohnt es sich Unterrichtsassistenten einzusetzen und wo Lernbegleiter. Weil es hat 
keinen Sinn, dass ein Lehrer kopiert. Das macht wenig Sinn. Die Assistenten übernehmen 
solche Aufgaben.“ (V6_CH_2.3 #00 23:37#) 
9.5
Curriculare Organisation 
Die Organisation schulischen Lernens betrifft natürlich auch die einzelnen Unterrichtsfächer, die durch 
den Bildungskanon, den Lehrplan und auch durch den Stundenplan in unterschiedlicher Weise strukturiert 
werden. Diese Stellungnahmen wurden in der Kategorie curriculare Organisationsstrukturen 
zusammengefasst.
Der Stundenplan wird konkret von zwei Schüler/innen des Wiener Gymnasiums angesprochen. Die 
Aneinanderreihung der einzelnen Fächer an einem Unterrichtstag ist oft suboptimal, weil unausgeglichen. 
Es gibt Tage, an denen die Unterrichtsfächer die Schüler/innen kaum fordern, und dem gegenüber sehr 
intensive Tage, die den Schüler/innen sehr viel an Konzentration abverlangen. Dies bedeutet häufig sechs 
Unterrichtseinheiten zu je 50 Minuten an einem Vormittag, wogegen die SBW Häuser des Lernens die 
Instruktionsphasen pro Tag auf drei Mal 30 Minuten beschränken. Diese Problematik des Wiener 
Gymnasiums ist natürlich nicht ausschließlich auf die Administration der Schule zurück zu führen, die den 
Stundenplan konzipiert, denn die Gesamtzahl der Schüler/innen-Wochenstunden lässt sich in einem 
System, das es immer noch weitgehend ablehnt, den Pflichtunterricht auf den ganzen Tag zu verteilen, 
schwer anders unterbringen. Erschwerend kommt hinzu, dass weder die Gestaltung der Unterrichtseinheiten 
durch die Lehrer/innen noch die Absprachen innerhalb des Klassenlehrer/innen-Teams als optimal 
bezeichnet werden können. 
SUBOPTIMALE STUNDENVERTEILUNG