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dann hat der Lehrer wieder etwas gesagt, dann haben wir wieder gearbeitet. Und es ist immer 
so hin und her gegangen. Und hier ist es einfach so: Zuerst gibt es Input und dann kann man 
selber arbeiten. Und so soll das auch sein. In der öffentlichen Schule war es oft so, dass die 
Lehrer eine halbe Stunde oder eine Dreiviertelstunde geredet haben. Der Horror war eine 
Doppelstunde Mathematik. Obwohl mein Mathematiklehrer super war, er hat einfach so viele 
Informationen gebracht, dass 45 Minuten schon mehr als genug waren. Und bei einer 
Doppellektion waren es so viele Informationen, das ist einfach zu viel gewesen. Und da habe 
ich gemerkt, ich lerne nichts und es bringt nichts, dass ich da bin. Aber so wie es hier ist, ist es 
ideal.“ (S6_CH_2.1 #00:27:19#) 
Aus dem Zitat geht hervor, dass es nicht ausschließlich die Dauer der Einheit ist, sondern wie dieser 
Zeitrahmen didaktisch aufbereitet und gestaltet wird. In der SBW Häusern des Lernens sind am Vormittag 
drei Instruktionsphasen von jeweils 30 Minuten vorgesehen. Die restliche Zeit wird für selbstständige 
Arbeitsphasen genutzt, die primär auf den Instruktionsphasen aufbauen. 
Flexiblere zeitliche Strukturen werden auch von den Lehrer/innen der österreichischen Fallstudie 
thematisiert. Indem einige Lehrer/innen bevorzugt Doppelstunden unterrichten, können sie in diesem 
längeren Zeitraum die Lehr-/Lernprozesse anders strukturieren. Ein interessantes Modell schildert in diesem 
Kontext die Schulleitung des Wiener Gymnasiums (vgl. dazu V8_Ö_2.2 #00:17:19#) 
ZEITLICHE FLEXIBILISIERUNG DURCH STUNDENBLÖCKE 
L3: „Mit diesen 50 Minuten, die finde ich manchmal ganz OK. Aber manchmal wäre es 
natürlich besser, wenn ich einen ganzen Vormittag hätte. Ich habe deswegen gerne 
Doppelstunden, da kann ich individueller strukturieren.“ (L3_Ö_4.2 #00:41:44#) 
L7: „Es war jetzt auch das angenehme, weil ich Blöcke von zwei Stunden habe, dass ich auch 
einmal gesagt habe: so jetzt arbeiten wir länger, dafür habt ihr dann die Pause. Oder im 
Wahlpflichtfach mache ich es überhaupt, da habe ich 100 Minuten und habe bei 70 Minuten 
dann die Pause und dann noch einen kurzen Block, weil die Schüler einfach viel 
aufnahmefähiger sind. Das ist nur möglich wenn man nachher keinen Unterricht hat.” 
(L7_Ö_ 2.2 #00:23:17#) 


