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Eine Zusammenfassung der Handlung des Dramas “Räuber”



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Kurs ishi Ro\'ziboyeva Sarvinoz[1] (1)[1]

Eine Zusammenfassung der Handlung des Dramas “Räuber”
Friedrich Schillers Drama ‘’Die Räuber’’ wurde im Jahre 1781 zunächst anonym veröffentlicht, im Folgejahr dann in Mannheim uraufgeführt. Das während der Zeit des Sturm und Drang entstandene Schauspiel ist in fünf Akte gegliedert, welche jeweils in mehrere Szenen unterteilt sind. Es handelt von der Rivalität zweier Brüder, Karl und Franz von Moor. Der hässliche Franz ist der zweitgeborene Sohn und hat sich zeitlebens ungeliebt gefühlt, im Gegensatz zu seinem Bruder Karl, der sich zum Studium in Leipzig aufhält. Franz versucht durch Intrigen seinen Bruder auszuspielen, um an das Erbe seines Vaters, des Grafen Maximilian von Moor, heranzukommen.
Aufbau des Dramas. Das Drama ist nach dem klassischen Fünf-Akt-Schema aufgebaut, weist jedoch zusätzlich eine zweisträngig-antithetische Handlungskonstruktion sowie Elemente der offenen Dramenform auf. Dem Thema der feindlichen Brüder entsprechend verlaufen Franz-Moor-Handlung und Karl-Moor-Handlung parallel an ihnen kontrastiv zugeordneten Schauplätzen, gleichzeitig stehen sie jedoch in antithetischem Bezug zueinander: Die Karl-Moor-Handlung ist eine Reaktion auf die Franz-Moor-Handlung.
Personen: Die feindlichen Brüder Franz und Karl Moor sind die Hauptfiguren des Dramas, wobei sie antagonistisch angelegt sind Franz = Intrigant, Karl = Opfer der Intrige. Aufgrund ihrer individuell extremen, antithetischen Charakterkonzeption Franz = Verstandesmensch, Karl = Herzmensch kommt es jedoch zu Konflikten; beide nähern sich im Verlauf des Dramas einander an. Amalia von Edelreich wird von beiden Brüdern begehrt, sie verschmäht jedoch Franz und liebt Karl, was eine weitere Ursache für Franzens Bedürfnis nach Rache für das ihm widerfahrene persönliche Unrecht von Natur und Menschen um ihn herum ist. Maximilian von Moor erscheint als willensschwacher und ungerechter Vater, der Karl bevorzugt und von diesem vergöttert wird. Die Räuber stehen außerhalb der gesetzlichen Ordnung. In ihrer Gruppe vermischen sich unterschiedliche Motivationen: Rache an der Gesellschaft für persönlich oder gesellschaftlich widerfahrenes Unrecht, Niedertracht, Habgier.
Stil und Sprache: Stil und Sprache vermitteln die Aufbruchstimmung des Sturm und Drang, den Willen zum Aufruhr gegen Natur und Ordnungssysteme. Die zügellose Sprache wird zeitgleich durch pathetisch-rhetorischen Stil auf eine gedanklich-abstrakte Ebene gebracht, sodass individuelle Aussagen zwecks philosophischer Grundausrichtung objektiviert werden.
Interpretationsansätze: Für eine thematische Interpretation des Dramas bieten sich die Deutung gesellschaftlicher und politischer Implikationen an, ebenso wie die Leitthemen und Leitmotive (z. B. ‘’Der verlorene Sohn’’) oder biografische Aspekte des jungen Schiller.
