Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3



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235 Dienstag am 10. Mai 1898

„Denn steil ist der Weg nach oben, und schmal ist der Weg, der zum Himmel führt, und wenige sind es, die darauf wandeln.“


Barbara: „O wie danke ich Dir, mein herzallerliebster Jesus, für das unaussprechliche Glück, das Du mir bereitet hast so unerwartet, so unendlich liebevoll und unendlich herablassend. Ich danke Dir nach all den trüben Stunden. Gelt, Du verzeihst mir, daß ich so armselig war, weil ich Deine Sprache nicht verstehe. Warum hast Du mich in solcher Weise bedacht? Deine liebe Mutter und Du, Ihr habt mir doch versprochen, daß Ihr am Nachmittag erst kämet. (Der liebe Heiland hatte gesagt am Freitag: „Ich verspreche, daß am Nachmittag, wenn der Priester kommt, Meine Mutter erscheinen wird.“ Barbara hatte geglaubt, das müsse Freitag schon sein, und war deshalb sehr in Angst, sie sei getäuscht. Nun kam der Priester aber erst dienstags und deshalb auch die liebe Mutter Gottes erst am Dienstag, also am Nachmittag, wo der Priester kam.)

Und ich habe geglaubt, ich sei getäuscht und habe mich so geäußert. O ich war so widerwärtig, weil ich glaubte, ich sei getäuscht. Du hast mich aber nie getäuscht. O wie freut sich meine Seele, wie sehnt sie sich, einzugehen in Dein liebendes Herz. Nicht wahr, Du bist eingegangen in mir und ich in Dir?“



Jesus: „Meine Kinder! Es war wieder ein Prüfstein, den Ich euch gab. Seht, wie vieles noch fehlt an eurem Glauben, bis ihr euch messen könnt mit dem Glauben Meiner heiligen Mutter. Ja, wenn nicht sogleich das Wunder da ist, dann seid ihr verdrossen. Ein zweiter Jonas bist du. Wenn die Stadt nicht sogleich untergeht, dann ist alles Täuschung gewesen. Dann grämt er sich, sich Mir hingegeben zu haben, Meine Wünsche ausgeführt zu haben, und er setzt sich unter die Kürbisstaude und wartet und trauert, weil er sieht, daß Ich Mein Versprechen nicht gehalten. So bist du, und so sind alle armseligen Menschen. Sie wollen alles gleich haarscharf zerschneiden können, sie wollen mit Mir allwissend sein und alles durchschauen können, dann würden alle Menschen glauben.

Siehe, Ich muß Meine Auserwählten harte Wege führen, damit sie Auserwählte sein können und ja auch sein müssen. Berufen habe Ich alle Menschen mit Mir zu herrschen und zu triumphieren, aber nur diejenigen, in denen Ich guten Willen finde und von Ewigkeit voraussah, sind Meine Auserwählten, die Ich dann freilich auch zur Auserwählung bestimmte.

Denn Ich habe jedem Menschen seinen freien Willen gegeben, und er kann diesen gebrauchen zum Guten oder zum Bösen. Derjenige aber, der seinem freien Willen Gewalt antut und ihn unter Meine Botmäßigkeit bringt und unterwirft – sehe Ich doch als allwissender Gott, als wahrhaftiger und getreuer Gott, schon von Ewigkeit her diesen guten Willen in dem Menschen – den zähle Ich darum auch zu Meinen Auserwählten.

Da es aber Mir zusteht, über diese Auserwählten manchmal ein Dunkel auszubreiten, das nicht alle Menschen und auch nicht sie selber durchschauen können, so müßt ihr armselige Menschen deswegen doch nicht glauben und gleich dem Vorurteil nachgeben, als sei es eine Täuschung, oder als hätte Ich die liebsten Kinder Meines Herzens Selbst Täuschungen hingegeben, Ich hätte sie Selbst getäuscht.

