Fotos und Reporo: Archiv Lutz Kuhardt



Download 171,5 Kb.
Sana27.06.2017
Hajmi171,5 Kb.
#17332

LAUF 20 (2012-07-16)






Der Neujahrslauf im Berliner Friedrichshain wurde ein voller Erfolg. Die Fans - wie hier die Laufgruppe Haeder aus Stendal (oben rechts)  kamen auch von auswärts. Unten die Erinnerungsurkunde des 1. Gesamt-Berliner Neujahrslaufes 1990.

Fotos und Reporo: Archiv Lutz Kuhardt 


Wiegen in Wasungen und im Friedrichshain - An der Werra stand Emil Zatopek Pate

Der erste Silvesterlauf Deutschlands fand in Thüringen statt, der erste Neujahrslauf in Berlin


Silvester- und Neujahrsläufe sind heute aus dem Sportkalender nicht mehr wegzudenken. Eine gute Tradition, die ganze Familien zum Jahresende bzw. Jahresanfang zusammen kommen lässt. Da wird einmal völlig stressfrei gejoggt. Karpfen werden gefischt und Pfannkuchen vernascht, Glühwein gekostet und gute Wünsche ausgesprochen. Doch wer weiß schon, dass diese Lauftraditionen im Osten Deutschlands aus der Taufe gehoben wurden?

 

Weder Karneval noch Silvesterscherz



 

Das thüringische Städtchen Wasungen an der Werra ist eigentlich wegen seines Karnevaltreibens berühmt. Dass man auf die Idee kam, einen Silvesterlauf zu veranstalten, war mehr oder weniger dem damals erst 15jährigen Rüdiger Grunow zuzuschreiben, der den einheimischen Leichtathleten von Emil Zatopek erzählte. Dieser gewann 1954 so ein Jahresendrennen im brasilianischen Sao Paulo über 15 Kilometer. Da hörten die Älteren aufmerksam zu. Emil, der weltberühmte Olympiasieger aus Prag, die tschechische „Lokomotive“, der galt schon was.

 

Also organisierten die Wasunger ein Jahr später auch einen Silvesterlauf, den ersten in Deutschland. Das „Sportecho“, die Sporttageszeitung, berichtete: „Die kleine Stadt Wasungen ist nicht nur… durch die Streiche bekannt; vielleicht hielten aber einige Sportgemeinschaften die Aufforderung der BSG Traktor Wasungen, an einem Silvesterlauf teilzunehmen, für einen Silvesterscherz oder gar einen – wenn auch gut gelungenen – so doch vorzeitigen Karnevalsschlager. Selbst unter den 23 Teilnehmern, die sich zum Start verpflichtet hatten, muss es Zweifler gegeben haben, denn nur 11 hatten sich eingefunden.“



 

Frierend säumten viele Wasunger die Strecke, feuerten aber begeistert die kleine Schar der Premierenläufer an. Am 31. Dezember 1955 fand somit im thüringischen Städtchen Wasungen der erste Silvesterlauf Deutschlands statt. Über 1500 m für die Jugend, über 3000 m für die Erwachsenen. Roland Walter hieß der Sieger über die lange Distanz. Doch er war nicht der Allererste beim allerersten Jahresendlauf. Rüdiger Grunow, der die Idee hatte, startete nämlich im vorgezogenen Jugendrennen und gewann dort. Daran erinnert er sich der Jenenser Wissenschaftler und Doktor, im Ruhestand heute, aber immer noch laufend unterwegs, noch gern. Er und seine Freunde haben immerhin Geschichte geschrieben.

 

Wie lief es dann weiter? 1957 strömten die Wasunger in Scharen an die Strecke. Da beteiligten sich auch schon doppelt soviel Silvesterläufer, und das Hauptrennen, das von 3 auf 7,5 km verlängert wurde, gewann ein Thüringer, der drei Jahre später zweifacher olympischer Silbermedaillengewinner werden sollte – Hans Grodotzki. Der blonde Hans war danach auch zum inzwischen weltberühmten Silvesterrennen nach Sao Paulo eingeladen und machte mit einem viel beachteten zweiten Platz Schlagzeilen. Lange Zeit danach allerdings ruhte das Wasunger Jahresendspektakel mehr oder weniger, und andere Städte griffen die neue Idee begeistert auf. So z.B. Gera 1969, Erfurt 1973, Wernigerode 1974, Bad Düben und Magdeburg 1975. Die Wasunger schienen sich mehr um ihren Karneval zu kümmern, ehe sie sich endlich wieder an einen Neubeginn machten - 2004 anlässlich verflossener 50 Jahre



 

Von der Olympiameile zum Brandenburger Tor

 

