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Leitfaden Geflügelhaltung
Fixkosten
116 € je Stallplatz (2,5 Zins/ 5% Tilgung; Laufzeit 16,3 Jahre)
6.525 €/Monat;
78.300 €
Reparaturkosten (1 % von 1.044.000 €)
10.440 €
Lohnansatz
8-
12 Uhr Eierverpacken mit Angestelltem (9,35 €/h an 420 Tagen)
15.708
€
Reinigen und Desinfizieren (Arbeitslohn) 0,50 €
4.500 € (Fremdlohn)
Lohnansatz Betriebsleiter (15 € x 6 h x
420
Tage)
37.800 €
Kalkuliertes Betriebseinkommen
Summe Erlös
– Kosten
(350.415 € – 206.369 € – 88.740 € = 55.306 € -15.708 € - 4.500 €) =
35.098 € - 37.800 € (Lohnansatz) =
2.702 €
Realistisches Betriebseinkommen
(37.800 € - 2.702 €)
35.098€ je Jahr
Direktkosten, Futter, Junghenne, Beschäftigung, sonstige Kosten
Um die Erzeugungskosten pro Hennenplatz zu errechnen, sind zu den Festkosten die variablen oder
Direktkosten zu betrachten. Die Futteraufnahme von Legehennen (LH)
in den verschiedenen
Haltungssystemen schwankt von 115 g bis130 g Tier und Tag. Als Futterpreis werden 27,00
€ bis
28,50
€ je Dezitonne (dt) konventionelles Alleinfuttermittel für Legehennen (Stand 8/ 2020) und für
Ökofutter 52,00
€/dt zu Grunde gelegt. Der Preis für Futtermittel steigt momentan unaufhörlich an. Wie
die zukünftige Prognose im Futtermittelpreis ausfallen wird, ist nicht eindeutig zu klären. Dürre und
Futterknappheit
in den USA, Nachhaltigkeit, knappes Futterflächenangebot
durch Biogasmais,
sprechen nicht für sinkende Preise. Somit kann man mit Futterkosten von 12,50
€ bis 13,00 € je LH/Jahr
in der Bodenhaltung und Freilandhaltung und 23,50
€ bis 24,00 € in der Ökohaltung ausgehen. Dabei
sind für die Boden- und Freilandhaltung gleiche Futteraufnahmemengen unterstellt. Der an sich stärkere
Futterverbrauch in der ökologischen Haltung ist dadurch begründet, dass dieses Futterkonzept evtl.
zukünftig nicht mehr so energiereich ist und daher mehr gefressen wird. Es soll eine höhere
Futteraufnahmekapazität erreicht werden, Rohfaserhaltige Elemente sollen ein Völlegefühl verursachen
und das Verdauungssystem dehnen und vergrößern. Der Junghennenpreis könnte sich in Zukunft
verteuern, wenn die angesprochenen Kriterien einer Qualitätsjunghenne
mit einer einhergehenden
Besatzdichtenreduzierung befolgt werden. Der Grundpreis für eine 17 Wochen alte Junghenne ist mit
rund 4,80 € aus konventioneller Haltung und rund 9,00 € aus ökologischer Haltung mit Verbandslogo
zu kalkulieren. Für Mobilstallhaltungen müssen aufgrund kleinerer Abnahmemengen jeweils etwa 2,00
€
mehr je Legehenne kalkuliert werden.
Sonstige Direktkosten (Strom, Wasser, Stroh, Reinigung und Desinfektion, etc.) variieren zwischen 2,00
bis 2,50 € je LH-Platz in den unterschiedlichen Systemen. Neben Kosten für Strom, Wasser, Reinigung
und Desinfektion, sind Tierarztkosten und die Kosten für Tierbeschäftigung ausschlaggebend.
Hohe Kosten entstehen hier in der Freilandhaltung durch das vermehrte Auftreten von Krankheiten, wie
z.B. Wurmbefall, Kokzidien, Histomonaden und Coliinfektionen. Zusätzlich sind die seit Anfang 2008
anfallenden Impfkosten und Gebühren für die Salmonellenuntersuchung zu nennen. Letzt genannte
Direktkosten sind Verbandsbeiträge, Tierseuchenkasse, Gebäudeversicherung und Beiträge (KAT).
Hier werden 0,20 bis 0,26 EUR je LH-Platz berechnet. Eine Ertragsausfallversicherung
ist zu
diskutieren, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben. Trotzdem sind solche Versicherungen in Erwägung
zu ziehen, sollten Eier aus irgendwelchen Gründen mit Dioxinen, Salmonellen
oder Fibrunil belastet
sein, die einen Verkauf dieser Eier ausschließen.
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