Nein, nein, Meine Kinder! Ich will nur euren Glauben prüfen und euch zeigen, daß Mir das Recht zusteht als ewiger Gott, Meine Geschöpfe in Meine Pläne nicht allzu tief hineinschauen zu lassen, denn ihnen muß immer etwas übrig bleiben zu grübeln und zu kritisieren, weil es besser ist für sie, wenn Ich ihnen recht viele Verdienste zukommen lasse.

Diejenigen nun, die nicht lang hin und her kritisieren und ihren Verstand dem Glauben unterwerfen, vermehren dadurch jedesmal ihr Verdienst, und Mein Auge ruht jedesmal mit größerem Wohlgefallen auf ihnen. Denjenigen aber, die so viel kritisieren, wenn eine Kleinigkeit vorkommt, wenn Ich euch eine Prüfung auferlege, sagt nun, ob es vielleicht auch in Meiner Allwissenheit ein Fehler gewesen ist und an Meiner Wahrhaftigkeit, daß Ich einen Apostel aufnahm, die doch alle das Apostolat ausüben sollten, der ein Teufel werden sollte? Könnt ihr da nicht auch sagen, daß Ich Selbst in Meinem Leben manchmal etwas tat, woran andere sich stoßen können und sagen: Ja, das hätte Er doch wissen müssen, wenn Er Gott sein will!

Und doch heißt es von Mir, daß Ich nie das Böse will, also wäre darüber gar viel zu kritisieren, wäre Ich ja doch Selbst schuld an der Verdammnis dieses Judas; denn wäre er in der Welt geblieben, hätte Ich ihn als Meinen Apostel aufgenommen, dann wäre es gewiß nicht zu der Tat gekommen, die er in seinem Apostolat beging.

Trotzdem sah Ich doch von Ewigkeit her, daß er diese Tat begehen würde, daß er ein Verräter werden würde, aber er hatte ja seinen freien Willen, und Ich ließ die ganze Zeit, wo er bei Mir zubrachte, an Milde und Güte nichts fehlen von Meiner Seite aus. Aber weil er nicht glauben wollte, weil er gar so viele Häkchen und Hinterpförtchen hatte, so war dies die Ursache, daß er, obschon er Zeichen genug sah, doch nie an Meine Gottheit glauben konnte. Er suchte nur sich und seine Pläne, die alle, alle nur auf ihn hinauszielten und auf dieses armselige Leben hienieden.

Nun habt ihr ein Bild, warum Ich so manches vorkommen lasse bei all dem, was Ich in dir wirke, weil die Herzen und Gedanken vieler sollen offenbar werden, weil Ich bei vielen das Verdienst des Glaubens mehren will. Bei denjenigen, die nun gar so viel kritisieren, die alles zerschneiden wollen, die sollen sich nur wohl erinnern an das, was Ich dir gesagt zu Meinen Aposteln.“

Barbara: „Meine liebe Mutter, sei mir von Herzen gegrüßt! O wie danke ich Dir für all die Gnaden, die ich erlangt. Ist es denn möglich, daß Dein lieber Sohn Sich so herabläßt? O trete doch noch einmal vor Ihn und bitte für mich. Sage Ihm, Er möge mir verzeihen, daß ich Ihn beleidigt habe mit meinen Grübeleien.“

Maria: „Er hat dir schon verziehen, Meine Tochter, hat Er ja auch deine Tränen gesehen, größtes Mitleid mit dir und deiner Angst im Herzen. Aber sieh, Ich bin gekommen, um euch zu trösten. Wenn es ja gar nichts zu bedeuten hätte für die heilige katholische Kirche, was Mein Sohn in dir wirkt und durch euch wirken will in der Geschichte der Kirche, so wäre es doch für euch keine Beschämung am letzten Gerichtstage, und niemand würde euch tadeln, wenn dereinst einmal die Schuppen von den Augen aller Menschen fallen und sie die Gedanken und Wünsche und Ergießungen des Herzens lesen können.