Die Idee zu einem Lauf am Neujahrsmorgen hatte Heinz Florian Oertel, als sprechender Sportreporter schon eine Legende. Seine Rundfunksendung „He, he, he – der Sport an der Spree“ brachte Tausende und Abertausende in Bewegung, und als das Olympiajahr 1972 nahte, fand HFÖ, der damals im Berliner Friedrichshain wohnte, dass es eigentlich Zeit wäre, nach Vorbild der inzwischen boomenden Silvesterläufe in Spree-Athen mal etwas am Tag danach zu initiieren. Da alle von der Olympiameile sprachen, organisierten Oertel und der Berliner Rundfunk am 1. Januar 1972 den ersten deutschen Neujahrslauf über die Meter dieser Jahreszahl. Ob es 2500 oder 3000 Berliner gewesen waren, die dem Aufruf folgten, hat keiner belegt.

 

„Denn“, so erinnert sich der Rundfunk- und Fernsehmann, „wir animierten die Leute, so ganz zum Vergnügen teilzunehmen, keine Stoppuhren, keine Preise, einfach dabei sein und die guten Neujahrsvorsätze laufend unterstreichen.“ Er entwarf damals Briefe an Herrn und Frau Jedermann und ließ sie über Schulklassen an die Mieter rund um den Berliner Friedrichshain verteilen. Dieses Gebiet in der City mit seinen Parkanlagen schien den Rundfunkleuten am besten geeignet, viele Interessenten auf die Beine zu bringen. Ein bisschen aufgeregt waren sie schon, die Organisatoren, Noch gab es kein Vorbild an Neujahrsläufen in den deutschen Landen. Doch die Scharen, die dann kamen und auf Parkwegen und Straßen joggten, bescherten den „Vätern“ einen Riesenerfolg. Der setzte sich dann in den Jahren fort, bis zu 10 000 könnten es gewesen sein. Wie gesagt – eine Statistik wurde nie geführt.



 

18mal wurde dieser Lauf im Friedrichshain ausgetragen. Nein – 19mal! Denn das wird als Einzigart in die Geschichte eingehen: Am 1. Januar 1990, dem ersten Neujahrsmorgen nach der Wende, wurden zwei Läufe dieser besonderen Art gestartet: Um 11 Uhr am damaligen Leninplatz im Friedrichshain mit etwa 5000, um 14 Uhr auf der Straße des 17. Juni mit 25 000. Dieser Lauf, erstmal durchs Brandenburger Tor, wird allen, die ihn bestritten haben, unvergesslich bleiben.



 

Die Läuferfamilie aus Ost und West hatte sich gefunden. Die Friedrichshainer Tradition wurde von nun an in Berlin-Mitte fortgeführt. Und viele nahmen sich daran ein Beispiel, vor allem zuerst weitere Vereine im Osten Deutschlands: Bad Liebenwerda, Finsterwalde, Leipzig, Lauchhammer, Worbis. Inzwischen aber meldete sich auch Bayern. München griff die Neujahrsidee auf. Da liefen Dirndl und tanzten zwischendurch sogar...




Download 171,5 Kb.

Do'stlaringiz bilan baham:




Ma'lumotlar bazasi mualliflik huquqi bilan himoyalangan ©hozir.org 2024
ma'muriyatiga murojaat qiling

kiriting | ro'yxatdan o'tish
    Bosh sahifa
юртда тантана
Боғда битган
Бугун юртда
Эшитганлар жилманглар
Эшитмадим деманглар
битган бодомлар
Yangiariq tumani
qitish marakazi
Raqamli texnologiyalar
ilishida muhokamadan
tasdiqqa tavsiya
tavsiya etilgan
iqtisodiyot kafedrasi
steiermarkischen landesregierung
asarlaringizni yuboring
o'zingizning asarlaringizni
Iltimos faqat
faqat o'zingizning
steierm rkischen
landesregierung fachabteilung
rkischen landesregierung
hamshira loyihasi
loyihasi mavsum
faolyatining oqibatlari
asosiy adabiyotlar
fakulteti ahborot
ahborot havfsizligi
havfsizligi kafedrasi
fanidan bo’yicha
fakulteti iqtisodiyot
boshqaruv fakulteti
chiqarishda boshqaruv
ishlab chiqarishda
iqtisodiyot fakultet
multiservis tarmoqlari
fanidan asosiy
Uzbek fanidan
mavzulari potok
asosidagi multiservis
'aliyyil a'ziym
billahil 'aliyyil
illaa billahil
quvvata illaa
falah' deganida
Kompyuter savodxonligi
bo’yicha mustaqil
'alal falah'
Hayya 'alal
'alas soloh
Hayya 'alas
mavsum boyicha


yuklab olish