Umgang mit Angst
Die Frage nach dem
Umgang mit der Angst wurde verschiedenerweise aufgefasst. Angst
wurde von fast allen Probanden (=20) mit Begriffen wie
Respekt
,
Nervosität
und
Zweifel
gleichgesetzt. Diese Gefühlsregungen werden von den meisten Probanden entweder
ausgeblendet (n=6) oder als Motivation gesehen, sich selbst weiterzuentwickeln (n=10). 2
Personen gaben an, keine Angst zu verspüren, 2 weitere gaben an, diese
Regungen zu
unterdrücken.
16 Jahre, weiblich:
„Wenn ich mir jetzt ein Cliff anschaue dann denke ich mir „ja Vollgas mache ich“. Und dann
fahre ich so und wenn ich auf den Felsen zukomme denke ich mir nochmal „vielleicht nicht“
aber dann denke ich mir durchziehen, und ich ziehe es dann eigentlich immer voll durch auch
wenn ich Angst habe. Abbrechen tue ich eigentlich nie. Ich glaube ich wäre auf mich selber
angefressen, wenn ich etwas jetzt nicht gemacht hätte.“
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18 Jahre, männlich:
„Angst habe ich nicht wirklich, ich würde es eher als Zweifel beschreiben, Zweifel an mir selbst,
ob ich das jetzt schaffe, was ich mir vorgenommen habe. Aber das ist eigentlich nur vor dem
Start, und nicht während dem fahren.“
18 Jahre, männlich:
„Angst ist das nicht, Angst würde ich das nicht nenne. Ich würde sagen man ist relativ nervös,
speziell bei einem Contest und auch sonst. Man schaut sich etwas an, man geht hinauf, steht
oben und geht in die Bindung hinein. Man zieht sich an, und da bin ich immer sehr nervös. Und
sobald hinuntergezählt wird und ich wegfahre bin ich dann eigentlich richtig, ich weiß nicht,
ich bin mir ziemlich sicher darüber was ich tue und habe einen Spaß dann. Die ganze Nervosität
ist dann weg.“
20 Jahre, männlich:
„Also bei Contests, wenn man am Start steht ist es natürlich was andere, alle Kollegen sind um
dich und da pusht man sich schon noch ein bisschen mehr und da drückt man die Angst fast
weg finde ich. Man bereitet sich natürlich besser vor und schaut sich die Line hundertmal an
und da finde ich wird die Angst oft weggedrückt, finde ich."
18 Jahre, weiblich:
„Wenn ich jetzt zum Beispiel vor einem Cliff stehe und mich erst nicht traue zu Springen weil
es mir zu groß ist. Dann motiviert mich das [gemeint: Angst] meistens, weil [pausiert] ich mir
denke, dass halt nichts passieren kann und springe dann einfach. Aber manchmal ist so ein
gewisser Respekt und eine gewisse Angst recht gut, weil man sonst auch einfach überall
runterspringt und das ist auch nicht gesund auf Dauer.“
17 Jahre, männlich:
„
Auf der anderen Seite, ist es so, dass wenn ich am Start stehe mir oft denke „warum tue ich
das eigentlich“. Das ist so ein Gefühl, diese 10-30 sec vor dem Start fühlen sich dann einfach
ewig an und du denkst dir nochmal „ah warum tue ich mir das an“. Aber sobald man dann
losfährt ist es das Beste Gefühl das es gibt.“
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iv.
Identität
19 der Befragten Jugendlichen gaben an, dass der Sport mit seinem „Lifestyle“ sich neben der
Ausübung am Berg auch auf das tägliche Leben auswirkt. Diese Zugehörigkeit zu dem Freerider
Lifestyle zeigt sich den Befragten nach, im Betrachten von
Skivideos
(n=6), dem
Kleidungsstil
(n=5) und auch durch Aktivität in den sozialen
Netzwerken
(n= 3).
20 Jahre, männlich:
„Also mein Freundeskreis besteht größtenteils aus Freeridern, und es prägt dich schon etwas.
Als Freerider, auch mit dem Gewand, man schaut das es weiter ist, feiner und einfach a
bisschen größer und der Style cooler. Was schon auch wichtig ist, einfach ein bisschen anders
sein als wie alle anderen. Social Media sieht man automatisch mehr Skisachen, und geht dann
soweit das du im Winter im Instagram durchgehend nur Skisachen hast. Ich schaue mir auch
gern Skifilme an, da bekommt man auch dieses Kribbeln und du weißt du willst wieder
Skifahren gehen.“
15 Jahre, männlich:
„Das ist ein sehr, sehr großer Teil von meinem Leben. In den Ferien bin ich wirklich jeden Tag
nur am Skifahren, schaue ich immer Freeridefilme von großen Namen. Freeride World Tour
interessiert mich seit zwei Jahren richtig und ich schaue mir alle
L
ivestreams an. Das ist schon
richtig cool finde ich.“
18 Jahre, männlich:
„Ja schon, man erkennt eben viele Leute an den langen Haaren und am Kleidungsstil. Aber ich
kenne auch viele, welche nicht so anziehen.“
19 Jahre, männlich:
„Auf jeden Fall ist Skifahren ein großer Tag von meinem Alltag geworden. Eventuell färbt der
Style schon ab auf mich von der Szene.“
17 Jahre, männlich:
„Irgendwie macht dich das aber schon aus, und wenn man in so einem Umfeld ist passt man
sich automatisch an.“
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Weitere Befragte (n
=3) gaben zwar an, mit ihren Freunden aus der Szene viel bis hin zu fast
ausschließlich über das Freeriden zu reden, jedoch daneben noch anderen Freundeskreisen
beizuwohnen, wo der Sport nur selten thematisiert wird.
16 Jahre, weiblich:
„Also bei mir in der Schule gibt es keine Freerider, aber bei anderen Freundeskreis da reden wir
sehr viel darüber welche Ski gerade cool sind oder was cool ist zum Anziehen. Und Skifilme sehe
ich auch, Salomon Freeski oder Freeride World Tour da will man sich ja dann auch cool
anziehen.“
18 Jahre, männlich:
„Natürlich ist das tägliche Thema Skifahren, aber ich rede mit meinen anderen Kollegen auch
über andere Sachen, Football interessiert mich schon.“
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