Übersicht:
I. Akt
II. Akt
III. Akt
IV. Akt
V. Akt
I. Akt
Franz fälscht einen Brief von einem Kameraden seines Bruders, in dem dieser von angeblichen Gräueltaten Karls in Leipzig erzählt. Den eigentlichen Brief, in dem Karl seinen Vater um Vergebung bittet, hat Franz verbrannt. Enttäuscht entschließt der Vater sich dazu seinen Sohn zu enterben. Er bittet Franz darum eine Antwort zu verfassen, die entgegen den Wünschen des Vaters ausgesprochen hart ausfällt. Karl erhält und liest den Brief in einer Leipziger Studentenkneipe. Nachdem auch seine Freunde den Brief gelesen haben, überredet Spiegelberg sie dazu eine Räuberbande zu gründen. Er hofft darauf selbst Hauptmann zu werden, doch die Gruppe wünscht, dass Karl ihr Anführer wird. Im Glauben vom Vater verstoßen worden zu sein willigt er ein. Im Schloss wirbt Franz um Karls Geliebte Amalia. Diese steht dem falschen Spiel von Franz jedoch misstrauisch gegenüber. Daraufhin zeigt Franz sein wahres Gesicht und Amalia schwört ihm Rache.
II. Akt
Um herrschen zu können, muss Franz seinen Vater umbringen. Er zieht den Bastard Hermann auf seine Seite und weist ihn an sich als Kamerad Karls auszugeben und dem Grafen zu erzählen, Karl sei umgekommen. Als der verkleidete Hermann dem Vater die falsche Nachricht überbringt, gibt dieser sich selbst die Schuld am Tod seines Sohnes. Der Graf bricht scheinbar tot zusammen. Franz freut sich sichtlich darüber und sinniert über seine Zukunft als Herrscher. In den böhmischen Wäldern führt Karl zur gleichen Zeit das Leben eines Räuberhauptmannes. Als die Bande davon hört, dass der Räuber Roller in einer nahegelegenen Stadt gehängt werden soll, setzt die Räuberbande die Stadt in Brand und Karl befreit Roller. Bei der Einäscherung kommen jedoch viele Unschuldige zu Tode. Spiegelberg erfreut sich am Leid dieser Menschen, während Karl der Sache kritisch gegenüber steht. Er spielt mit dem Gedanken die Räuberbande zu verlassen, als diese von Militär umzingelt wird. Ein Pater wird geschickt, der die Auslieferung Karls verhandeln soll, doch die Räuber stellen sich hinter ihren Hauptmann und ziehen mit dem Ruf ›Tod oder Freiheit‹ euphorisch in den Kampf.
III. Akt
Franz wirbt weiterhin um Amalia und möchte nun um ihre Hand anhalten. Nachdem sie ihn zum wiederholten Male abweist, droht er ihr damit sie in ein Kloster zu schicken. Sie erwidert, dass ihr das lieber sei als sich mit ihm zu vermählen. Daraufhin versucht er sie gewaltsam vor den Traualtar zu zerren und wird daraufhin von ihr geohrfeigt. Schließlich täuscht sie eine Versöhnung vor, greift dann jedoch nach seinem Degen, woraufhin er die Flucht ergreift. Von Hermann erfährt Amalia dass sowohl der Graf als auch Karl noch am Leben sind. In den böhmischen Wäldern möchte sich Kosinsky der Räuberbande anschließen. Karl warnt ihn davor. Für ihn komme das nur in Frage, wenn sich sonst kein anderer Ausweg mehr böte. Kosinsky erzählt Karl von seinem Leben und es zeichnen sich Ähnlichkeiten zwischen den beiden ab. Auch Kosinsky hat eine Geliebte mit dem Namen Amalia. Karl beschließt daraufhin zum Schloss zurückzukehren und die Räuber folgen ihm.
