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Lernprozesse
Im Zentrum der graphischen Darstellung von Lernumgebungen steht der Lernprozess, der durch die 
Gestaltung der Lernumgebung ermöglicht werden soll oder in einem bestehenden Lehr-/Lernsetting 
beobachtet wurde. Im Fall des vorliegenden Forschungsvorhabens geht es darum, individualisierte 
Lernprozesse, deren Charakteristika in Teil II beschrieben wurden, zu ermöglichen. Davon ausgehend soll 
nun untersucht werden, welche Lernumgebungen benötigt werden, um eben dieses Ziel zu erreichen. Der 
Lernprozess an sich ist austauschbar und im Zentrum können beispielsweise handlungsorientierte 
Lernprozesse als Ziel formuliert werden. 
Akteur/innen-Perspektive
Damit die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Einschätzungen der Akteur/innen gegenübergestellt 
werden können, wird am Rande der graphischen Darstellung beschrieben, um welche/n Akteur/in es sich 
jeweils handelt. 
Die Entwicklung der Kategorien sowie die Beschreibung der einzelnen Dimensionen von 
Lernumgebungen in den folgenden Kapiteln basieren auf einer fachdidaktisch-schulpraktischen Perspektive. 
Gleichermaßen könnte dieses Modell von Schüler/innen verwendet werden, um ihre Wahrnehmungen und 
Vorstellungen auf bestimmte Lernszenarien zu erfassen. Es kann auch als Grundlage für etwaige 
Schulentwicklungsprojekte dienen, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteursgruppen 
zu unterstützen.

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Nutzungsmöglichkeiten für die Analyse
Das Instrument bietet unterschiedliche Herangehensweisen, um Lernumgebungen zu analysieren bzw. 
neue Lernszenarien zu entwerfen (vgl. dazu Abbildung 26): 
Abbildung 26: Möglichkeiten der Analyse von Lernumgebungen (eigene Darstellung 2017)
ƒ
Beschreibung einzelner Faktoren: 
Es kann ein Lernumgebungsfaktor innerhalb einer Dimension herausgegriffen und hinsichtlich seiner 
Charakteristika isoliert beschrieben werden. In einem weiteren Schritt lässt sich dieser Faktor mit anderen 
in Verbindung setzen. Dabei kann untersucht werden, welcher Rahmenbedingungen es bedarf, um die 
Wirksamkeit dieses Faktors für den Lernprozess zu erhöhen oder auch zu vermindern. Die Beschreibung 
der einzelnen Dimensionen und ihrer Kategorien erfolgt in den Kapiteln 8-10. 
ƒ
Lernumgebungen von bestimmten Lernprozessen ableiten 
In dieser Analysevariante besteht die Option, dass der im Zentrum stehende Lernprozess genau definiert 
und seine Eigenschaften konkret beschrieben werden. Basierend darauf wird überlegt, welche Faktoren aus 
den einzelnen Dimensionen maßgeblich sind, um dieses Ziel zu erreichen. Diese Variante trifft ansatzweise 
auf das vorliegende Forschungsvorhaben zu: Die Prinzipien individualisierten Lernens wurden im zweiten 
Teil dieser Arbeit umfassend beschrieben. Davon ausgehend kann nun im dritten Teil dieser Arbeit 
herausgearbeitet werden, unter welchen Lernumgebungsfaktoren diese Prinzipien bestmöglich entwickelt 
werden können.
ƒ
Lernprozesse von bestimmten Lernumgebungen ableiten 
Es kann aber auch der umgekehrte Weg gegangen werden, nämlich, dass man eine vorhandene 
Lernumgebung in all ihren Dimensionen so detailgetreu wie möglich beschreibt. Basierend auf diesen 