Wie viele heilige, fromme Wünsche, Gefühle und Ergießungen des Herzens gibt es nicht in dieser heiligen Stunde, und das soll auch noch strafwürdig sein und bestraft werden? Nein, Meine Kinder, strafwürdig ist nur die Sünde und alles, was zur Sünde führt. Seinen frommen Wünschen und Begierden und Ergießungen des Herzens freien Lauf zu lassen, kann aber weder zur Sünde führen, noch viel weniger sündhaft sein; also hinweg mit der Furcht, die immer wieder in dir sich zeigt, und wenn es wirklich, wie Meine Diener, wie die Diener der Kirche es sagen, Einbildung wäre, so sollen sie aber auch sagen, welcher Geist denn die frommen Einbildungen gibt, ob dieses der böse Geist sein könne.

Der Menschengeist ist es nicht, weil ja der Menschengeist das Ebenbild Gottes ist, und sobald die Taufe, das Taufwasser ausgegossen ist über das Haupt des Menschen, ist der Mensch ein Kind Gottes geworden und seine Seele ist ein Ebenbild Gottes, sein Geist ist mit dem Geiste Gottes auf das Innigste verwandt. Bei der Seele nun, die in der heiligmachenden Gnade lebt, was doch alle Diener der Kirche annehmen müssen von einer Seele, die nichts sucht als Gott allein, kann also von einem bösen Geist keine Rede sein, also auch keine Einbildung sein, was der Herr in einer Seele wirkt, die guten Willens ist. Sein Geist ist es, Der die frommen Einbildungen gibt, Sein Geist ist es, Der die frommen Entschließungen durchführt, Sein Geist ist es, Der alles so leitet und lenkt, was freilich die Menschen in ihrer Kurzsichtigkeit, noch mehr aber in ihrem Eigendünkel, nicht verstehen.

Und wundert euch nicht, daß man auch unter den liebsten Kindern der Kirche, unter den Priestern, so viel Kurzsichtigkeit sieht und erfahren muß. Sind sie ja auch alle Söhne der Zeit, Menschen, arme, gebrechliche Menschen, und leben in einer Zeit, die nun einmal gar so glaubenslos geworden ist.

Schwergläubig ist die ganze Welt, schwergläubig sind auch die Diener der Kirche. Freilich ist es auch notwendig, und ihr müßt euch all die Prüfungen gefallen lassen von den vielen, die da kritisieren, weil es gar viele Betrüger gibt, die aber doch auch unterschieden werden müssen von wahrhaft guten und frommen Christen. Einen jeden Baum erkennt man an der Frucht. Damit ihr aber nicht zu ängstlich seid und damit diejenigen, die mit gläubigem Herzen die Schriften lesen und das, was sie Gutes finden, für sich verwerten, sich auch trösten und sehen können, daß sie doch den besten Teil erwählt haben, so schaut doch hin auf Mein Leben.

War es nicht schon eine lange Zeit her, wo Gott, der Vater, den Menschen den Erlöser versprochen hatte, und die Menschen geradeso wie jetzt, immer mehr und mehr von diesen Offenbarungen abhanden gekommen waren und darum es ein großes Glück war für eine Seele, die sich nicht mit der großen Masse fortwälzte, die in stiller Verborgenheit, in Armut des Geistes sich zurückzog und glaubte, nicht wie die anderen, an eine Offenbarung, daß der Herr einstens Sein Wort erfüllen werde.

Was in jener Zeit der Glaube für Mich war, das ist in eurer Zeit der Glaube für alle guten Christen. Hätte Ich einen Augenblick gezweifelt an den Offenbarungen, die der Herr dem Menschengeschlecht gegeben, wäre Ich niemals zu dieser Würde gelangt. Nun nehmt aber Meinen heiligen Bräutigam, Meine frommen Eltern und einige andere, gleichgesinnte Menschen, die nicht so begnadigt waren wie Ich, weil Ich ja den Erlöser gebären sollte und deswegen ohne Makel der Sünde ward empfangen und geboren.