IV. Akt
Karl gibt Kosinsky die Anweisung ihn als Graf von Brand auf dem Schloss anzukündigen. Als Amalia dem verkleideten Karl, ohne zu ahnen wer sich tatsächlich unter dem Kostüm verbirgt, die Ahnengalerie zeigt, wird ihm klar dass sie ihn noch liebt. Franz jedoch ahnt, um wen es sich tatsächlich handelt und befiehlt dem Diener Daniel den vermeintlichen Grafen zu vergiften. Franz philosophiert über das Dasein als Mensch. Als Daniel sich Karl zu erkennen gibt, erfährt dieser vom linken Treiben seines Bruders. Er wünscht sich Amalia noch ein letztes Mal zu sehen und möchte dann das Schloss wieder verlassen. Amalia und der Graf von Brand erzählen einander von ihren Geliebten in der Ferne. Er erklärt ihr, dass er nicht zu seiner Geliebten zurückkehren könne, da er schlimme Taten begangen habe. Amalia erfreut sich daran, dass ihr Karl noch am Leben ist und ein rechtes Leben in der Ferne führt. Karl kann mit der Situation nicht umgehen und flieht zu seiner Räuberbande. Spiegelberg versucht unterdessen Anführer der Bande zu werden und macht Andeutungen Karl töten zu wollen, woraufhin Schweizer ihn ersticht. Selbstmordgedanken steigen in Karl hoch, doch er unterdrückt sie. Als Hermann nachts in den Wald geht, um den in einem Turm eingesperrten Grafen von Moor mit Essen zu versorgen, befreit Karl diesen ohne sich zu erkennen zu geben. Er erfährt was sein Bruder ihrem Vater angetan hat und beschließt das Schloss anzugreifen. Er gibt Schweizer die Anweisung ihm seinen Bruder lebend herbei zu schaffen.
V. Akt
Franz träumt vom jüngsten Gericht und bekommt es mit der Angst zu tun. Er lässt sich von Daniel einen Pastor herbeirufen. Dieser erklärt ihm, dass die schlimmsten Sünden der Vater- und der Brudermord seien. Er hört, wie sich die Räuber dem Schloss nähern. Verzweifelt versucht er zu beten, was ihm jedoch nicht gelingt. Daniel weigert sich ihm dabei zu helfen und so erdrosselt sich der verzweifelte Franz selbst mit seiner Hutschnur. Schweizer bemerkt, dass er sein Versprechen Franz lebend zu Karl zu bringen nicht erfüllen kann und erschießt sich. Amalia wird zu Karl gebracht und er gibt sich ihr als Räuberhauptmann zu erkennen. Entsetzt vom Treiben seines Sohnes scheidet der alte Moor dahin. Als Karl Amalia erklärt, dass er nicht zu ihr zurückkehren könne, weil er den Räubern ewige Treue geschworen habe, bittet sie ihn darum sie zu töten. Zunächst verwehrt er ihr diesen Wunsch, doch als sich andere Räuber anbieten diese Aufgabe zu übernehmen, willigt er letztendlich ein. Um seine Schuld zu begleichen, beschließt er sich einem Tagelöhner auszuliefern, der mit dem auf Karl ausgesetzten Kopfgeld seine Familie ernähren kann. Schiller hat die abstrakten Konzepte von Recht, Gerechtigkeit und Schuld in ein spannendes Drama verpackt, das in seinem Aufbau typisch für die Zeit des ‘’Sturm und Drang’’ist. Der Klassiker der deutschen Literatur bricht mit der aristotelischen Tradition der Einheit von Ort, Zeit und Handlung: Das Drama spielt an mehreren Orten über einen Zeitraum von zwei Jahren. Auf das von ihnen begangene Unrecht reagieren die beiden Brüder unterschiedlich: Der von den Räubern bedrängte Franz nimmt sich das Leben. Karl dagegen will seine Taten zu sühnen, indem er sich der Justiz ausliefert. Nach der Veröffentlichung dieses Werkes wurde Schiller schlagartig berühmt. Das Drama handelt von einem Familienkonflikt, der sich als gesellschaftlicher Konflikt entfaltet. Franz Moor intrigiert gegen den von Natur und Vater bevorzugten Bruder Karl Moor, sodass dieser sich vom Vater verstoßen glaubt und einer Räuberbande anschließt, um (vermeintliches) gesellschaftliches Unrecht zu rächen. Beide Figuren scheitern jedoch: Franz, der zuletzt als gewissenloser Herrscher über das Moorsche Schloss von den Räubern bestürmt wird, sieht keinen Ausweg und richtet sich selbst. Karl, der zunehmend in Gewissenskonflikte aufgrund seiner Räubertaten und seines Rechtsempfindens gerät, liefert sich, nachdem er keine andere Lösung mehr sieht, der Justiz aus. Dies ist ein Auszug aus Königs Erläuterungen zu ‘’Die Räuber’’.