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Überlegungen kann nicht nur analysiert werden, welches Ziel bzw. welcher Lernprozess damit erreicht 
werden soll, sondern es können Widersprüche oder Probleme erkannt werden, warum bestimmte 
Lernprozesse nicht initiiert werden. Das kann dann der Fall sein, wenn sich beispielsweise zwei Parameter 
aus unterschiedlichen Dimensionen diametral entgegenstehen und nicht förderlich sind (Zielkonflikt). 
Manche Faktoren beeinflussen einander womöglich gar nicht und stehen neutral zueinander 
(Zielneutralität). Andere Faktoren wiederum verstärken den Lernprozess als unterstützendes Tandem 
(Zielharmonie). Ansatzweise geschieht dies aufgrund der beschriebenen Beobachtungen im Rahmen beider 
Fallstudien. 
Hinsichtlich der wissenschaftlichen Betrachtungsweise stellt sich die Frage, auf welcher Ebene in diesem 
Analyseinstrument die theoretischen Bezüge einzuordnen sind. Da für die einzelnen Dimensionen bzw. 
auch in Abhängigkeit vom jeweiligen wissenschaftlichen Zugang verschiedene Theorien mit 
unterschiedlichen Reichweiten eingesetzt werden können, umrahmt dieser Aspekt als eine Art Metaebene 
das Konzept der Lernumgebung.

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7.2.3
Struktur der Dimensionsbeschreibungen und der Anwendungsbeispiele 
Abbildung 27: Schema des Analyseinstruments für Lernumgebungen (eigene Darstellung 2017) 
Diese allgemeine und abstrakte theoretische Beschreibung des Analyseinstruments für Lernumgebungen 
wird in den folgenden Kapiteln anhand der beiden Fallstudien getestet. Es handelt sich - wie bereits erwähnt 
- nicht um eine „vollständige“ oder „abgeschlossene“ Systematisierung. Sie ist einerseits an den jeweiligen 
Standort und andererseits an die konkreten Probleme bzw. Fragestellungen anzupassen. Die Systematik soll 
eine Grundlage für kritische Diskussionen und die Weiterentwicklung des Analyseinstruments darstellen. 

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Die Beschreibung der Dimensionen ist in den Kapiteln 8-10 nach folgendem Schema aufgebaut: 
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Allgemeine Beschreibung und ausgewählte relevante theoretische Bezüge 
ƒ
Beschreibung der Kategorien und ihnen zugeordnete Faktoren innerhalb einer Dimension (basierend 
auf den analysierten Interviews, Bildern und Dokumenten) 
ƒ
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Fallstudie in der Schweiz und Österreich 
ƒ
Relevanz für die Fachdidaktik der GW
Unter Anwendung dieser Struktur werden die einzelnen Dimensionen nachfolgend anhand konkreter 
Beispiele aus den Fallstudien beschrieben. In Kapitel 11 wird anhand von konkreten Anwendungsbeispielen 
auf die unterschiedlichen Wechselwirkungen zwischen den Faktoren und den Dimensionen eingegangen. 

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8
Dimension: Raumqualitäten 
Vielfach ist die erste Assoziation mit Lernumgebungen der physische Lernraum (vgl. dazu Kapitel 3.2). 
Betritt man eine Schule, ein Klassenzimmer, so sind die Ausstattung, die materielle Beschaffenheit und die 
Wirkung des physischen Raumes die ersten Aspekte, die wahrgenommen werden. Um dem/der Leser/in 
einen ähnlichen Zugang zum Thema der Lernumgebung zu gewähren, beginnt die Beschreibung der 
Dimensionen mit den Raumqualitäten. 
8.1
Allgemeine Beschreibung 
Die Dimension der Raumqualitäten bezieht sich auf die physisch materielle Ausstattung eines Raums 
und die Anordnung der darin vorhandenen Objekte. Theoretisch kann man diesbezüglich WARDENGAS 
(2006) Raumbegriffe, den Containerraum und den Raum als relationalen Ordnungsraum, verweisen (vgl. 
dazu Textfeld 3). Als Containerraum definiert die Autorin das Ergebnis von Prozessen „natürlicher und 
anthropogener Faktoren“, während der relationale Raum als ein „System von Lagebeziehungen materieller 
Objekte“ verstanden wird (Wardenga 2002).
LÖW (2001) beschreibt in ihrer Publikation „Raumsoziologie“ hinsichtlich der Raumkonstitution zwei 
wichtige Prozesse. Das ist zum einen das sogenannte 
Spacing
, womit sie „das Angeordnete“ im Raum 
bezeichnet. Sie beschreibt, dass der Raum durch „das Platzieren von sozialen Gütern und Menschen bzw. 
das Positionieren primär symbolischer Markierungen“ (Löw 2001) konstituiert wird. Dazu erläutert sie als 
zweiten komplementären Prozess in diesem Zusammenhang die