TEIL 4
Lesen Sie den Text und lösen Sie dazu die Aufgaben A23-A30. Entscheiden Sie, ob die Aussagen
richtig
,
falsch
oder
im Text nicht gegeben
sind. Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung.
Unterricht, wie er am besten funktioniert
Ein miserabler Pädagoge kann Schülern jedes Fach vermiesen. Aber gibt es ein einfaches Rezept für
gelingendes Lernen?
Von Roland Preuß
Was sagen die bisherigen Pisa-Studien zu der Frage, wie man den Unterricht verbessern kann?
Der Berliner
Erziehungswissenschaftler Hans Anand Pant hat da eine erfreulich klare Antwort parat: "Herzlich wenig." Was
nicht daran liegt, dass der Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin nichts
von Studien nach Machart
von Pisa hielte. Es ist nur so, dass Pisa bisher vor allem die Leistungen von Schülern gemessen hat: Welches
Land ist wie gut in Naturwissenschaften, Mathematik oder im Lesen? Wer hat sich verbessert? Und wie sieht es
mit Untergruppen, etwa Jugendlichen aus sozial schwierigen Verhältnissen oder Migranten-Kindern aus?
Eine entscheidende Frage für Politiker,
Lehrer
, Eltern und Experten aber blieb unbeantwortet:
Wie muss der
Unterricht denn sein, damit die Schüler besser werden? Die neueste Pisa-Studie, die am vergangenen Dienstag
vorgestellt wurde, ist angetreten auch darauf ein paar Antworten zu geben.
"Es muss auch mal hart zugehen"
Hilbert Meyer forscht seit Jahrzehnten zum Lehrerberuf. Im Interview erklärt er, wie sich der Job gewandelt hat,
was Lehrer in Zeiten der Digitalisierung können müssen und warum der Igel Symboltier aller Lehrenden sein
sollte.
Aber der Reihe nach: Laut der internationalen Untersuchung der
OECD konnte sich Deutschland in allen drei
getesteten Disziplinen im oberen Mittelfeld der 72 teilnehmenden
Staaten und Regionen halten,
beim Lesen
haben sich Deutschlands Schüler
noch etwas gesteigert, in den naturwissenschaftlichen Fächern und in
Mathematik aber stagnieren ihre Leistungen.
Warum? Das kann viele Ursachen haben. Aber die Bildungsforscher des Pisa-Konsortiums
liefern einige
Hinweise: "Was im Klassenzimmer passiert, ist für das Lernen der Schüler von entscheidender Bedeutung",
heißt es da.
Und es sei zentral, "wie die Lehrkräfte" unterrichten.
Das deckt sich mit den Erkenntnissen der sogenannten Hattie-Studie, die immer noch die Debatte zum Thema
prägt. Der Bildungsforscher John Hattie aus Neuseeland hatte 800 Metaanalysen von 50 000 Studien
ausgewertet, um der Frage nach dem Lernerfolg nachzugehen. Seine Antwort lautet, grob zusammengefasst:
Auf den Lehrer kommt es an. Oder genauer: auf den Unterricht. Das werden viele Schüler bestätigen,
schließlich kann einem ein miserabler Pädagoge auch das schönste Fach vermiesen.
"Das ist schon richtig, aber auch furchtbar trivial", sagt der Bildungsforscher Klaus Klemm von der Universität
Duisburg-Essen. Natürlich hat Hattie mehr dazu gesagt: Segensreich fürs Lernen sind demnach Respekt für den
Schüler, ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis, ein echtes Verstehen statt
Pauken von Wissen und eine
Einschätzung der Lehrer durch Schüler. Wie groß eine Klasse ist, hat laut Hattie dagegen keinen Einfluss.
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