Friedrich Schillers Roman „Die Räuber’’weicht von diesem Muster entscheidend ab. Der Zeitraum des Romans erstreckt sich über etwa 15 Monate, und es findet ein laufender Ortswechsel statt. Haupthandlungsorte sind die böhmischen Wälder, in der Karls Räuberbande haust und handelt, sowie das Moorsche Schloss und gelegentlich auch das Areal darum herum. Desweiteren finden mehrere Handlungsstränge gleichzeitig statt. So wird das Leben Karls in den Wäldern genauso behandelt wie das Intrigieren Franzens im heimischen Schloss.Das gesamte Drama ist von dem Stil der Epoche Sturm und Drang geprägt. Dies macht sich vor allem in der Sprache bemerkbar:
1. Akt, 2. Szene. S. 35, Z. 9- 37; S. 34, Z. 31- 32: Regieanweisung: „tritt herein in wilder Bewegung und läuft heftig im Zimmer auf und nieder, mit sich selbst’’; S. 34, Z. 32- S. 35, Z. 37; S. 36, Z. 10- S. 37, Z. 14; 4. Akt, 5. Szene, S. 123, Z. 8- 26, der alte Moor erzählt seine Geschichte und Karl wird, typisch für Sturm und Drang, sehr wütend Karl ist in allen genannten Textbeispielen sehr aufgebracht, was sich in seiner Sprache und Bewegung niederschlägt. Er läuft auf und nieder, stampft wütend auf, schreit, bringt vor Wut teilweise nur Wortfetzen und Satzteile hervor, keine vollständigen Sätze mehr.
Schiller beendet schließlich sein Werk „Die Räuber’’und beschließt sein Medizinstudium 1781, im Alter von 21 Jahren, mit Auszeichnung.
Das Ende seiner Gefangenschaft in der Militärakademie scheint nahe, doch dann folgt ein für Schiller schwerer Schicksalsschlag: Herzog Carl Eugen schickt ihn als Militärsarzt nach Stuttgart, verweigert im das Offizierspatent und unterstellt ihn dem kommandierenden General. Nur mit dessen Erlaubnis darf Schiller ausgehen. Vielleicht hat der Herzog Schillers für ihn gefährliche Neigung zum Sturm und Drang erkannt und will ihn so unter seiner Kontrolle behalten. Noch 1781 gibt er in einem anonymen Selbstverlag „Die Räuber’’heraus, die dann am 13. Januar 1782 von Intendant Heribert von Dalberg am Hof- und Nationaltheater Mannheim uraufgeführt werden. Vor der Uraufführung musste das Stück allerdings von Heribert von Dalberg etwasabgeändert worden. Das Originalstück war zu kritisch und zu radikal gehalten. Die Vorstellung ist ungeahnt erfolgreich und wird vom Publikum frenetisch gefeiert. Vor allem beim jüngeren Publikum fand das Stück Beifall. In dem Applaus entlädt sich all die angestaute Wut und der Hass gegen die Willkür und Ungerechtigkeit des absolutistischen Staates. Das Stück, das leidenschaftlich gegen die bestehenden Ordnungen der Obrigkeit rebelliert, findet sehr großen Anklang. Das Aufbegehren der Hauptfigur Karl Moor wurde als „politisch-revolutionärer Aufschrei gegen tyrannische Staatsgewalt’’ empfunden. Schiller wurde so auf einen Schlag berühmt. Nachdem sich Schiller im Juli desselben Jahre noch ein weiteres Mal unerlaubt nach Mannheim begibt, um bei der Aufführung seines Stückes anwesend zu sein, wird er von herzog Carl Eugen auf 14 Tage arrestiert und es wird ihm auf alle Zeiten das „Komödienschreiben’’untersagt. Schiller bleibt nichts anderes übrig als die Flucht. Mit seinem Freund, dem Musiker Andreas Streicher, quartiert er sich nach kurzen Aufenthalten in Mannheim und Frankfurt in Oggersheim ein. Als vermeintliche Häscher des Herzogs auftauchen, drängt man ihn erneut zur Flucht. Er reist nach Baerbach südlich von Meiningen, wo ihn Henriette von Wolzogen, die Mutter eines Kommilitonen, beherbergt.
