Bruttonationaleinkommen
Es errechnet sich aus dem Bruttoinlandsprodukt und dem
Saldo der Primäreinkommen (Erwerbs- und Vermögenseinkommen) mit dem Ausland.
Frühere Bezeichnung: Bruttosozialprodukt
Neben der deutschen Einheit war besonders unter Bundeskanzler
Helmut Kohl die europäische Integration das zweite große
wirtschaftspolitische Projekt. So startete 1990 die erste Stufe der
Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU), 1993 traten der
Europäische Binnenmarkt und der Vertrag von Maastricht zur Schaffung
der Europäischen Union (EU) in Kraft. Die Europäische Zentralbank (EZB)
nahm 1998 ihre Arbeit auf, mit der Einführung der gemeinsamen
Währung Euro zum 1.1.1999 startete die dritte Stufe der EWWU. Zum
1.1.2002 wurde das Eurobargeld in zunächst elf Mitgliedsländern der
Eurozone, darunter auch Deutschland, eingeführt. Der Euro löste die D-
Mark, ein Symbol für wirtschaftliche Stabilität und Entwicklung, ab. Die
Deutsche Bundesbank wurde Teil des Europäischen Systems der
Zentralbanken.
Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Bruttonationaleinkommen (BNE) in jeweiligen Preisen
Jahr
BIP in Mrd. €
BNE in Mrd. €
BIP je
Einwohner in €
BNE je
Einwohner in €
1991
1534,60
1541,64
19 186
19 274
1995
1848,50
1832,58
22 636
22 441
2000
2047,50
2025,87
24 912
24 649
2005
2224,40
2249,59
26 974
27 280
2010
2495,00
2549,40
30 517
31 183
2013
2737,60
2813,78
33 343
34 271
Quelle: Statistisches Bundesamt
→
Außenhandelsbilanz
Teil der Zahlungsbilanz eines Landes, in der die Warenein- und
-ausfuhrwerte gegenübergestellt werden
Die bisher größte Belastungsprobe der Europäischen Währungsunion
war die Schuldenkrise im Euroraum als Folge der internationalen
Banken- und Finanzkrise seit 2007. Mit Milliardensummen mussten nicht
nur große Banken, sondern auch Staaten (z. B. Griechenland, Irland,
Spanien, Portugal, Italien, Zypern) unterstützt werden. Neben befristeten
„Rettungsschirmen“ wurden auch dauerhafte Instrumente wie der
Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) geschaffen. Die
Schuldenkrise verdeutlichte auch, dass innerhalb der Eurozone eine
gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik der Mitgliedsstaaten
erforderlich ist. Erste Schritte zu einer solchen Fiskalunion waren die
Einführung einer Schuldenbremse nach deutschem Vorbild auf
europäischer Ebene sowie Kontroll- und Sanktionsmechanismen bei
übermäßigen öffentlichen Defiziten über den bestehenden Stabilitäts- und
Wachstumspakt hinaus.
Wirtschaftswachstum
Die wirtschaftliche Entwicklung war zunächst von einem
Wiedervereinigungsboom v. a. in den alten Bundesländern geprägt. 1993
kam es zu einer Rezession (Rückgang des preisbereinigten BIP um 1,0 %)
infolge des ersten Golfkriegs und des starken Anstiegs des Erdölpreises.
Bis zur Jahrtausendwende wuchs die Wirtschaft wieder mit
durchschnittlich 1,9 % jährlich. Eine weitere negative
Wirtschaftsentwicklung war 2002/2003 zu verzeichnen. Diese wird u. a.
zurückgeführt auf das Platzen der Internetblase an den Aktienmärkten
Ende der 1990er-Jahre und auf die Auswirkungen der Terroranschläge in
den USA am 11.9.2001 mit wiederum stark steigenden Erdölpreisen.
Gruppenbild der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft anlässlich des EU-
Gipfels am 27.6.1989 in der spanischen Hauptstadt Madrid. Sie einigten sich auf ein
Vierpunkteprogramm, das zur
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