Jene aber nicht, sie mußten nur einfach ihren Glauben den Offenbarungen unterwerfen, daß es Gott möglich sei, und daß Er auch dies alles zu Seiner Zeit in Erfüllung gehen ließe. Waren diese nicht viel besser daran als all die gelehrten, stolzen Pharisäer, die zwar hochgelehrt die Schriften studiert, alle Offenbarungen vom Anfang der Welt bis auf die Stunde, wo der Erlöser der Welt hereintrat in die Welt, wußten, aber in ihrem Eigendünkel so verblendet waren, daß sie sich einen Erlöser zurechtdenken wollten nach ihren Begriffen, nicht aber nach den Absichten Gottes.

Seht, so tun alle diejenigen, die da hin- und her kritisieren und alles zerschneiden und beobachten wollen, ob du die Sache dir erdenkst, oder ob du krank seiest und in deiner Phantasie solche irrtümliche Dinge aussagst, oder die gar dich zu einer Schwindlerin machen und sagen, es sei alles nur darauf aus, um andere Menschen zu verführen, Geld zu gewinnen oder deinen Stolz durchzuführen, etwas aus dir zu machen.Freilich haben diese alle die heilige Pflicht, nicht sogleich und absolut alles gleich zu glauben, denn sie haben deine Seele in der Hand und müssen sie vor Gott dereinst verantworten. Darum mußt du dich nicht allzusehr grämen, wenn man dir allerlei nachredet. Ihnen ist es keine Sünde, solange es nicht aus Bosheit und aus bösem Willen geschieht.

Jene aber, die draußen stehen, welche die Sache nicht zu prüfen haben, und denen das Recht zu prüfen nicht zusteht, die würden alle besser daran tun, es zu halten mit Meinen heiligen Eltern, Meinen Freunden und Verwandten, mit Meinem heiligen Bräutigam, dem heiligen Josef. Sie alle sind nur um ihres lebendigen Glaubens willen und um ihrer festen, unbegründeten Hoffnung willen Heiligen geworden, denn manchmal waren die Zeiten so, daß sie hoffen mußten wider alle Hoffnung.

Der Mensch, der hofft wider alle Hoffnung, der glaubt, ohne zu häkeln, ohne zu zweifeln, was ihn im Glaubensleben und in der Liebe zu Gott befördern kann, nur der Mensch allein kann sich emporschwingen auf die höchste Stufe der Vollkommenheit; denn steil ist der Weg nach oben, und schmal ist der Weg, der zum Himmel führt, und wenige sind es, die darauf wandeln.

Merkt es euch, ihr alle, die ihr die Schriften leset, die ihr Mich liebt, die ihr Meinen Sohn anbetet, besonders aber ihr, ihr Priester, merkt es euch, was euch in der Liebe zu Gott befördern kann, kann von keinem bösen Geist herrühren, wenn es euch auch manchmal etwas kindisch vorkommt; denn ihr habt es nicht mit einer gelehrten Person zu tun, und Mein Sohn nicht und Ich nicht. Wenn Mein Sohn Sich würdigt, die Unmündigen aufzusuchen und durch sie zu Seinen Kindern zu sprechen, dann muß Er Sich auch diesen anpassen, damit dieses armselige Wesen Ihn verstehen kann. Ihr müßt euch aber auch Meinem Sohn anpassen, Der es nicht verschmäht, zu den armen Kleinen zu kommen. Also müßt ihr arm und klein werden, dann könnt ihr auch glauben.

Nehmt nur euer Evangelienbuch und nehmt den heiligen Glauben von Anfang bis zum Weltende, und ihr müßt fortwährend an euren Zweifeln abschneiden, nicht wahr? Denn vieles ist da unverständlich für armselige Menschenherzen, für diesen Ameisenverstand von euch allen, auch wenn ihr die Gelehrten seid, die gelehrten Professoren auf der Hochschule, habt ihr doch noch dem allmächtigen Gott, Meinem Sohn, gegenüber einen winzigen Ameisenverstand.