Schiller wird also Opfer seines Aufbegehrens, er befindet sich in Gefahr und muss fliehen, doch auch das nimmt der Verfechter der Gerechtigkeit in Kauf.Die Mitglieder der Räuberbanden waren meist jung und sehr emotional, „Die jungen Wilden’’, wurde eine der charakteristischsten Bezeichnungen für die Sturm und Drang Epoche.Der typische „Stürmer und Dränger’’. charakterisiert sich hauptsächlich durch große Emotionalität, explosive Sprachform mit teilweise unvollständigen Sätzen oder bloßen Ausrufen und den großen Zorn auf die Obrigkeit und alles was damit zu tun hat.1773, also im Alter von 14 Jahren, wurde Friedrich Schiller wie bereits erwähnt gegen seinen und den Willen der Eltern in die Militärakademie der Herzogs Carl Eugen eingeschult und dort gezwungen, erst Jura, später Medizin zu studieren. Schiller litt stark unter dem militärischen Drill der Schule. Höchstwahrscheinlich auch deswegen wurde er mit 15 Jahren Bettnässer. Das verstärkte seine Aversion gegen die Schule noch, und er begann gegen sie zu rebellieren. Heimlich beginnt er, „Die Räuber’’ zu schreiben. So wollte er dem Drill entkommen und sich Zufriedenheit verschaffen, da auch er sich gegen „seine Obrigkeit’’, den Herzog, auflehnte. Beide seiner Hauptfiguren sind Stürmer und Dränge rund halten sich für Genies, denn beide wollen etwas erreichen: Karl ist der Freiheitskämpfer, der gegen die Gesellschaft und die Kleinbürgerlichkeit rebelliert, Gerechtigkeit schaffen und Freiheit erreichen will. Er kämpft für die individuelle Freiheit, seine Freiheit, die durch die Gesetze eingeengt ist. Dabei zeigt Karl aber, obwohl er Räuberhauptmann ist, keine Verantwortung, mit Ausnahme dem Tagelöhner gegenüber, ganz am Schluss des Romans. Franz ist noch radikaler, er ordnet sich noch nicht einmal einem Gott unter. Er hat dasselbe Ziel wie sein Bruder, die Freiheit, die jedoch bei ihm dadurch definiert ist, dass er seinen Bruder und seinen Vater loswird, um endlich frei und tyrannisch herrschen zu können. Sein Motto ist, dass nur die Stärksten überleben und dass daher jeder das Recht hat, zu kämpfen und sich alles zu nehmen was er kriegen kann. Diese Einstellung äußert sich dadurch, dass er einen gezielten Plan ausheckt, den Bruder loszuwerden und den Vater zu töten, ohne irgendwelche Gefühle, alles eiskalt plant und durchführt. Wenn er seine Sache macht, dann richtig, also möchte er auch noch die Verlobte seines Bruders Karl, Amalia, für sich haben und damit beweisen, dass er der Stärkste ist. Letzten Endes geht alles gründlich schief, vor allem die „Mission Amalia’’ konnte nicht glücken, da Franz nicht in der Lage ist, Gefühle zu empfinden geschweige denn sie zu äußern. Die Räuberbanden bestanden hauptsächlich, wie bereits erwähnt, aus