gleichzeitig Konsolidierungsraum. Wenn wir das machen, müssen wir die Gefahr sehen, dass
sich das vermischt.“ (V6_CH_3.1 #00:47:21)
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HUBELI (2012) sieht eine Entwicklung weg von Funktionsräumen hin zu Mehrzweckräumen, deren
„Ausstattungserfordernisse so variabel gestaltet werden können, dass eine Vielzahl von Lernformationen
möglich“ (Hubeli 2012, S. 106) sind.
KÜHN (2011) verdeutlicht in diesem Kontext, dass es im Zuge der geforderten Individualisierung ein
„neues Spektrum von Qualitäten einer zeitgemäßen Schularchitektur“ braucht, die sich durch ein „deutlich
differenziertes Raumangebot“ auszeichnet und sich nicht auf eine „einfache Aufsplitterung bestehender
Raumprogramme in unterschiedliche Einheiten“ beschränkt.
„Der Schlüssel für ein effizientes Angebot vielfältiger Situationen liegt in der „Variabilität und
Mehrfachnutzung räumlicher Angebote, die sich zu einer »Lernlandschaft« ergänzen, die im
Schulhaus ihren Mittelpunkt hat, aber die unmittelbaren Außenräume und die Lernorte der
näheren Umgebung einbezieht“ (Kühn 2011, S. 84).
Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass das Konzept der Funktionsräume der SBW Häuser des
Lernens zu den beschriebenen Mehrzweckräumen in der Literatur nicht in Opposition steht.
Funktionsräume werden in der Literatur mit den Konzepten der Fachräume, wie beispielsweise dem
Biologiesaal, in Verbindung gebracht (Hubeli 2012, S. 106). Das Konzept der Schweizer Fallstudie
unterscheidet keine fachspezifischen Funktionsräume. Die Gestaltung der verschiedenen Räume zielt darauf
ab, optimale Rahmenbedingungen für die unterschiedlichen Sozialformen, wie selbstständiges Arbeiten,
Arbeiten in Gruppen, Instruktionsräume, Coachingbereiche oder Rückzugsbereiche für die Freizeit, zu
schaffen.
Abbildung 30 und Abbildung 31 zeigen Lernräume, die ausschließlich der Instruktion dienen. Anders
als im Fall der Wiener Fallstudie sitzen Schüler/innen um einen großen runden bzw. ovalen Tisch. Bezüglich
der technischen Ausstattung gibt es beispielsweise in Abbildung 30 zwei Beamer, die auf beide Stirnseiten
des Raumes projizieren, sodass die Schüler/innen den Visualisierungen des Vortrags in beiden
Blickrichtungen optimal folgen können. Der/die Lehrer/in sitzt mit den Schüler/innen am selben großen
Tisch, was weitgehende Gleichrangigkeit zum Ausdruck bringt, während in der österreichischen Fallstudie
der Lehrer/innen-Tisch den Schüler/innen frontal gegenüber steht, was eine klare Hierarchie impliziert. Im
Fall von Abbildung 31 sieht man, dass der Platz des/der Lehrer/in trotzdem mit Materialien und
Arbeitsunterlagen eingerichtet sein kann.
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Abbildung 30: Lernraum für die Inputphase – SBW Häuser des Lernens Romanshorn (Edlinger 2013)
Abbildung 31: Lernraum für Inputphase– SBW Häuser des Lernens Romanshorn (Edlinger 2013)
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Abbildung 32: Mehrzweck- Lernraum „Großraumbüro“ – SBW Häuser des Lernens Romanshorn (Edlinger 2013)
Abbildung 33: Mobile Spinde für die Schüler/innen– SBW Häuser des Lernens Romanshorn (Edlinger 2013)
Abbildung 32 zeigt die Ausbildungsräumlichkeiten der Neuen Medien AG, wo Jugendliche zu
Mediamatiker/innen
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ausgebildet werden. Jede/r Schüler/in verfügt über einen eigenen Arbeitsplatz, der
von der Ausstattung und Dimension jenem ihrer Ausbildner/in gleichwertig ist. Die Fluglinie Swiss Air hat
für jeden Arbeitsplatz einen Catering-Wagen (vgl. dazu Abbildung 33) zur Verfügung gestellt, der als
mobiler Spind dient.
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Genauere Informationen zu dieser Ausbildung und diesem Berufsbild unter:
http://www.sbw.edu/de/neue-
medien/home-portraet/index.html
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An das Großraumbüro grenzen zwei Instruktionsräume sowie kleinere Besprechungsräume (vgl. dazu
Abbildung 46). Diese werden von den Schüler/innen für Kundengespräche und Projektpräsentationen im
Rahmen ihrer Ausbildung genutzt. Die Problematik der Akustik und der Lärmbelastung in dem
Großraumbüro ist in diesem Setting durchaus ein Thema, wie die folgenden Zitate zeigen.
LÄRM UND GROßRAUMBÜRO
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