Und weil nun in der heiligen, katholischen Kirche und ihrer Lehre vieles ist, wovon es heißt, du mußt deinen Verstand dem Glauben unterwerfen, so macht es auch hier so. Die Hauptsache ist, daß ihr befolgt, was einer euresgleichen vor euch getan und gesagt hat: ‚Prüfet die Geister, und was gut ist, behaltet!‘

Du aber, Meine Kleine, werde nicht mutlos. Sieh, alle deine Fehler und Armseligkeiten will Ich überbrücken und bedecken mit Meinem mütterlichen Herzen; denn alle die Tugenden, die du in diesem Herzen bewunderst, mache dir zu eigen. Wisse, daß du ja Mein Kind bist, Meine liebe Tochter. Was grämst du dich? Ein Marienkind darf sich nicht grämen, und das sind alle diejenigen, die gläubigen Herzens in Meine Fußstapfen eintreten, besonders aber die Jungfrauen. Die jungfräulichen Seelen sind ja Meine Vertreterinnen, mögen sie sein männlichen oder weiblichen Geschlechtes, sie alle sind Meine Vertreterinnen hier auf Erden, ahmen Mich nach, und diese sollte Ich vergessen?

Grüßet Mir recht herzlich Mein gutes Lieschen, N. und alle die frommen Priester, die mit gläubigem Herzen sich anschließen und diejenigen, die tun, als glaubten sie nicht, die aber im Herzen doch glauben, sie alle lasse Ich herzlich grüßen; denn Ich bin ja die Braut der Priester.“



Barbara: „Meine liebe Mutter! Ich gäbe mir gern die Mühe, diesen Protestanten und N. zu gewinnen, aber ich möchte nicht gern unnötig meine Zeit damit verbrauchen.“

Maria: „Laß dies, Mein Kind, diese Leute stecken zu tief, sie wirken nicht genug mit. Die Gnade fehlt keinem Menschen, aber der gute Wille der Menschen fehlt, und wo dieser fehlt, da ist alles umsonst. Aber gräme dich nicht, tue deine Schuldigkeit, wo du kannst. Dein Verdienst bleibt dir, ob du die Seele gewinnst oder nicht.“

Barbara: „O hilf mir doch, jene gewinnen.“

Maria: „Du mußt ihr einmal schreiben, und in ein paar freundlichen Worten die Schönheit der heiligen katholischen Kirche und die Lieblichkeit der Kirche vor Augen stellen, wo man Mich seine Mutter nennen kann und dieses Keimchen wieder wecken. Im übrigen hat es dir nichts geschadet, das, was du mit gutem Glauben und gutem Willen getan an all den Seelen, die du schon bearbeitet, bleibt dir doch dein Verdienst, wenn sie auch nicht demselben entsprechen, wie du geglaubt. Ihr aber, Meine Kinder, seid fest überzeugt, daß diese heilige Stunde niemals euch zum Nachteil, zum Schaden gereichen kann, weder euch, noch jemand anders, der es glaubt und der sich an euch anschließt.“

Ein Bischof, der zum Erzbischof von Freiburg erhoben wurde, kam durch unsere Stadt, um mit unserem hochwürdigsten Herrn Bischof am anderen Tag in seine neue Diözese einzuziehen. Aber gleich nach seiner Ankunft wurde er krank und starb noch in derselben Nacht. Am Donnerstag, den 12. Mai 1898, am gleichen Tag, wo er initiiert werden sollte, wurde er, wie Barbara sah, im Himmel aufgenommen, wie sie nachfolgend berichtet:

Bei dem Seelengottesdienst des verstorbenen Erzbischofs kniete ich, ganz in mich gekehrt, in einer Ecke und betete mit großer Innigkeit für dessen Seelenruhe. Als die Leiche durch den Dom hinaufgetragen wurde, sah ich dicht um den Sarg herum Engel, die gleichsam Spalier bildeten. Hinter dem Sarg ging die Himmelskönigin als allerreinste Braut der Priester. Ich dachte, als ich dieses sah, dieser Bischof muß die Mutter Gottes in seinem Leben sehr verehrt haben. Als die Leiche aufgebahrt war, stellten sich die heiligen Engel um die Leiche herum wie beim Einzug, und die liebe Mutter Gottes setzte Sich an seinem Haupt auf einen Sessel nieder. Als der zelebrierende Priester die heilige Kommunion empfangen hatte, sah ich einen neuen Zug himmlischer Geister von oben herabkommen, an deren Spitze der heilige Erzengel Michael war, die sich alle an die anwesenden Engel anschlossen.

Als aber die Messe beendigt war, setzte sich der himmlische Zug in Bewegung, aber nicht mehr den Domgang zurück, sondern aufwärts in die Höhe, der heilige Erzengel Michael wieder an der Spitze, unter großem Jubel und entzückender Freude. Inmitten des Zuges erblickte ich jetzt den verklärten Bischof in unaussprechlicher Wonne, welcher um einen halben Meter über die Engel hinausragte. Neben ihm ging die Himmelskönigin.

O glückselige Trauerklänge, wie habt ihr euch heute verwandelt in himmlische Jubel- und Freudengesänge. Meine Seele schloß sich dem Zuge an, und ich durfte einen Blick hineintun in den glückseligen Ort, der ihn aufnehmen sollte, und der mir schon einmal gezeigt wurde beim Tode von N. Alle Bewohner dieses Ortes verließen ihre Throne, die von lauter Elfenbein zu sein schienen, mit lauter kleinen Türmchen, wie an Altären, geziert, um ihren neuen Bruder zu begrüßen. Der Zug bewegte sich aber durch diesen Raum hindurch und dort, wo er sich hinbewegte, durfte ich nicht sehen. Aber der Geist, der mich belehrte, sagte mir, daß er vor allem der Allerheiligsten Dreifaltigkeit seinen Dank abstatte.

Nach einiger Zeit kehrte der Zug wieder zurück. Als dann dem Verstorbenen sein Thron angewiesen wurde, sah ich ihn wieder. Ich hatte während des ganzen Gottesdienstes inständig gebetet und aufgeopfert, mit allen Priestern mich vereinigt, mit allen frommen Christen meine Leiden und Verdemütigungen mit dem Leiden Christi ihm geschenkt, und am Schluß diesen Trost erhalten. Die ganze Zeit während des Gottesdienstes fühlte ich die Nähe meines himmlischen Bräutigams und wandte mich darum flehend an Ihn, mich doch nicht zu täuschen. Er aber sagte:



Jesus: „Wenn jemand sich wundert, ob dies möglich sein könne, dann soll er wissen, daß dieser Bischof ein Mann war nach Meinem Herzen, und daß er eine große Liebe hatte zu Meiner heiligen Mutter. Seine Krone war voll, sie sollte ihm jetzt zuteil werden, nachdem er vorher noch das Opfer bringen mußte, seine geliebte Herde zu verlassen. Wisset aber, daß die Priester, die in jetziger Zeit leben und Mein Leben in sich recht ausprägen, alle desselben glorreichen Todes sterben wie die heiligen Märtyrer, weil sie – wie jene für den heiligen Glauben, so diese für die ihnen anvertrauten Seelen – ihr Gut und Blut, Leben und Streben einsetzen.

Gleichwie aber durch die Standhaftigkeit der heiligen Märtyrer und durch ihren siegreichen Tod das Christentum zur herrlichen Ausbreitung gelangt, so sind diese diejenigen, durch deren Opferleben und Tod das Erdreich der Kirche wieder soll erneuert und Meine Kirche zum herrlichen Sieg geführt werden. Trauert also nicht, freuet euch vielmehr!“



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