Jugendlichen jungen Erwachsenen und Besitzlosen. Sie schlossen sich zu Räuberbanden zusammen, die häufig mehr als siebzig Mitglieder hatten, und wählten einen Hauptmann als ihren Anführer. Sie hausten um Wald und lebten von der beute ihrer Raubzüge. Sie überfielen zum Beispiel Kutschen oder auch ganze Dörfer und plünderten sie aus. Dabei gab es immer Tote und zum Teil schwer Verletzte.Vor allem aus diesem Grund waren sie vom Bürgertum gefürchtet und verachtet. Aus der Sicht des Bürgertums brachten die Räuberbanden keine Freiheit und Gerechtigkeit, sondern Angst, Schrecken, Zerstörung und Tod mit sich. Wenn die Räuber nicht gerade aus Raubzug waren, saßen sie im Wald bei Lagerfeuern zusammen und sangen ihre Räuberlieder, gerne in Begleitung einer Gitarre. Der Hauptmann war bei diesen Sangestreffen gerne gesehen. Selbst ihre Lieder begehrten gegen bestehende Ordnungen auf. Sie hatten eine andere Form, handelten meistens von Gemeinsamkeit, Gemeinschaft, Verbunden und dienten der Verherrlichung und Preisung der Toten.Häufig lässt Friedrich Schiller in den dargestellten Liedern auch seine Kenntnisse und sein Wissen über die griechische Antike mit einfließen. Die Musik hatte bei den Räuberbanden einen hohen Stellenwert, da Sie für die Volkstümlichkeit standen und vor allem die deutsche Sprache zurückbrachten. Vorher waren alle Lieder in Latein geschrieben, welches die Sprache der Kirche und Gelehrten war, während das Deutsche von allen, vor allem von den normalen Bürgern, verstanden wurde. Auch das brachte ihre Rebellion gegen die Obrigkeit zum Ausdruck.Wurde den Räuber einmal langweilig, so dachten sie sich in ihren Augen „lustige Streiche’’aus. Einige davon werden in den „Räubern’’eindrücklich geschildert. Als Beispiel sei der Streich genannt, in dem die Räuberbande, unter Anführung Spiegelbergs, des nächstens in ein Kloster eindringt, und die schlafenden Nonnen brutal vergewaltigt werden. Anschließend wird das komplette Kloster ausgeplündert. Spiegelberg findet das lustig, Karl beteiligt sich nicht an solchen Aktionen.Dass gerade ein Kloster für diese Barbarei gewählt wird, soll noch einmal den Konflikt zwischen den Räuberbanden und der Kirche verdeutlichen. Die Räuber demonstrieren ihre Überlegenheit, indem sie wehrlose schlafende Nonnen angreifen. Doch Friedrich Schiller rebellierte nicht nur inhaltlich mit dem bloßen Schreiben eines Romans über Genies und Räuberbanden gegen den bestehenden Drill und die Zwänge der Militärschule, er tat es auch formal. Er verstieß auch gegen die damals bestehenden 3 Einheiten: Romane und Theaterstücke unterlagen zuvor strengen Kriterien. Sie spielten in dem knappen Zeitraum von nur 24 Stunden, hatten nur einen Handlungsort und vor allen Dingen nur eine Handlung.
