I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort



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Leitfaden Geflügel 2020 gesamt

Waldstaudenroggen 
zu nennen, eine 
alte Getreidesorte, die u.a. in der Permakultur oder auch in der Forstwirtschaft verwendet wird. 
Waldstaudenroggen ist eine anspruchslose, tiefwurzelnde Kultur, die bis zu zwei Meter hoch wird und 
dessen Reifung durch zeitiges Abmähen vor der Ährenbildung über mehrere Jahre/Vegetationsperioden 
hinausgezögert werden kann. Nach ersten Praxiserfahrungen im Legehennnenbereich zeigt sich trotz 
widriger Bedingungen (Trockenheit) eine gute Keimung und ein schnelles Wachstum mit einer sehr 
guten Bestockung und schneller Bedeckung des Bodens. Eine in Blöcken gesäte Kultur wird von den 
Hennen sehr gut angenommen. Im Übrigen ist Roggen ein idealer Stickstoffzehrer, besser als Mais. 
Abbildung 97: Waldstaudenroggen ca. 5 und 3 Wochen nach der Ansaat 
Bäume und Sträucher eignen sich, im Verbund gepflanzt als Hecke oder als Einzelpflanze, als 
Schutzzone, die sehr gut von den Tieren angenommen wird. Eine parallele Bepflanzung zum Stall kann 
außerdem den Vorteil des Windschutzes bieten, was gerade bei stationären Ställen mit beiderseitigem 
Auslauf ein Problem sein kann. Auch für mobile Systeme bietet eine Eingrünung der Auslauffläche (z.B. 
als Außenhecke um das gesamte Freilandareal) diesen Vorteil.
Wichtig bei jeglicher Bepflanzung sind die Pflanzabstände, die so zu wählen sind, dass 
Pflegemaßnahmen, wie z.B. mulchen, mit dem Schlepper zwischen den Bepflanzungen möglich sind. 
Das bedeutet, dass zwischen zwei Hecken oder Baumreihen ein Abstand von mind. 4 m gewählt werden 
sollte. Bei der mobilen Hennenhaltung sei noch erwähnt, dass den Tieren entweder ständig 4 m² Fläche 
zur Verfügung stehen muss oder im Rotationsprinzip 4 m² je 2,5 m² Fläche pro Tier. 
Abbildung 98: Bäume parallel zum Stall können als Windbruch dienen
 
Die Nachteile natürlicher Strukturelemente sind zum einen die regelmäßige Pflege von Bäumen und 
Sträuchern (Hecken), was einen zusätzlichen Arbeitszeitaufwand darstellt. Zum anderen bieten sie nicht 
nur für die Hennen eine Schutzmöglichkeit, sondern können auch von Prädatoren wie dem Fuchs 
genutzt werden, um sich unbemerkt ihren Beutetieren anzunähern, wenn kein Außenzaun diese vorm 
Eindringen in den Auslauf abhält. Größere Bäume können Greifvögeln zum Verweilen dienen. Zudem 
locken die Früchte der Pflanzen Wildvögel und Schadnager an. Bei der Wahl des Pflanzgutes sollte 
daher auf früchte- und beerentragende Pflanzen verzichtet werden und die Pflanzen sollten einen 
kräftigen Rückschnitt gut tolerieren. Denkbar wären Pappeln, Buchen, Birken, Haselnuss und Holunder.



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