229
SCHULZEITMODELL OBERSTUFE 
V8: „Bei der organisatorischen Ebene, suchen wir nach Möglichkeiten. Die Lehrer können 
Doppelstunden haben und es gibt ein sogenanntes Schulzeitmodell in der Oberstufe, das 
können die Lehrer freiwillig wählen. Da ist jetzt an einem Tag, ich nehme jetzt eine Klasse 
her, eine sechste Klasse hat am Mittwoch zwei Stunden Französisch oder Latein, wenn sie 
gekoppelt sind. Dann zwei Stunden Bildnerische Erziehung und dann zwei Stunden 
Geographie und Wirtschaftskunde. Die Lehrer die in diesen insgesamt sechs Stunden 
unterrichten, haben an diesem Tag keine andere Klasse, keine andere Stunde und können sich 
jetzt ausmachen, ich mache jetzt in bildnerische Erziehung ein großes Projekt, oder einen 
Lehrausgang und bin den ganzen Tag weg. Das heißt Bildnerische Erziehung ist nicht da. 
Französisch, Latein und Geographie finden nicht statt. Dafür kriegen die an einem anderen 
Tag in der Woche die Stunden wieder zurück, weil dann macht Geographie und 
Wirtschaftskunde ein Projekt. Wir haben das Modell in den sechsten und siebten Klassen, 
maximal zwei Tage pro Woche, weil sonst wird es organisatorisch unmöglich.“ (V8_Ö_2.2 
#00:17:19#) 
Die unterschiedlichen Aussagen der Schüler/innen und Lehrer/innen zeigen, dass die zeitliche 
Strukturierung ein wichtiges Thema für die Gestaltung schulischer Lehr-/Lernprozesse ist. 
Hinsichtlich der Umsetzung individualisierter Lehr-/Lernprozesse gibt es in Bezug auf die zeitlichen 
Organisationsstrukturen interessante Fragestellungen, die für eine vertiefende Untersuchung lohnenswert 
sein können. Zum einen stellt sich die Frage, wie mit den unterschiedlichen Lerntempi der Schüler/innen 
umgegangen werden kann, zum anderen brauchen Instruktionsphasen einen anderen zeitlichen Rahmen als 
Phasen für Gruppenarbeit oder für selbstständiges Arbeiten. Das heißt, es geht nicht darum, zeitliche 
Strukturen völlig aufzulösen, sondern zeitliche Strukturen zu flexibilisieren, um gewisse Spielräume zu 
ermöglichen. Wichtig in diesem Kontext ist, dass von den didaktischen Konzepten die zeitlichen Strukturen 
abgeleitet werden und nicht umgekehrt. Im Fall des Wiener Gymnasiums können didaktische Konzepte 
und die damit verbundenen Lehr-/Lernprozesse nur an 50-Minuten-Einheiten angepasst werden. In diesem 
Zusammenhang gilt es auch, die Verteilung und Konstellation der Unterrichtsfächer innerhalb eines 
Schultages zu berücksichtigen, wie in Punkt 9.5 „Curriculare Organisationsstrukturen“ genauer beschrieben 
wird. 
9.4
Personelle Organisation 
Der Schule wird von den vielfach betriebswirtschaftlich ausgerichteten Organisationstheorien eine 
Sonderstellung zugeschrieben. Sie unterscheidet sich „von rein marktwirtschaftlichen Organisationen, 
indem sie einen öffentlichen Auftrag zu erfüllen“ (Plake 2010, S. 53) hat. Das heißt, die Schüler/innen sind 
nicht als Kund/innen zu betrachten, sondern als Teilnehmer/innen der Organisation. Deshalb könnten 


230
neben den Lehrer/innen auch die Schüler/innen hinsichtlich personeller Entscheidungsstrukturen in dieser 
Kategorie berücksichtigt werden.
PLAKE (2010) erläutert seine Annahme anhand des Beispiels, dass „Lernprodukte“ in Kooperation 
zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen hergestellt werden und Schüler/innen somit auch als 
Produzent/innen eingestuft werden können. Zudem ergänzt er, dass Kund/innen immer auch eine 
Dienstleistung beziehen, weil sie sich einen bestimmten Nutzen erwarten. Aufgrund der Schulpflicht muss 
sich der Nutzen der „Dienstleistung Bildung“ für die Schüler/innen nicht unmittelbar erschließen, da sie 
eben eine Pflicht ist (Plake 2010, S. 54).
Von dieser rein produktionstechnischen Betrachtungsweise wird im Rahmen dieser Arbeit Abstand 
genommen. Es wird der Standpunkt vertreten, dass den Kriterien für die Einteilung von Schüler/innen in 
bestimmte Lerngruppen ein pädagogisch-didaktisch motiviertes Konzept zu Grunde liegt
46
. Deshalb werden 
jene Strukturen, die in diesem Fall die Schüler/innen betreffen, innerhalb der Organisationsstrukturen unter 
der Kategorie pädagogisch-didaktisch geführt. 
In den Interviews konnten hinsichtlich der personellen Strukturen fallspezifische Unterschiede 
identifiziert werden. Interessant waren vor allem die Unterschiede zwischen den beiden Fallstudien in Bezug 
auf die Gestaltung der Arbeitsteilung. In den SBW Häusern des Lernens stehen den Lehrer/innen zur 
Unterstützung Praktikant/innen zur Verfügung, die meistens Pädagogik studieren oder nach der Matura ein 
Zwischenjahr zur weiteren Ausbildung einlegen. Sie führen kleinere Korrekturarbeiten durch, organisieren 
für die Schüler/innen individuelle Prüfungstermine und helfen bei der Zusammenstellung und Konzeption 
von Unterrichtsmaterialien.
PRAKTIKANT/INNEN ALS UNTERSTÜTZUNG 

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