Friedrich Schillers Roman „Die Räuber’’ weicht von diesem Muster entscheidend ab. Der Zeitraum des Romans erstreckt sich über etwa 15 Monate, und es findet ein laufender Ortswechsel statt. Haupthandlungsorte sind die böhmischen Wälder, in der Karls Räuberbande haust und handelt, sowie das Moorsche Schloss und gelegentlich auch das Areal darum herum. Desweiteren finden mehrere Handlungsstränge gleichzeitig statt. So wird das Leben Karls in den Wäldern genauso behandelt wie das Intrigieren Franzens im heimischen Schloss.Das gesamte Drama ist von dem Stil der Epoche Sturm und Drang geprägt. Dies macht sich vor allem in der Sprache bemerkbar:

  1. Akt, 2. Szene. S. 35, Z. 9- 37; S. 34, Z. 31- 32: Regieanweisung: „tritt herein in wilder Bewegung und läuft heftig im Zimmer auf und nieder, mit sich selbs’’; S. 34, Z. 32- S. 35, Z. 37; S. 36, Z. 10- S. 37, Z. 14; 4. Akt, 5. Szene, S. 123, Z. 8- 26, der alte Moor erzählt seine Geschichte und Karl wird, typisch für Sturm und Drang, sehr wütend Karl ist in allen genannten Textbeispielen sehr aufgebracht, was sich in seiner Sprache und Bewegung niederschlägt. Er läuft auf und nieder, stampft wütend auf, schreit, bringt vor Wut teilweise nur Wortfetzen und Satzteile hervor, keine vollständigen Sätze mehr.

  2. Schiller beendet schließlich sein Werk „Die Räuber’’ und beschließt sein Medizinstudium 1781, im Alter von 21 Jahren, mit Auszeichnung.

Das Ende seiner Gefangenschaft in der Militärakademie scheint nahe, doch dann folgt ein für Schiller schwerer Schicksalsschlag: Herzog Carl Eugen schickt ihn als Militärsarzt nach Stuttgart, verweigert im das Offizierspatent und unterstellt ihn dem kommandierenden General. Nur mit dessen Erlaubnis darf Schiller ausgehen. Vielleicht hat der Herzog Schillers für ihn gefährliche Neigung zum Sturm und Drang erkannt und will ihn so unter seiner Kontrolle behalten. Noch 1781 gibt er in einem anonymen Selbstverlag „Die Räuber’’ heraus, die dann am 13. Januar 1782 von Intendant Heribert von Dalberg am Hof- und Nationaltheater Mannheim uraufgeführt werden. Vor der Uraufführung musste das Stück allerdings von Heribert von Dalberg etwas abgeändert worden. Das Originalstück war zu kritisch und zu radikal gehalten. Die Vorstellung ist ungeahnt erfolgreich und wird vom Publikum frenetisch gefeiert. Vor allem beim jüngeren Publikum fand das Stück Beifall. In dem Applaus entlädt sich all die angestaute Wut und der Hass gegen die Willkür und Ungerechtigkeit des absolutistischen Staates. Das Stück, das leidenschaftlich gegen die bestehenden Ordnungen der Obrigkeit rebelliert, findet sehr großen Anklang. Das Aufbegehren der Hauptfigur Karl Moor wurde als „politisch-revolutionärer Aufschrei gegen tyrannische Staatsgewalt’’ empfunden. Schiller wurde so auf einen Schlag berühmt. Nachdem sich Schiller im Juli desselben Jahre noch ein weiteres Mal unerlaubt nach Mannheim begibt, um bei der Aufführung seines Stückes anwesend zu sein, wird er von herzog Carl Eugen auf 14 Tage arrestiert und es wird ihm auf alle Zeiten das „Komödienschreiben’’untersagt. Schiller bleibt nichts anderes übrig als die Flucht. Mit seinem Freund, dem Musiker Andreas Streicher, quartiert er sich nach kurzen Aufenthalten in Mannheim und Frankfurt in Oggersheim ein. Als vermeintliche Häscher des Herzogs auftauchen, drängt man ihn erneut zur Flucht. Er reist nach Baerbach südlich von Meiningen, wo ihn Henriette von Wolzogen, die Mutter eines Kommilitonen, beherbergt. Schiller wird also Opfer seines Aufbegehrens, er befindet sich in Gefahr und muss fliehen, doch auch das nimmt der Verfechter der Gerechtigkeit in Kauf.

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